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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
der Göttlichen regierung vnd fürsehung. Hie ist gnuog das wir erkennind / das vns himmel vnd erden vnd was darinn ist Gott erklärind vnnd gleich als für die augen stellind / das er der aller weysest / auch aller gewaltigest / gantz wunderbarlich / vnentlicher maiestet vnd herrlikeit / vnermeßlicher eeren / gerecht / wolthetig / das höchste vnd oberste guot seye. Darumb ratet der treüwe leerer der kirchen Esaias den menschen wol vnd recht / da er spricht2102 / Erhebend eüwere augen inn die höhe vnnd sehend / wär hatt die ding geschaffen / der sie mit so grossem hauffen außfürt / vnnd er kan jhnen allen mitt dem nammen rüffen / der so grosse macht hatt / das jhren keins gebrist. Dann wiewol die Sternen / der wält von anfang har geleüchtet / vnnd mitt jhrem lauff das außgerichtet habend darzuo sie erschaffen sind / so sind sie doch durch den brauch nicht verschlissen / noch vonn alter verzeert oder verfinsteret worden. Dann durch die krafft deß schöpffers werdend sie vnzerstört erhalten. Jeremias spricht auch2103 / O Herr / dir ist niemands gleich / groß bist du / vnnd groß ist dein Nam mitt macht / wer wolt dich nicht förchten / O du Künig der Heiden? Dann du bist geziert / vnnd vnnder allen weysen der Heiden / vnnd inn allen jren Künigkreychen ist niemands der dir gleichen möge. Vnd gleich darnach weiter / Der Herr ist ein warer Gott / ein läbendiger Gott / vnd ein ewiger jmmerwärender Künig / von seinem zorn erbidmet die erden / alle völcker mögend sein höne nicht erleyden. Die Erden hatt er mitt seiner krafft geschaffen / vnnd mitt seiner weyßheit hatt er den gantzen vmbkreyß deß erdbodems außgemachet / mit seinem verstand hat er die himmel außgespannen. So bald er sein stimm hören laßt / so kumpt ein groß wasser im lufft zuosamen / Er zeücht die wolcken auff von der erden / er verkert die plitzgen zum rägen / vnd zeücht die wind herfür auß jhren gehalteren etc. Anderstheils werdend vns die werck Gottes zuobetrachten fürgestellt in dem menschen / der ein Herr ist aller geschöpfften / vnd das nicht allein inn dem wunderbaren werck seiner schöpffung / welches Lactantius vnnd Andreas Vesalius gar fein abgmalet vnd vns zuosehen fürgestellt habend / sonnder vil me inn dem / das er der Herr gegen den menschen / im menschen / vnd durch den menschen würckt vnd thuot. Dann etliche menschen strafft Gott mit billikeit / vnd erzeigt in dem straffen / das er vmb der menschen sachen wüsse / vnnd alle vnbill vnnd vngerechtikeit hasse. Andere überschüttet er mit grossen wolthaten / vnnd erklärt mit dem wolthuon / das er reich ja ein vnerschöpffter brunn alles guoten / Jtem wolthetig / guot / barmhertzig / gnädig vnnd dultmütig seye. Dessen ist vil in der heiligen geschrifft. Cain von wegen deß todschlags an seinem bruoder begangen / läbt auff erden gantz mülich vnd arbendsälig / dann der gerecht Gott richt vnd ersuocht dz vnschuldig bluot. Also ward die erst wält von wegen der verachtung gottes mit dem sündfluß vom himmel herab gestrafft / Noe aber mit den seinen durch die barmhertzigkeit Gottes inn der Arch erhalten. Den Abraham fürt Gott von Vr auß Chaldea / vnd satzt jn in das land Chanaan / benedeyet vnd überschutt jn mit allen güteren. Jacobum erhielt er auch wunderbarlich / der inn mengerley gfaren was. Josephen fürt er durch vil trübsalen zuo der herschafft über Egypten. Die Egypter strafft er greülich von wegen der tyranney die sie an dem armen volck Jsraels geübt / vnnd vonn wegen der verachtung deß worts Gottes. Aber es wäre zuo lang vnnd zuo mühlich alles zuo erzellen. Wir lernend aber auß disen vnnd dergleichen wercken Gottes / wär vnnd wie groß vnnser Gott seye / wie weyß / wie guot / wie gewaltig / wie freygäb / wie gerecht vnnd billich / vnnd das wir jhm söllind vnnd müssind glauben vnnd gehorsammen. Dann Asaph singt im Psalmen2104 / Was wir gehört vnd erkennt / vnnd das vnns vnnsere vätter erzellt habend / das

2102 Esa.40.
2103 Jere.10.
2104 Psal.78.

Predig.
