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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Drey vnd dreissigste
werde etc. Dann das sind alles Tertulliani wort / der nicht lang nach der Apostel zeiten in grossem ansehen geläbt hat in Aphrica.

2146 Aber sölliche menschliche bildtnussen parablen vnd vergleichungen hindan gesetzt / so söllend wir dem heiteren wort Gottes steiff glauben. Vnd wz menschliche vernunfft nit erlanget / das ergreiffe aber der glaub. Das söllend wir vil für gewüsser haben / das vns die heilig gschrifft angibt / das Christus im fleisch geleert hat / das mitt so vil wunderzeichen bestätiget ist / das der geist Gottes durch die recht waar kirchen hin vnd wider leert / dann das sonst mitt tausent argumenten vnnd anzeigungen bewärt wäre / oder das du mitt allen deinen sinnen begreiffen möchtist. Paulus spricht / Er wölte auch kein Engel hören / so er ein anders vom Euangelio Christi brächte. Vnd ist zwar ein narrechte vermässenheit / zweiflen an dem das vns in der gschrifft / darzuo auch mit söllichem ansehen angegeben ist. Vil ein grössere vnsinnigkeyt aber ist es / dem Göttlichen wort nicht wöllen glauben / vnnd das vonn keiner anderen vrsach wegen / dann das es vnser verstand nicht alles ervolgen mag / den wir doch wüssend vonn art verfinsteret sein vnnd Gott hassen. Bey den Heydischen weisen wirdt der für vnuerschampt gehalten / der eines fürnemmen vnnd bewärten leerers ansehen verwirfft. Den Pythagorischen was ye das wörtli [fremdsprachliches Material], das ist / Er hatt es geredt gnuog das sie ein ding glaubtind. Vnnd ein Christ darff sich sperren / vnnd spitzfündige fragen erdencken vnnd auffbringen / wenn er hört / Gott hatt das geredt / vnnd also geleert glauben. An eines Künigs brieff zweiflet man nicht / wenn man ächt das Sigel bekennt / Was ist es dann für ein fräfenheyt / zweiflen an den Göttlichen zeügknussen / die so heiter / vnd mit dem geist Gottes so starck versiglet sind?

2147 Darumb damitt ich in ein kurtze summ fasse / das daß fürnempst in diser meiner erleüterung ist / so wil ich eüwer lieb vorläsen die wort deß heiligen vatters Cyrilli / die man lißt im neündten buoch über Joannem im dreißigsten Capitel auff dise meynung / Der recht glaub ist in Gott den vatter / vnnd in den Sun nicht einfaltig sonder wie er auch ist mensch worden / vnnd inn den heiligen geist. Dann die heilig Dryfaltigkeyt / die da eines wäsens ist / wirdt vnderscheyden durch den vnderscheyd der nammen / das ist / durch die eigenschafften der personen. Dann der vatter ist der vatter vnnd nicht der Sun / Der Sun ist auch der Sun vnnd nicht der vatter / vnnd der heilig geist / ist der heilig geist deß vatters vnnd deß Suns eigen. Dann es ist ein substantz vnnd wäsen der Gottheyt. Darumb so predigend wir nicht drey Gött / sonder ein Gott. Vnnd deßhalb müssend wir in Gott glauben / aber den glauben also vnderschidlich vnnd so weitlöuffig erklären / das wir einer yeden person gleiche ehr vnnd herrligkeyt zuogäbind. Dann da ist kein vnderscheyd deß glaubens. Es sol der glaub inn den vatter nicht grösser sein / dann inn den Sun vnnd inn den heiligen geist / sonder sol haben sein gleiche weiß vnd maß gegen allen dreyen personen / Also das wir auch die einikeit der natur in der Dryheit bekennind. Diser glaub sol steiff in vnseren hertzen leüchten / der da ist in dem vatter vnnd in den Sun / vnnd in den Sun sag ich auch nach dem er mensch ist worden / vnnd in den heiligen geist. So vil Cyrillus. Dises alles aber wirt mit volkomneren zeügknussen bestätiget werden / so wir nun kömmend auff die bestätigung der Gottheyt deß Suns Gottes vnd deß heiligen geists / welches wir biß an sein ort sparend.

2148 Nieman sol aber meynen dz diser glaub von der einikeit vnd dryfaltikeit Gottes von den vätteren vnd Bischoffen der kirchen erfunden / oder erst zuo den zeiten Christi von den Apostlen geprediget sey worden. Dann auff dise weiß / wie wirs bißhar erklärt / habend alle heiligen Ertzvätter / Propheten / vnd vßerwölte

2146 Von der gewüssenheyt der leer von der Dryfaltigkeyt.
2147 Summa dessen / dz man von der dryfaltigkeyt glauben sol.
2148 Das die geheymnuß der dryfaltikeyt den Ertzvätteren vnd Propheten wol bekannt gewesen sey.

Die Drey vnd dreissigste
werde ꝛc. Dann das sind alles Tertulliani wort / der nicht lang nach der Apostel zeiten in grossem ansehen gelaͤbt hat in Aphrica.

