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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
auch Götter. Sie sind aber nit Götter / dann es ist ein einiger Gott / der allein das guot gibt / vnd das böß abwendet / darumb so sol man Gott allein anrüffen / vnd dise Patronen nit / als die vns weder guots noch böses thuon mögend. Dann das hie etliche auß jhrem eignen gedicht entgegen setzend / dise Patronen thügind wol auß jnen selbs niemand weder guots noch böses / sonder auß Gott / das ist zweifelhafft / ja gar falsch. Dann der Herr selb spricht durch den Propheten / Jch der Herr / Hu (das ist / ich selb / oder das wäsen) ist mein Namm / vnnd mein ehr wird ich keinem anderen gäben / noch meinen ruom den götzen. Die ehr Gottes aber ist / das er allein nit nur ein einiger vnerschöpffter brunn aller güteren / sonder auch ein billicher außtheyler ist. Von deßwegen er dann von den menschen angerüfft vnd verehret wirt / Psal. l.

Zuo dem / dieweil man niemand sol opfferen / dann allein Gott / so sol man jn auch allein anrüffen. Gott schreyt aber in seim gesatzt vnd spricht2283 / Wär den götteren opfferet / on dem Herren allein / der sol außgereütet werden. Darumb 2284 zerrissend Paulus vnd Barnabas jre kleider / als ab einer vnleidenlichen gottßlesterung / do die Lystrenser opffer zuo bereitetend / die sie jnen opffertind. Dann widerumb läsend wir im gsatzt2285 / Welcher jm selb ein sölichs röuchwerck machet / das er es rieche / der sol außgereütet werden auß seinem volck. Nun sind aber die gebätt / dancksagungen vnd anrüffungen deß nammens Gottes / der glöubigen opffer. Dann Dauid spricht2286 / Jch wil dir opfferen das opffer deß lobs / vnd wil den Nammen deß Herren anrüffen. Jtem2287 / Mein gebätt sey vor dir bereitet / wie das geröuch / das auffheben meiner henden sey ein abendopffer. Vnd Paulus2288 / Durch Christum opfferend wir Gott das opffer deß lobs alle zeit / das ist / die frucht der läfftzen / die seinen nammen bekennend. Darumb vnns auch der Prophet Oseas geheissen hat2289 auffopfferen die kelber vnser lefftzen. Dieweil man dann nun allein Gott sol opfferen / so sol man jn ye auch allein anrüffen. Vnd ist nicht müglich / das dise himmelfürsten vnd Patronen (wie sie es nennend / die Gott nit allein anrüffend) söllichs anrüffen von den menschen begärind. Vnnd sündend deßhalb die wider Gott vnnd auch wider die heiligen / die jnen zuogebend / das keine heilige geister annemmend noch erkennend. Der heilig Augustinus spricht / dz sygind nit Engel vnd botten deß gütigen Gottes / sonder Teüffel / die sich selbs vnd nicht den einigen waaren vnd höchsten Gott wöllind mit opfferen verehret werden. Nun habend aber die heiligen geister / dieweil sie noch mit dem leib behafft warend / gebättet / dein will beschäch auff erden wie im himmel / Darumb dieweil sie nun von aller zerstörligkeyt erlößt sind / so stimmend sie vil völliger ja auff das aller volkomnist mitt dem willen Gottes / der da yederman heißt den einigen Gott anbätten vnd anrüffen.

Darzuo so rüfft man den erst recht vnd mit frucht an / der die hertzen der anrüffenden sicht / jhr anliggen hört / vnnd aller läbendigen begird erfüllen mag. Der selbig muoß aber alle ding wüssen / Jtem allmächtig / vnnd ein ergründer der hertzen sein. Dieweil nun Gott allein der ist / so sol er ye on zweiffel allein angerüfft werden. Dann das Gott allein ein ergründer der hertzen / vnnd an keinem ort einbeschlossen / sonder allenthalben zuogegen vnd allmächtig sey / das bezeüget Salomon mit disen worten:2290 Sihe der himmel vnnd aller himmlen himmel mögend dich nicht verschliessen noch begreiffen / wie solt es dann diß hauß thuon / das ich gebauwen hab? Darumb so wöllist du erhören in dem himmel / an dem ort deiner wonung vnd gnädig sein / vnd schaffen das du gäbist einem yetlichen nach allen seinen wägen / wie du sein hertz erkennst / Dann du allein kennest das hertz aller kinderen der menschen. Nun wüssend aber die heiligen vnnd hälffer / die vonn disen angerüfft werdend der menschen gedancken nicht / sind auch nicht allenthalb durch den himmel die erden vnnd

2283 Exo.20.
2284 Acto 14.
2285 Exo.30.
2286 Psal.135.
2287 Psal.140.
2288 Heb.13.
2289 Ose 14.
2290 3.Reg.8.

Predig.
auch Goͤtter. Sie sind aber nit Goͤtter / dann es ist ein einiger Gott / der allein das guͦt gibt / vnd das boͤß abwendet / darumb so sol man Gott allein anruͤffen / vnd dise Patronen nit / als die vns weder guͦts noch boͤses thuͦn moͤgend. Dann das hie etliche auß jhrem eignen gedicht entgegen setzend / dise Patronen thuͤgind wol auß jnen selbs niemand weder guͦts noch boͤses / sonder auß Gott / das ist zweifelhafft / ja gar falsch. Dann der Herr selb spricht durch den Propheten / Jch der Herr / Hu (das ist / ich selb / oder das waͤsen) ist mein Namm / vnnd mein ehr wird ich keinem anderen gaͤben / noch meinen ruͦm den goͤtzen. Die ehr Gottes aber ist / das er allein nit nur ein einiger vnerschoͤpffter brunn aller guͤteren / sonder auch ein billicher außtheyler ist. Von deßwegen er dann von den menschen angeruͤfft vnd verehret wirt / Psal. l.

