Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Drey vnd dreissigste
wir das als ein gewüsses gesatzt halten / das Gott nicht recht erkennt möge werden dann auß dem wort Gottes / vnnd das man vonn Gott also glauben vnd jn also annemmen sölle / wie er sich vns selbs inn seinem wort offenbaret. Dann je niemands bas vnnd eigenlicher sagen kan was vnnd wie Gott seye / dann Gott selbs.

2038 Dieweil nun diser Gott inn seinem wort / deßgleich auch inn der schöpffung der wält / Jtem in der heiligen geschrifft / vnd in den offenbarungen so durch den mund der heiligen ertzuätteren Propheten vnd Apostlen beschehen / auch in den gemüteren vnd gewüßninen aller menschen / sich Gott sein bezeüget / so spricht der küncklich Prophet Dauid recht vnnd billich2039 / Der torecht spricht in seinem hertzen / Es ist kein Gott. Dann der muoß je vnsinnig sein / der das laugnet / das allen menschen in der wält so offenbar ist / die ächt rechter vernunfft sind / nammlich das ein Gott seye. Dann auch Cicero ein Heidischer man / in lib. de natura Deorum, vnder anderem spricht. Es ist allen menschen anerboren / vnd allen gemüteren yngepflantzet / das ein Gott seye. Vnd welche gleich laugnend Gott sein / die fürchtend jn doch nichts destminder / den sie doch sein laugnend. Vnd bekennend jn deßhalb mit diser forcht / vnd straffend sich selbs damit der lugen vnd deß vnglaubens.

2040 Darbey muoß man aber bey der frag / da man fraget was vnd wer Gott seye / ob schon die gehandlet wirt nach erleüterung der gschrifft / wüssen / dz ein maß darinn sol gehalten werden. Dann es ist nit nun gfarlich / sonder auch in allweg verbotten / das ewig wäsen Gottes zuo gnaw wöllen erforschen ergründen vnd erschowen. Salomon spricht2041 / Gleich wie zuo vil honig ässen nit guot ist / also wirt der von der herlikeit vndertruckt der die selbig ergründen wil. Vnd vor dem herrlichen wunderbaren gspräch / dz vnser Gott auff dem berg Sina mit dem gantzen volck Jsraels hielt / ward zuo Mose gesagt2042 / Steck zeichen vmb das volck här / vnd sprich zuo jnen / hütend euch das jr nit auff den berg steigind noch seine end anrürind / dann wer den berg anrüret / der sol deß tods sterben etc. Da sichst das es beym läben verbotten wz / über die fürgschribnen zuo hereingon / darumb so sol vnser nachforschen sein gwüsses zil haben. Wir läsend allenthalb in der h. gschrifft / dz die aller fürtreffenlichsten fründ Gotts zitteret habind vnd gantz erschrocken gewesen seyend / so offt jnen Gott in etwz sichtbarer gstalt erschinen. Vnd ist nit von nöten dz ich dise exempel weytlöuffig ynziehe. Jr wüssend wie sich Abraham gehalten in seinem gespräch dz er mit Gott hielt Gen. xviij. cap. Jtem was die elteren Samsonis sagtend im buoch der richteren. Jtem Helias iij. Reg. xix. Jtem Petrus Luc. v. Welcher als er vß dem wunderbaren fischfang verstuond / das Christus etwz meer was dann ein mensch / schrey er vnd schrach / Herr gang von mir hinuß / dann ich bin ein sündiger mensch. Darumb so die heiligen in den hendlen Gottes jenen demütig / bscheiden vnd forchtsamm sind / so sind sies in disem stuck besonders / dieweil sie verstond / dz die ewig vnermessen krafft / vnd vnußsprechliche maiestat Gottes / mit keiner beschreibung ynzilet / noch mit keinem nammen mag begriffen werden.

