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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
ich ein Gott deß gerichts sey. Wie nun Moses der diener deß Herren söllichs gehört vnnd gesehen / da eylt er / fiel nider auff die erden / vnnd bättet an. Das söllend auch wir thuon / vnd gwüß sein / das der Herr sich vnnd sein herrligkeyt so lang wir hie auff erden läbend / nicht volkommenlicher dann in Christo wie er den gegeben hatt / eroffnen wirdt. Darumb sol vnns gnuog sein / das Mosi gnuog was / vnnd söllend vnns der erkanntnuß Christi vernügen.

2087 Dann die aller heiterist vnnd volkomnist weiß oder gestallt Gott zuo erkennen / wirt vns fürgestellt in Jesu Christo dem Sun Gottes der mensch ist worden. Dann darumb habend wir erst gehört / das auch Mosi ein schatten vnnd vorbild Christi ist fürgehalten worden / do Gott sich jm auff das geheimist hat wöllen eroffnen. Darumb2088 setzt auch der heilig Apostel Paulus die erlüchtung der erkantnuß der herrligkeit Gottes in dem angesicht Jesu Christi. Jtem2089 er nennt jhn an einem anderen ort ein glantz der herrlikeit deß vatters / vnnd ein außgetruckt äbenbild seines wäsens. Dann er ye selbs im Euangelio spricht2090 / Niemant bekennt den vatter / dann der sun / vnnd wäm es der sun wil offnen. Dann2091 er ist der wäg zum vatter / in jm wirt der vatter ersehen. Vnd weyter läsend wir im Euangelio2092 / Niemandt hatt Gott ye gesehen / Der eingeboren Sun der inn deß vatters schooß ist der hatt es vnns verkündet. Deßgleich spricht auch der heilig Apostel weyter2093 / Dieweyl die wält durch jhre weißheyt Gott inn seiner weißheyt nicht erkannt / gefiel es Gott wol / durch die thorechtig predig sälig zuo machen die da glaubend. Die weißheyt Gottes nennet er hie / die erschaffung vnnd das werck der wält / vnnd die wunderbaren werck Gottes / durch die er der wält hatt wöllen kundt werden / vnnd ob denen die gantz weißheyt aller weisen bißhar gelegen ist / das sie die selbigen erkundigete vnd erörterte. Dieweil aber die wältlich weißheyt hierinn nützit geschaffet / sonder die vrsachen aller dingen der mertheyl anderen dingen dann Gott dem einigen vnnd waaren zwäck zuogeben / vnnd sich selbs bedunckt hatt weiß sein / wie auch gedachter Apostel vnnd Leerer der Heyden spricht2094 / Vnnd aber sie in jhrem dichten vnnd rechnen zuo narren worden sind / so hat es Gott gefallen / das er vff ein andere weiß der wält kund wurde / namlich durch die torechtige predig deß Euangelij / Welche zwar an jr selb die volkomneste weißheit ist / aber von der menschlichen weißheit wirt sie für torechtig gehalten. Dann es dunckt die wältmenschen ein torheyt sein / das der waar Gott mensch worden sey / bey vns auff erden gewandlet / hunger vnnd mangel erlitten habe / gelitten hab vnd gestorben sey. Aber auff dise weiß wirt Gott / Jtem sein weißheyt / güte / waarheyt / gerächtigkeyt vnd macht / der wält auff das aller heiterest kund thon vnnd eroffnet. 2095 Dann die vnaußsprächlich weißheyt Gottes erscheint besonderbarlich in dem gantzen handel / vnd in der wunderbaren dispensation Christi / insonders so wir die vrsachen der selben (vonn welchem an anderen orten geredt wirt) erdurend / vnnd die leer Christi erwegend. Jn der menschwerdung deß Suns Gottes wirdt eroffnet / wie Gott der wält / die in sünden so gar vertiefft / so wol wölle / als deren er sich verbunden mit einem vnauflößlichen punnt / vnnd die kinder deß Tods vnd deß Teüffels / durch Christum angenommen habe zuo kinderen vnd erben deß ewigen lebens. Das aber Christus alles das die Propheten auß der eroffnung Gottes von jm vorgesagt / so eigentlich erfüllt / Jtem das er so reichlich geleistet / alles dz Gott der vatter in jm verheissen / das erklärt / wie vnbeweglich vnd waarhafft der ewig Gott sey. Jn den thaten vnnd wunderzeichen vnsers Herren Christi / in seiner vrstende vnnd herrlichen auffart gehn himmel / deßgleich in der reichlichen außgiessung deß heiligen geists auff die jünger / Jtem besonders auch in der