2146 Aber soͤlliche menschliche bildtnussen parablen vnd vergleichungen hindan gesetzt / so soͤllend wir dem heiteren wort Gottes steiff glauben. Vnd wz menschliche vernunfft nit erlanget / das ergreiffe aber der glaub. Das soͤllend wir vil für gewüsser haben / das vns die heilig gschrifft angibt / das Christus im fleisch geleert hat / das mitt so vil wunderzeichen bestaͤtiget ist / das der geist Gottes durch die recht waar kirchen hin vnd wider leert / dann das sonst mitt tausent argumenten vnnd anzeigungen bewaͤrt waͤre / oder das du mitt allen deinen sinnen begreiffen moͤchtist. Paulus spricht / Er woͤlte auch kein Engel hoͤren / so er ein anders vom Euangelio Christi braͤchte. Vnd ist zwar ein narrechte vermaͤssenheit / zweiflen an dem das vns in der gschrifft / darzuͦ auch mit soͤllichem ansehen angegeben ist. Vil ein groͤssere vnsinnigkeyt aber ist es / dem Goͤttlichen wort nicht woͤllen glauben / vnnd das vonn keiner anderen vrsach wegen / dann das es vnser verstand nicht alles ervolgen mag / den wir doch wüssend vonn art verfinsteret sein vnnd Gott hassen. Bey den Heydischen weisen wirdt der für vnuerschampt gehalten / der eines fürnemmen vnnd bewaͤrten leerers ansehen verwirfft. Den Pythagorischen was ye das woͤrtli [fremdsprachliches Material], das ist / Er hatt es geredt gnuͦg das sie ein ding glaubtind. Vnnd ein Christ darff sich sperren / vnnd spitzfündige fragen erdencken vnnd auffbringen / wenn er hoͤrt / Gott hatt das geredt / vnnd also geleert glauben. An eines Künigs brieff zweiflet man nicht / wenn man aͤcht das Sigel bekennt / Was ist es dann für ein fraͤfenheyt / zweiflen an den Goͤttlichen zeügknussen / die so heiter / vnd mit dem geist Gottes so starck versiglet sind?

2147 Darumb damitt ich in ein kurtze summ fasse / das daß fürnempst in diser meiner erleüterung ist / so wil ich eüwer lieb vorlaͤsen die wort deß heiligen vatters Cyrilli / die man lißt im neündten buͦch über Joannem im dreißigsten Capitel auff dise meynung / Der recht glaub ist in Gott den vatter / vnnd in den Sun nicht einfaltig sonder wie er auch ist mensch worden / vnnd inn den heiligen geist. Dann die heilig Dryfaltigkeyt / die da eines waͤsens ist / wirdt vnderscheyden durch den vnderscheyd der nammen / das ist / durch die eigenschafften der personen. Dann der vatter ist der vatter vnnd nicht der Sun / Der Sun ist auch der Sun vnnd nicht der vatter / vnnd der heilig geist / ist der heilig geist deß vatters vnnd deß Suns eigen. Dann es ist ein substantz vnnd waͤsen der Gottheyt. Darumb so predigend wir nicht drey Goͤtt / sonder ein Gott. Vnnd deßhalb muͤssend wir in Gott glauben / aber den glauben also vnderschidlich vnnd so weitloͤuffig erklaͤren / das wir einer yeden person gleiche ehr vnnd herrligkeyt zuͦgaͤbind. Dann da ist kein vnderscheyd deß glaubens. Es sol der glaub inn den vatter nicht groͤsser sein / dann inn den Sun vnnd inn den heiligen geist / sonder sol haben sein gleiche weiß vnd maß gegen allen dreyen personen / Also das wir auch die einikeit der natur in der Dryheit bekennind. Diser glaub sol steiff in vnseren hertzen leüchten / der da ist in dem vatter vnnd in den Sun / vnnd in den Sun sag ich auch nach dem er mensch ist worden / vnnd in den heiligen geist. So vil Cyrillus. Dises alles aber wirt mit volkomneren zeügknussen bestaͤtiget werden / so wir nun koͤmmend auff die bestaͤtigung der Gottheyt deß Suns Gottes vnd deß heiligen geists / welches wir biß an sein ort sparend.