der Goͤttlichen regierung vnd fürsehung. Hie ist gnuͦg das wir erkennind / das vns himmel vnd erden vnd was darinn ist Gott erklaͤrind vnnd gleich als für die augen stellind / das er der aller weysest / auch aller gewaltigest / gantz wunderbarlich / vnentlicher maiestet vnd herrlikeit / vnermeßlicher eeren / gerecht / wolthetig / das hoͤchste vnd oberste guͦt seye. Darumb ratet der treüwe leerer der kirchen Esaias den menschen wol vnd recht / da er spricht2102 / Erhebend eüwere augen inn die hoͤhe vnnd sehend / waͤr hatt die ding geschaffen / der sie mit so grossem hauffen außfuͤrt / vnnd er kan jhnen allen mitt dem nammen ruͤffen / der so grosse macht hatt / das jhren keins gebrist. Dann wiewol die Sternen / der waͤlt von anfang har geleüchtet / vnnd mitt jhrem lauff das außgerichtet habend darzuͦ sie erschaffen sind / so sind sie doch durch den brauch nicht verschlissen / noch vonn alter verzeert oder verfinsteret worden. Dann durch die krafft deß schoͤpffers werdend sie vnzerstoͤrt erhalten. Jeremias spricht auch2103 / O Herr / dir ist niemands gleich / groß bist du / vnnd groß ist dein Nam mitt macht / wer wolt dich nicht foͤrchten / O du Künig der Heiden? Dann du bist geziert / vnnd vnnder allen weysen der Heiden / vnnd inn allen jren Künigkreychen ist niemands der dir gleichen moͤge. Vnd gleich darnach weiter / Der Herr ist ein warer Gott / ein laͤbendiger Gott / vnd ein ewiger jmmerwaͤrender Künig / von seinem zorn erbidmet die erden / alle voͤlcker moͤgend sein hoͤne nicht erleyden. Die Erden hatt er mitt seiner krafft geschaffen / vnnd mitt seiner weyßheit hatt er den gantzen vmbkreyß deß erdbodems außgemachet / mit seinem verstand hat er die himmel außgespannen. So bald er sein stimm hoͤren laßt / so kumpt ein groß wasser im lufft zuͦsamen / Er zeücht die wolcken auff von der erden / er verkert die plitzgen zum raͤgen / vnd zeücht die wind herfür auß jhren gehalteren ꝛc. Anderstheils werdend vns die werck Gottes zuͦbetrachten fürgestellt in dem menschen / der ein Herr ist aller geschoͤpfften / vnd das nicht allein inn dem wunderbaren werck seiner schoͤpffung / welches Lactantius vnnd Andreas Vesalius gar fein abgmalet vnd vns zuͦsehen fürgestellt habend / sonnder vil me inn dem / das er der Herr gegen den menschen / im menschen / vnd durch den menschen würckt vnd thuͦt. Dann etliche menschen strafft Gott mit billikeit / vnd erzeigt in dem straffen / das er vmb der menschen sachen wüsse / vnnd alle vnbill vnnd vngerechtikeit hasse. Andere überschüttet er mit grossen wolthaten / vnnd erklaͤrt mit dem wolthuͦn / das er reich ja ein vnerschoͤpffter brunn alles guͦten / Jtem wolthetig / guͦt / barmhertzig / gnaͤdig vnnd dultmuͤtig seye. Dessen ist vil in der heiligen geschrifft. Cain von wegen deß todschlags an seinem bruͦder begangen / laͤbt auff erden gantz muͤlich vnd arbendsaͤlig / dann der gerecht Gott richt vnd ersuͦcht dz vnschuldig bluͦt. Also ward die erst waͤlt von wegen der verachtung gottes mit dem sündfluß vom himmel herab gestrafft / Noe aber mit den seinen durch die barmhertzigkeit Gottes inn der Arch erhalten. Den Abraham fuͤrt Gott von Vr auß Chaldea / vnd satzt jn in das land Chanaan / benedeyet vnd überschutt jn mit allen guͤteren. Jacobum erhielt er auch wunderbarlich / der inn mengerley gfaren was. Josephen fuͤrt er durch vil truͤbsalen zuͦ der herschafft über Egypten. Die Egypter strafft er greülich von wegen der tyranney die sie an dem armen volck Jsraels geuͤbt / vnnd vonn wegen der verachtung deß worts Gottes. Aber es waͤre zuͦ lang vnnd zuͦ muͤhlich alles zuͦ erzellen. Wir lernend aber auß disen vnnd dergleichen wercken Gottes / waͤr vnnd wie groß vnnser Gott seye / wie weyß / wie guͦt / wie gewaltig / wie freygaͤb / wie gerecht vnnd billich / vnnd das wir jhm soͤllind vnnd muͤssind glauben vnnd gehorsammen. Dann Asaph singt im Psalmen2104 / Was wir gehoͤrt vnd erkennt / vnnd das vnns vnnsere vaͤtter erzellt habend / das

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2103 Jere.10.