2043 Tertullianus in seinem buoch de trinitate, spricht gar fein warhafftiklich vnd Gottsäliklich / Der eigenlich nam Gottes mag nit außgesprochen / dann er mag auch nit begriffen werden. Denn in dem nammen wirt verfaßt / alles dz in dem wäsen seiner natur begriffen wirt. Dann ein namm ist ein bedütung eins dings / das man auß dem nammen begreiffen mag. Wenn aber das dauon man handlet / dermassen ist dz mans mit dem verstand nit recht fassen kan / wie wolt man es dann erst mit eim rechten nammen können nennen? denn dieweyl es über den verstand ist / so volget von nöten das es mit keinem nammen möge bedütet vnd außtruckt werden. Das wir deßhalb billich wüssen söllend / dz wenn Gott etwan von etlicher

2038 Das ein Gott seye.
2039 Psal.14.
2040 Das man ein maß halte im erforschen der frag / was Gott seye.
2041 Prou.25.
2042 Exod.19.
2043 Das Gottes namm un auß zuo sprechen seye.

Die Drey vnd dreissigste
wir das als ein gewüsses gesatzt halten / das Gott nicht recht erkennt moͤge werden dann auß dem wort Gottes / vnnd das man vonn Gott also glauben vnd jn also annemmen soͤlle / wie er sich vns selbs inn seinem wort offenbaret. Dann je niemands bas vnnd eigenlicher sagen kan was vnnd wie Gott seye / dann Gott selbs.

2038 Dieweil nun diser Gott inn seinem wort / deßgleich auch inn der schoͤpffung der waͤlt / Jtem in der heiligen geschrifft / vnd in den offenbarungen so durch den mund der heiligen ertzuaͤtteren Propheten vnd Apostlen beschehen / auch in den gemuͤteren vnd gewüßninen aller menschen / sich Gott sein bezeüget / so spricht der küncklich Prophet Dauid recht vnnd billich2039 / Der torecht spricht in seinem hertzen / Es ist kein Gott. Dann der muͦß je vnsinnig sein / der das laugnet / das allen menschen in der waͤlt so offenbar ist / die aͤcht rechter vernunfft sind / nammlich das ein Gott seye. Dann auch Cicero ein Heidischer man / in lib. de natura Deorum, vnder anderem spricht. Es ist allen menschen anerboren / vnd allen gemuͤteren yngepflantzet / das ein Gott seye. Vnd welche gleich laugnend Gott sein / die fürchtend jn doch nichts destminder / den sie doch sein laugnend. Vnd bekennend jn deßhalb mit diser forcht / vnd straffend sich selbs damit der lugen vnd deß vnglaubens.

2040 Darbey muͦß man aber bey der frag / da man fraget was vnd wer Gott seye / ob schon die gehandlet wirt nach erleüterung der gschrifft / wüssen / dz ein maß darinn sol gehalten werden. Dann es ist nit nun gfarlich / sonder auch in allweg verbotten / das ewig waͤsen Gottes zuͦ gnaw woͤllen erforschen ergründen vnd erschowen. Salomon spricht2041 / Gleich wie zuͦ vil honig aͤssen nit guͦt ist / also wirt der von der herlikeit vndertruckt der die selbig ergründen wil. Vnd vor dem herrlichen wunderbaren gspraͤch / dz vnser Gott auff dem berg Sina mit dem gantzen volck Jsraels hielt / ward zuͦ Mose gesagt2042 / Steck zeichen vmb das volck haͤr / vnd sprich zuͦ jnen / huͤtend euch das jr nit auff den berg steigind noch seine end anruͤrind / dann wer den berg anruͤret / der sol deß tods sterben ꝛc. Da sichst das es beym laͤben verbotten wz / über die fürgschribnen zuͦ hereingon / darumb so sol vnser nachforschen sein gwüsses zil haben. Wir laͤsend allenthalb in der h. gschrifft / dz die aller fürtreffenlichsten fründ Gotts zitteret habind vnd gantz erschrocken gewesen seyend / so offt jnen Gott in etwz sichtbarer gstalt erschinen. Vnd ist nit von noͤten dz ich dise exempel weytloͤuffig ynziehe. Jr wüssend wie sich Abraham gehalten in seinem gespraͤch dz er mit Gott hielt Gen. xviij. cap. Jtem was die elteren Samsonis sagtend im buͦch der richteren. Jtem Helias iij. Reg. xix. Jtem Petrus Luc. v. Welcher als er vß dem wunderbaren fischfang verstuͦnd / das Christus etwz meer was dann ein mensch / schrey er vnd schrach / Herr gang von mir hinuß / dann ich bin ein sündiger mensch. Darumb so die heiligen in den hendlen Gottes jenen demuͤtig / bscheiden vnd forchtsamm sind / so sind sies in disem stuck besonders / dieweil sie verstond / dz die ewig vnermessen krafft / vnd vnußsprechliche maiestat Gottes / mit keiner beschreibung ynzilet / noch mit keinem nammen mag begriffen werden.