2087 Durch Christum offnet sich Gott am heiteristen.
2088 2.Cor.4.
2089 Hebr.1.
2090 Joan.6.
2091 Joan.14.
2092 Joan.1.
2093 1.Cor.1.
2094 Rom.1.
2095 Wie Gottes weyßheyt vnd alle sine krafft vnd tugenden in Christo erkennt werdind.

Predig.
ich ein Gott deß gerichts sey. Wie nun Moses der diener deß Herren soͤllichs gehoͤrt vnnd gesehen / da eylt er / fiel nider auff die erden / vnnd baͤttet an. Das soͤllend auch wir thuͦn / vnd gwüß sein / das der Herr sich vnnd sein herrligkeyt so lang wir hie auff erden laͤbend / nicht volkommenlicher dann in Christo wie er den gegeben hatt / eroffnen wirdt. Darumb sol vnns gnuͦg sein / das Mosi gnuͦg was / vnnd soͤllend vnns der erkanntnuß Christi vernuͤgen.

2087 Dann die aller heiterist vnnd volkomnist weiß oder gestallt Gott zuͦ erkennen / wirt vns fürgestellt in Jesu Christo dem Sun Gottes der mensch ist worden. Dann darumb habend wir erst gehoͤrt / das auch Mosi ein schatten vnnd vorbild Christi ist fürgehalten worden / do Gott sich jm auff das geheimist hat woͤllen eroffnen. Darumb2088 setzt auch der heilig Apostel Paulus die erlüchtung der erkantnuß der herrligkeit Gottes in dem angesicht Jesu Christi. Jtem2089 er nennt jhn an einem anderen ort ein glantz der herrlikeit deß vatters / vnnd ein außgetruckt aͤbenbild seines waͤsens. Dann er ye selbs im Euangelio spricht2090 / Niemant bekennt den vatter / dann der sun / vnnd waͤm es der sun wil offnen. Dann2091 er ist der waͤg zum vatter / in jm wirt der vatter ersehen. Vnd weyter laͤsend wir im Euangelio2092 / Niemandt hatt Gott ye gesehen / Der eingeboren Sun der inn deß vatters schooß ist der hatt es vnns verkündet. Deßgleich spricht auch der heilig Apostel weyter2093 / Dieweyl die waͤlt durch jhre weißheyt Gott inn seiner weißheyt nicht erkannt / gefiel es Gott wol / durch die thorechtig predig saͤlig zuͦ machen die da glaubend. Die weißheyt Gottes nennet er hie / die erschaffung vnnd das werck der waͤlt / vnnd die wunderbaren werck Gottes / durch die er der waͤlt hatt woͤllen kundt werden / vnnd ob denen die gantz weißheyt aller weisen bißhar gelegen ist / das sie die selbigen erkundigete vnd eroͤrterte. Dieweil aber die waͤltlich weißheyt hierinn nützit geschaffet / sonder die vrsachen aller dingen der mertheyl anderen dingen dann Gott dem einigen vnnd waaren zwaͤck zuͦgeben / vnnd sich selbs bedunckt hatt weiß sein / wie auch gedachter Apostel vnnd Leerer der Heyden spricht2094 / Vnnd aber sie in jhrem dichten vnnd rechnen zuͦ narren worden sind / so hat es Gott gefallen / das er vff ein andere weiß der waͤlt kund wurde / namlich durch die torechtige predig deß Euangelij / Welche zwar an jr selb die volkomneste weißheit ist / aber von der menschlichen weißheit wirt sie für torechtig gehalten. Dann es dunckt die waͤltmenschen ein torheyt sein / das der waar Gott mensch worden sey / bey vns auff erden gewandlet / hunger vnnd mangel erlitten habe / gelitten hab vnd gestorben sey. Aber auff dise weiß wirt Gott / Jtem sein weißheyt / guͤte / waarheyt / geraͤchtigkeyt vnd macht / der waͤlt auff das aller heiterest kund thon vnnd eroffnet. 