2148 Nieman sol aber meynen dz diser glaub von der einikeit vnd dryfaltikeit Gottes von den vaͤtteren vnd Bischoffen der kirchen erfunden / oder erst zuͦ den zeiten Christi von den Apostlen geprediget sey worden. Dann auff dise weiß / wie wirs bißhar erklaͤrt / habend alle heiligen Ertzvaͤtter / Propheten / vnd vßerwoͤlte

2146 Von der gewüssenheyt der leer von der Dryfaltigkeyt.
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[[260]/0612] Die Drey vnd dreissigste werde ꝛc. Dann das sind alles Tertulliani wort / der nicht lang nach der Apostel zeiten in grossem ansehen gelaͤbt hat in Aphrica. 2146 Aber soͤlliche menschliche bildtnussen parablen vnd vergleichungen hindan gesetzt / so soͤllend wir dem heiteren wort Gottes steiff glauben. Vnd wz menschliche vernunfft nit erlanget / das ergreiffe aber der glaub. Das soͤllend wir vil für gewüsser haben / das vns die heilig gschrifft angibt / das Christus im fleisch geleert hat / das mitt so vil wunderzeichen bestaͤtiget ist / das der geist Gottes durch die recht waar kirchen hin vnd wider leert / dann das sonst mitt tausent argumenten vnnd anzeigungen bewaͤrt waͤre / oder das du mitt allen deinen sinnen begreiffen moͤchtist. Paulus spricht / Er woͤlte auch kein Engel hoͤren / so er ein anders vom Euangelio Christi braͤchte. Vnd ist zwar ein narrechte vermaͤssenheit / zweiflen an dem das vns in der gschrifft / darzuͦ auch mit soͤllichem ansehen angegeben ist. Vil ein groͤssere vnsinnigkeyt aber ist es / dem Goͤttlichen wort nicht woͤllen glauben / vnnd das vonn keiner anderen vrsach wegen / dann das es vnser verstand nicht alles ervolgen mag / den wir doch wüssend vonn art verfinsteret sein vnnd Gott hassen. Bey den Heydischen weisen wirdt der für vnuerschampt gehalten / der eines fürnemmen vnnd bewaͤrten leerers ansehen verwirfft. Den Pythagorischen was ye das woͤrtli _ , das ist / Er hatt es geredt gnuͦg das sie ein ding glaubtind. Vnnd ein Christ darff sich sperren / vnnd spitzfündige fragen erdencken vnnd auffbringen / wenn er hoͤrt / Gott hatt das geredt / vnnd also geleert glauben. An eines Künigs brieff zweiflet man nicht / wenn man aͤcht das Sigel bekennt / Was ist es dann für ein fraͤfenheyt / zweiflen an den Goͤttlichen zeügknussen / die so heiter / vnd mit dem geist Gottes so starck versiglet sind? 2147 Darumb damitt ich in ein kurtze summ fasse / das daß fürnempst in diser meiner erleüterung ist / so wil ich eüwer lieb vorlaͤsen die wort deß heiligen vatters Cyrilli / die man lißt im neündten buͦch über Joannem im dreißigsten Capitel auff dise meynung / Der recht glaub ist in Gott den vatter / vnnd in den Sun nicht einfaltig sonder wie er auch ist mensch worden / vnnd inn den heiligen geist. Dann die heilig Dryfaltigkeyt / die da eines waͤsens ist / wirdt vnderscheyden durch den vnderscheyd der nammen / das ist / durch die eigenschafften der personen. Dann der vatter ist der vatter vnnd nicht der Sun / Der Sun ist auch der Sun vnnd nicht der vatter / vnnd der heilig geist / ist der heilig geist deß vatters vnnd deß Suns eigen. Dann es ist ein substantz vnnd waͤsen der Gottheyt. Darumb so predigend wir nicht drey Goͤtt / sonder ein Gott. Vnnd deßhalb muͤssend wir in Gott glauben / aber den glauben also vnderschidlich vnnd so weitloͤuffig erklaͤren / das wir einer yeden person gleiche ehr vnnd herrligkeyt zuͦgaͤbind. Dann da ist kein vnderscheyd deß glaubens. Es sol der glaub inn den vatter nicht groͤsser sein / dann inn den Sun vnnd inn den heiligen geist / sonder sol haben sein gleiche weiß vnd maß gegen allen dreyen personen / Also das wir auch die einikeit der natur in der Dryheit bekennind. Diser glaub sol steiff in vnseren hertzen leüchten / der da ist in dem vatter vnnd in den Sun / vnnd in den Sun sag ich auch nach dem er mensch ist worden / vnnd in den heiligen geist. So vil Cyrillus. Dises alles aber wirt mit volkomneren zeügknussen bestaͤtiget werden / so wir nun koͤmmend auff die bestaͤtigung der Gottheyt deß Suns Gottes vnd deß heiligen geists / welches wir biß an sein ort sparend. 2148 Nieman sol aber meynen dz diser glaub von der einikeit vnd dryfaltikeit Gottes von den vaͤtteren vnd Bischoffen der kirchen erfunden / oder erst zuͦ den zeiten Christi von den Apostlen geprediget sey worden. Dann auff dise weiß / wie wirs bißhar erklaͤrt / habend alle heiligen Ertzvaͤtter / Propheten / vnd vßerwoͤlte 2146 Von der gewüssenheyt der leer von der Dryfaltigkeyt. 2147 Summa dessen / dz man von der dryfaltigkeyt glauben sol. 2148 Das die geheymnuß der dryfaltikeyt den Ertzvaͤtteren vnd Propheten wol bekannt gewesen sey.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [260]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/612>, abgerufen am 01.07.2024.