2043 Tertullianus in seinem buͦch de trinitate, spricht gar fein warhafftiklich vnd Gottsaͤliklich / Der eigenlich nam Gottes mag nit außgesprochen / dann er mag auch nit begriffen werden. Denn in dem nammen wirt verfaßt / alles dz in dem waͤsen seiner natur begriffen wirt. Dann ein namm ist ein bedütung eins dings / das man auß dem nammen begreiffen mag. Wenn aber das dauon man handlet / dermassen ist dz mans mit dem verstand nit recht fassen kan / wie wolt man es dann erst mit eim rechten nammen koͤnnen nennen? denn dieweyl es über den verstand ist / so volget von noͤten das es mit keinem nammen moͤge bedütet vnd außtruckt werden. Das wir deßhalb billich wüssen soͤllend / dz wenn Gott etwan von etlicher

2038 Das ein Gott seye.
2039 Psal.14.
2040 Das man ein maß halte im erforschen der frag / was Gott seye.
2041 Prou.25.
2042 Exod.19.
2043 Das Gottes namm un auß zuͦ sprechen seye.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0590" n="[249]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">D</hi>rey
                            vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>wir das als ein gewüsses gesatzt
                   halten / das Gott nicht recht erkennt mo&#x0364;ge werden dann auß dem wort Gottes / vnnd
                   das man vonn Gott also glauben vnd jn also annemmen so&#x0364;lle / wie er sich vns selbs
                   inn seinem wort offenbaret. Dann je niemands bas vnnd eigenlicher sagen kan was
                   vnnd wie Gott seye / dann Gott selbs.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2038"> Das ein Gott seye.</note> Dieweil
                   nun diser Gott inn seinem wort / deßgleich auch inn der scho&#x0364;pffung der wa&#x0364;lt / Jtem
                   in der heiligen geschrifft / vnd in den offenbarungen so durch den mund der
                   heiligen ertzua&#x0364;tteren Propheten vnd Apostlen beschehen / auch in den gemu&#x0364;teren
                   vnd gewüßninen aller menschen / sich Gott sein bezeüget / so
                   spricht der küncklich Prophet Dauid recht vnnd billich<note place="foot" n="2039"> Psal.14.</note> / Der torecht spricht in seinem hertzen
                   / Es ist kein Gott. Dann der mu&#x0366;ß je vnsinnig sein / der das laugnet / das allen
                   menschen in der wa&#x0364;lt so offenbar ist / die a&#x0364;cht rechter vernunfft sind /
                   nammlich das ein Gott seye. Dann auch Cicero ein Heidischer man / in <hi rendition="#aq">lib. de natura Deorum,</hi> vnder anderem spricht. Es ist allen
                   menschen anerboren / vnd allen gemu&#x0364;teren yngepflantzet / das ein Gott seye. Vnd
                   welche gleich laugnend Gott sein / die fürchtend jn doch nichts destminder / den
                   sie doch sein laugnend. Vnd bekennend jn deßhalb mit diser forcht / vnd straffend
                   sich selbs damit der lugen vnd deß vnglaubens.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2040"> Das man ein maß halte im erforschen
                      der frag / was Gott seye.</note> Darbey mu&#x0366;ß man aber bey der frag / da man
                   fraget was vnd wer Gott seye / ob schon die gehandlet wirt nach erleüterung der
                   gschrifft / wüssen / dz ein maß darinn sol gehalten werden. Dann es ist nit nun
                   gfarlich / sonder auch in allweg verbotten / das ewig wa&#x0364;sen Gottes zu&#x0366; gnaw wo&#x0364;llen
                   erforschen ergründen vnd erschowen. Salomon spricht<note place="foot" n="2041"> Prou.25.</note> / Gleich wie zu&#x0366; vil honig a&#x0364;ssen nit
                   gu&#x0366;t ist / also wirt der von der herlikeit vndertruckt der die selbig ergründen