2095 Dann die vnaußspraͤchlich weißheyt Gottes erscheint besonderbarlich in dem gantzen handel / vnd in der wunderbaren dispensation Christi / insonders so wir die vrsachen der selben (vonn welchem an anderen orten geredt wirt) erdurend / vnnd die leer Christi erwegend. Jn der menschwerdung deß Suns Gottes wirdt eroffnet / wie Gott der waͤlt / die in sünden so gar vertiefft / so wol woͤlle / als deren er sich verbunden mit einem vnaufloͤßlichen punnt / vnnd die kinder deß Tods vnd deß Teüffels / durch Christum angenommen habe zuͦ kinderen vnd erben deß ewigen lebens. Das aber Christus alles das die Propheten auß der eroffnung Gottes von jm vorgesagt / so eigentlich erfüllt / Jtem das er so reichlich geleistet / alles dz Gott der vatter in jm verheissen / das erklaͤrt / wie vnbeweglich vnd waarhafft der ewig Gott sey. Jn den thaten vnnd wunderzeichen vnsers Herren Christi / in seiner vrstende vnnd herrlichen auffart gehn himmel / deßgleich in der reichlichen außgiessung deß heiligen geists auff die jünger / Jtem besonders auch in der

2087 Durch Christum offnet sich Gott am heiteristen.
2088 2.Cor.4.
2089 Hebr.1.
2090 Joan.6.
2091 Joan.14.
2092 Joan.1.
2093 1.Cor.1.
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2095 Wie Gottes weyßheyt vnd alle sine krafft vnd tugenden in Christo erkennt werdind.
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                   gedachter Apostel vnnd Leerer der Heyden spricht<note place="foot" n="2094"> Rom.1.</note> / Vnnd aber sie in jhrem dichten vnnd
                   rechnen zu&#x0366; narren worden sind / so hat es Gott gefallen / das er vff ein andere
                   weiß der wa&#x0364;lt kund wurde / namlich durch die torechtige predig deß
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[CCLV./0601] Predig. ich ein Gott deß gerichts sey. Wie nun Moses der diener deß Herren soͤllichs gehoͤrt vnnd gesehen / da eylt er / fiel nider auff die erden / vnnd baͤttet an. Das soͤllend auch wir thuͦn / vnd gwüß sein / das der Herr sich vnnd sein herrligkeyt so lang wir hie auff erden laͤbend / nicht volkommenlicher dann in Christo wie er den gegeben hatt / eroffnen wirdt. Darumb sol vnns gnuͦg sein / das Mosi gnuͦg was / vnnd soͤllend vnns der erkanntnuß Christi vernuͤgen. 2087 Dann die aller heiterist vnnd volkomnist weiß oder gestallt Gott zuͦ erkennen / wirt vns fürgestellt in Jesu Christo dem Sun Gottes der mensch ist worden. Dann darumb habend wir erst gehoͤrt / das auch Mosi ein schatten vnnd vorbild Christi ist fürgehalten worden / do Gott sich jm auff das geheimist hat woͤllen eroffnen. Darumb 2088 setzt auch der heilig Apostel Paulus die erlüchtung der erkantnuß der herrligkeit Gottes in dem angesicht Jesu Christi. Jtem 2089 er nennt jhn an einem anderen ort ein glantz der herrlikeit deß vatters / vnnd ein außgetruckt aͤbenbild seines waͤsens. Dann er ye selbs im Euangelio spricht 2090 / Niemant bekennt den vatter / dann der sun / vnnd waͤm es der sun wil offnen. Dann 