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                   in der heiligen geschrifft. Cain von wegen deß todschlags an seinem bru&#x0366;der
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                   Gott von Vr auß Chaldea / vnd satzt jn in das land Chanaan / benedeyet vnd
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[CCLVI./0603] Predig. der Goͤttlichen regierung vnd fürsehung. Hie ist gnuͦg das wir erkennind / das vns himmel vnd erden vnd was darinn ist Gott erklaͤrind vnnd gleich als für die augen stellind / das er der aller weysest / auch aller gewaltigest / gantz wunderbarlich / vnentlicher maiestet vnd herrlikeit / vnermeßlicher eeren / gerecht / wolthetig / das hoͤchste vnd oberste guͦt seye. Darumb ratet der treüwe leerer der kirchen Esaias den menschen wol vnd recht / da er spricht 2102 / Erhebend eüwere augen inn die hoͤhe vnnd sehend / waͤr hatt die ding geschaffen / der sie mit so grossem hauffen außfuͤrt / vnnd er kan jhnen allen mitt dem nammen ruͤffen / der so grosse macht hatt / das jhren keins gebrist. Dann wiewol die Sternen / der waͤlt von anfang har geleüchtet / vnnd mitt jhrem lauff das außgerichtet habend darzuͦ sie erschaffen sind / so sind sie doch durch den brauch nicht verschlissen / noch vonn alter verzeert oder verfinsteret worden. Dann durch die krafft deß schoͤpffers werdend sie vnzerstoͤrt erhalten. Jeremias spricht auch 2103 / O Herr / dir ist niemands gleich / groß bist du / vnnd groß ist dein Nam mitt macht / wer wolt dich nicht foͤrchten / O du Künig der Heiden? Dann du bist geziert / vnnd vnnder allen weysen der Heiden / vnnd inn allen jren Künigkreychen ist niemands der dir gleichen moͤge. Vnd gleich darnach weiter / Der Herr ist ein warer Gott / ein laͤbendiger Gott / vnd ein ewiger jmmerwaͤrender Künig / von seinem zorn erbidmet die erden / alle voͤlcker moͤgend sein hoͤne nicht erleyden. Die Erden hatt er mitt seiner krafft geschaffen / vnnd mitt seiner weyßheit hatt er den gantzen vmbkreyß deß erdbodems außgemachet / mit seinem verstand hat er die himmel außgespannen. So bald er sein stimm hoͤren laßt / so kumpt ein groß wasser im lufft zuͦsamen / Er zeücht die wolcken auff von der erden / er verkert die plitzgen zum raͤgen / vnd zeücht die wind herfür auß jhren gehalteren ꝛc. Anderstheils werdend vns die werck Gottes zuͦbetrachten fürgestellt in dem menschen / der ein Herr ist aller geschoͤpfften / vnd das nicht allein inn dem wunderbaren werck seiner schoͤpffung / welches Lactantius vnnd Andreas Vesalius gar fein abgmalet vnd vns zuͦsehen fürgestellt habend / sonnder vil me inn dem / das er der Herr gegen den menschen / im menschen / vnd durch den menschen würckt vnd thuͦt. Dann etliche menschen strafft Gott mit billikeit / vnd erzeigt in dem straffen / das er vmb der menschen sachen wüsse / vnnd alle vnbill vnnd vngerechtikeit hasse. Andere überschüttet er mit grossen wolthaten / vnnd erklaͤrt mit dem wolthuͦn / das er reich ja ein vnerschoͤpffter brunn alles guͦten / Jtem wolthetig / guͦt / barmhertzig / gnaͤdig vnnd dultmuͤtig seye. Dessen ist vil in der heiligen geschrifft. Cain von wegen deß todschlags an seinem bruͦder begangen / laͤbt auff erden gantz muͤlich vnd arbendsaͤlig / dann der gerecht Gott richt vnd ersuͦcht dz vnschuldig bluͦt. Also ward die erst waͤlt von wegen der verachtung gottes mit dem sündfluß vom himmel herab gestrafft / Noe aber mit den seinen durch die barmhertzigkeit Gottes inn der Arch erhalten. Den Abraham fuͤrt Gott von Vr auß Chaldea / vnd satzt jn in das land Chanaan / benedeyet vnd überschutt jn mit allen guͤteren. Jacobum erhielt er auch wunderbarlich / der inn mengerley gfaren was. Josephen fuͤrt er durch vil truͤbsalen zuͦ der herschafft über Egypten. Die Egypter strafft er greülich von wegen der tyranney die sie an dem armen volck Jsraels geuͤbt / vnnd vonn wegen der verachtung deß worts Gottes. Aber es waͤre zuͦ lang vnnd zuͦ muͤhlich alles zuͦ erzellen. Wir lernend aber auß disen vnnd dergleichen wercken Gottes / waͤr vnnd wie groß vnnser Gott seye / wie weyß / wie guͦt / wie gewaltig / wie freygaͤb / wie gerecht vnnd billich / vnnd das wir jhm soͤllind vnnd muͤssind glauben vnnd gehorsammen. Dann Asaph singt im Psalmen 2104 / Was wir gehoͤrt vnd erkennt / vnnd das vnns vnnsere vaͤtter erzellt habend / das 2102 Esa.40. 2103 Jere.10. 2104 Psal.78.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/603>, abgerufen am 01.07.2024.