                   wil. Vnd vor dem herrlichen wunderbaren gspra&#x0364;ch / dz vnser Gott auff dem berg Sina
                   mit dem gantzen volck Jsraels hielt / ward zu&#x0366; Mose gesagt<note place="foot" n="2042"> Exod.19.</note> / Steck zeichen vmb das volck ha&#x0364;r / vnd
                   sprich zu&#x0366; jnen / hu&#x0364;tend euch das jr nit auff den berg steigind noch seine end
                   anru&#x0364;rind / dann wer den berg anru&#x0364;ret / der sol deß tods sterben &#xA75B;c. Da sichst
                   das es beym la&#x0364;ben verbotten wz / über die fürgschribnen zu&#x0366; hereingon / darumb so
                   sol vnser nachforschen sein gwüsses zil haben. Wir la&#x0364;send allenthalb in der h.
                   gschrifft / dz die aller fürtreffenlichsten fründ Gotts zitteret habind vnd gantz
                   erschrocken gewesen seyend / so offt jnen Gott in etwz sichtbarer gstalt
                   erschinen. Vnd ist nit von no&#x0364;ten dz ich dise exempel weytlo&#x0364;uffig ynziehe. Jr
                   wüssend wie sich Abraham gehalten in seinem gespra&#x0364;ch dz er mit Gott hielt Gen.
                   xviij. cap. Jtem was die elteren Samsonis sagtend im bu&#x0366;ch der richteren. Jtem
                   Helias iij. Reg. xix. Jtem Petrus Luc. v. Welcher als er vß dem wunderbaren
                   fischfang verstu&#x0366;nd / das Christus etwz meer was dann ein mensch / schrey er vnd
                   schrach / Herr gang von mir hinuß / dann ich bin ein sündiger mensch.
                   Darumb so die heiligen in den hendlen Gottes jenen demu&#x0364;tig / bscheiden vnd
                   forchtsamm sind / so sind sies in disem stuck besonders / dieweil sie verstond /
                   dz die ewig vnermessen krafft / vnd vnußsprechliche maiestat Gottes / mit keiner
                   beschreibung ynzilet / noch mit keinem nammen mag begriffen
                   werden.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2043"> Das Gottes namm un auß zu&#x0366; sprechen
                      seye.</note> Tertullianus in seinem bu&#x0366;ch <hi rendition="#aq">de trinitate,</hi> spricht gar fein warhafftiklich vnd Gottsa&#x0364;liklich / Der eigenlich nam Gottes mag
                   nit außgesprochen / dann er mag auch nit begriffen werden. Denn in dem nammen wirt
                   verfaßt / alles dz in dem wa&#x0364;sen seiner natur begriffen wirt. Dann ein namm ist ein
                   bedütung eins dings / das man auß dem nammen begreiffen mag. Wenn aber das dauon
                   man handlet / dermassen ist dz mans mit dem verstand nit recht fassen kan / wie
                   wolt man es dann erst mit eim rechten nammen ko&#x0364;nnen nennen? denn dieweyl es über
                   den verstand ist / so volget von no&#x0364;ten das es mit keinem nammen mo&#x0364;ge bedütet vnd
                   außtruckt werden. Das wir deßhalb billich wüssen so&#x0364;llend / dz wenn Gott etwan von etlicher<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[249]/0590] Die Drey vnd dreissigste wir das als ein gewüsses gesatzt halten / das Gott nicht recht erkennt moͤge werden dann auß dem wort Gottes / vnnd das man vonn Gott also glauben vnd jn also annemmen soͤlle / wie er sich vns selbs inn seinem wort offenbaret. Dann je niemands bas vnnd eigenlicher sagen kan was vnnd wie Gott seye / dann Gott selbs. 