2091 er ist der waͤg zum vatter / in jm wirt der vatter ersehen. Vnd weyter laͤsend wir im Euangelio 2092 / Niemandt hatt Gott ye gesehen / Der eingeboren Sun der inn deß vatters schooß ist der hatt es vnns verkündet. Deßgleich spricht auch der heilig Apostel weyter 2093 / Dieweyl die waͤlt durch jhre weißheyt Gott inn seiner weißheyt nicht erkannt / gefiel es Gott wol / durch die thorechtig predig saͤlig zuͦ machen die da glaubend. Die weißheyt Gottes nennet er hie / die erschaffung vnnd das werck der waͤlt / vnnd die wunderbaren werck Gottes / durch die er der waͤlt hatt woͤllen kundt werden / vnnd ob denen die gantz weißheyt aller weisen bißhar gelegen ist / das sie die selbigen erkundigete vnd eroͤrterte. Dieweil aber die waͤltlich weißheyt hierinn nützit geschaffet / sonder die vrsachen aller dingen der mertheyl anderen dingen dann Gott dem einigen vnnd waaren zwaͤck zuͦgeben / vnnd sich selbs bedunckt hatt weiß sein / wie auch gedachter Apostel vnnd Leerer der Heyden spricht 2094 / Vnnd aber sie in jhrem dichten vnnd rechnen zuͦ narren worden sind / so hat es Gott gefallen / das er vff ein andere weiß der waͤlt kund wurde / namlich durch die torechtige predig deß Euangelij / Welche zwar an jr selb die volkomneste weißheit ist / aber von der menschlichen weißheit wirt sie für torechtig gehalten. Dann es dunckt die waͤltmenschen ein torheyt sein / das der waar Gott mensch worden sey / bey vns auff erden gewandlet / hunger vnnd mangel erlitten habe / gelitten hab vnd gestorben sey. Aber auff dise weiß wirt Gott / Jtem sein weißheyt / guͤte / waarheyt / geraͤchtigkeyt vnd macht / der waͤlt auff das aller heiterest kund thon vnnd eroffnet. 2095 Dann die vnaußspraͤchlich weißheyt Gottes erscheint besonderbarlich in dem gantzen handel / vnd in der wunderbaren dispensation Christi / insonders so wir die vrsachen der selben (vonn welchem an anderen orten geredt wirt) erdurend / vnnd die leer Christi erwegend. Jn der menschwerdung deß Suns Gottes wirdt eroffnet / wie Gott der waͤlt / die in sünden so gar vertiefft / so wol woͤlle / als deren er sich verbunden mit einem vnaufloͤßlichen punnt / vnnd die kinder deß Tods vnd deß Teüffels / durch Christum angenommen habe zuͦ kinderen vnd erben deß ewigen lebens. Das aber Christus alles das die Propheten auß der eroffnung Gottes von jm vorgesagt / so eigentlich erfüllt / Jtem das er so reichlich geleistet / alles dz Gott der vatter in jm verheissen / das erklaͤrt / wie vnbeweglich vnd waarhafft der ewig Gott sey. Jn den thaten vnnd wunderzeichen vnsers Herren Christi / in seiner vrstende vnnd herrlichen auffart gehn himmel / deßgleich in der reichlichen außgiessung deß heiligen geists auff die jünger / Jtem besonders auch in der 2087 Durch Christum offnet sich Gott am heiteristen. 2088 2.Cor.4. 2089 Hebr.1. 2090 Joan.6. 2091 Joan.14. 2092 Joan.1. 2093 1.Cor.1. 2094 Rom.1. 2095 Wie Gottes weyßheyt vnd alle sine krafft vnd tugenden in Christo erkennt werdind.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/601>, abgerufen am 01.07.2024.