2038 Dieweil nun diser Gott inn seinem wort / deßgleich auch inn der schoͤpffung der waͤlt / Jtem in der heiligen geschrifft / vnd in den offenbarungen so durch den mund der heiligen ertzuaͤtteren Propheten vnd Apostlen beschehen / auch in den gemuͤteren vnd gewüßninen aller menschen / sich Gott sein bezeüget / so spricht der küncklich Prophet Dauid recht vnnd billich 2039 / Der torecht spricht in seinem hertzen / Es ist kein Gott. Dann der muͦß je vnsinnig sein / der das laugnet / das allen menschen in der waͤlt so offenbar ist / die aͤcht rechter vernunfft sind / nammlich das ein Gott seye. Dann auch Cicero ein Heidischer man / in lib. de natura Deorum, vnder anderem spricht. Es ist allen menschen anerboren / vnd allen gemuͤteren yngepflantzet / das ein Gott seye. Vnd welche gleich laugnend Gott sein / die fürchtend jn doch nichts destminder / den sie doch sein laugnend. Vnd bekennend jn deßhalb mit diser forcht / vnd straffend sich selbs damit der lugen vnd deß vnglaubens. 2040 Darbey muͦß man aber bey der frag / da man fraget was vnd wer Gott seye / ob schon die gehandlet wirt nach erleüterung der gschrifft / wüssen / dz ein maß darinn sol gehalten werden. Dann es ist nit nun gfarlich / sonder auch in allweg verbotten / das ewig waͤsen Gottes zuͦ gnaw woͤllen erforschen ergründen vnd erschowen. Salomon spricht 2041 / Gleich wie zuͦ vil honig aͤssen nit guͦt ist / also wirt der von der herlikeit vndertruckt der die selbig ergründen wil. Vnd vor dem herrlichen wunderbaren gspraͤch / dz vnser Gott auff dem berg Sina mit dem gantzen volck Jsraels hielt / ward zuͦ Mose gesagt 2042 / Steck zeichen vmb das volck haͤr / vnd sprich zuͦ jnen / huͤtend euch das jr nit auff den berg steigind noch seine end anruͤrind / dann wer den berg anruͤret / der sol deß tods sterben ꝛc. Da sichst das es beym laͤben verbotten wz / über die fürgschribnen zuͦ hereingon / darumb so sol vnser nachforschen sein gwüsses zil haben. Wir laͤsend allenthalb in der h. gschrifft / dz die aller fürtreffenlichsten fründ Gotts zitteret habind vnd gantz erschrocken gewesen seyend / so offt jnen Gott in etwz sichtbarer gstalt erschinen. Vnd ist nit von noͤten dz ich dise exempel weytloͤuffig ynziehe. Jr wüssend wie sich Abraham gehalten in seinem gespraͤch dz er mit Gott hielt Gen. xviij. cap. Jtem was die elteren Samsonis sagtend im buͦch der richteren. Jtem Helias iij. Reg. xix. Jtem Petrus Luc. v. Welcher als er vß dem wunderbaren fischfang verstuͦnd / das Christus etwz meer was dann ein mensch / schrey er vnd schrach / Herr gang von mir hinuß / dann ich bin ein sündiger mensch. Darumb so die heiligen in den hendlen Gottes jenen demuͤtig / bscheiden vnd forchtsamm sind / so sind sies in disem stuck besonders / dieweil sie verstond / dz die ewig vnermessen krafft / vnd vnußsprechliche maiestat Gottes / mit keiner beschreibung ynzilet / noch mit keinem nammen mag begriffen werden. 2043 Tertullianus in seinem buͦch de trinitate, spricht gar fein warhafftiklich vnd Gottsaͤliklich / Der eigenlich nam Gottes mag nit außgesprochen / dann er mag auch nit begriffen werden. Denn in dem nammen wirt verfaßt / alles dz in dem waͤsen seiner natur begriffen wirt. Dann ein namm ist ein bedütung eins dings / das man auß dem nammen begreiffen mag. Wenn aber das dauon man handlet / dermassen ist dz mans mit dem verstand nit recht fassen kan / wie wolt man es dann erst mit eim rechten nammen koͤnnen nennen? denn dieweyl es über den verstand ist / so volget von noͤten das es mit keinem nammen moͤge bedütet vnd außtruckt werden. Das wir deßhalb billich wüssen soͤllend / dz wenn Gott etwan von etlicher 2038 Das ein Gott seye. 2039 Psal.14. 2040 Das man ein maß halte im erforschen der frag / was Gott seye. 2041 Prou.25. 2042 Exod.19. 2043 Das Gottes namm un auß zuͦ sprechen seye.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/590
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [249]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/590>, abgerufen am 22.11.2024.