Zuͦ dem / dieweil man niemand sol opfferen / dann allein Gott / so sol man jn auch allein anruͤffen. Gott schreyt aber in seim gesatzt vnd spricht2283 / Waͤr den goͤtteren opfferet / on dem Herren allein / der sol außgereütet werden. Darumb 2284 zerrissend Paulus vnd Barnabas jre kleider / als ab einer vnleidenlichen gottßlesterung / do die Lystrenser opffer zuͦ bereitetend / die sie jnen opffertind. Dann widerumb laͤsend wir im gsatzt2285 / Welcher jm selb ein soͤlichs roͤuchwerck machet / das er es rieche / der sol außgereütet werden auß seinem volck. Nun sind aber die gebaͤtt / dancksagungen vnd anruͤffungen deß nammens Gottes / der gloͤubigen opffer. Dann Dauid spricht2286 / Jch wil dir opfferen das opffer deß lobs / vnd wil den Nammen deß Herren anruͤffen. Jtem2287 / Mein gebaͤtt sey vor dir bereitet / wie das geroͤuch / das auffheben meiner henden sey ein abendopffer. Vnd Paulus2288 / Durch Christum opfferend wir Gott das opffer deß lobs alle zeit / das ist / die frucht der laͤfftzen / die seinen nammen bekennend. Darumb vnns auch der Prophet Oseas geheissen hat2289 auffopfferen die kelber vnser lefftzen. Dieweil man dann nun allein Gott sol opfferen / so sol man jn ye auch allein anruͤffen. Vnd ist nicht müglich / das dise himmelfürsten vnd Patronen (wie sie es nennend / die Gott nit allein anruͤffend) soͤllichs anruͤffen von den menschen begaͤrind. Vnnd sündend deßhalb die wider Gott vnnd auch wider die heiligen / die jnen zuͦgebend / das keine heilige geister annemmend noch erkennend. Der heilig Augustinus spricht / dz sygind nit Engel vnd botten deß guͤtigen Gottes / sonder Teüffel / die sich selbs vnd nicht den einigen waaren vnd hoͤchsten Gott woͤllind mit opfferen verehret werden. Nun habend aber die heiligen geister / dieweil sie noch mit dem leib behafft warend / gebaͤttet / dein will beschaͤch auff erden wie im himmel / Darumb dieweil sie nun von aller zerstoͤrligkeyt erloͤßt sind / so stimmend sie vil voͤlliger ja auff das aller volkomnist mitt dem willen Gottes / der da yederman heißt den einigen Gott anbaͤtten vnd anruͤffen.

Darzuͦ so ruͤfft man den erst recht vnd mit frucht an / der die hertzen der anruͤffenden sicht / jhr anliggen hoͤrt / vnnd aller laͤbendigen begird erfüllen mag. Der selbig muͦß aber alle ding wüssen / Jtem allmaͤchtig / vnnd ein ergründer der hertzen sein. Dieweil nun Gott allein der ist / so sol er ye on zweiffel allein angeruͤfft werden. Dann das Gott allein ein ergründer der hertzen / vnnd an keinem ort einbeschlossen / sonder allenthalben zuͦgegen vnd allmaͤchtig sey / das bezeüget Salomon mit disen worten:2290 Sihe der himmel vnnd aller himmlen himmel moͤgend dich nicht verschliessen noch begreiffen / wie solt es dann diß hauß thuͦn / das ich gebauwen hab? Darumb so woͤllist du erhoͤren in dem himmel / an dem ort deiner wonung vnd gnaͤdig sein / vnd schaffen das du gaͤbist einem yetlichen nach allen seinen waͤgen / wie du sein hertz erkennst / Dann du allein kennest das hertz aller kinderen der menschen. Nun wüssend aber die heiligen vnnd haͤlffer / die vonn disen angeruͤfft werdend der menschen gedancken nicht / sind auch nicht allenthalb durch den himmel die erden vnnd

2283 Exo.20.
2284 Acto 14.
2285 Exo.30.
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[CCLXXII./0635] Predig. auch Goͤtter. Sie sind aber nit Goͤtter / dann es ist ein einiger Gott / der allein das guͦt gibt / vnd das boͤß abwendet / darumb so sol man Gott allein anruͤffen / vnd dise Patronen nit / als die vns weder guͦts noch boͤses thuͦn moͤgend. Dann das hie etliche auß jhrem eignen gedicht entgegen setzend / dise Patronen thuͤgind wol auß jnen selbs niemand weder guͦts noch boͤses / sonder auß Gott / das ist zweifelhafft / ja gar falsch. Dann der Herr selb spricht durch den Propheten / Jch der Herr / Hu (das ist / ich selb / oder das waͤsen) ist mein Namm / vnnd mein ehr wird ich keinem anderen gaͤben / noch meinen ruͦm den goͤtzen. Die ehr Gottes aber ist / das er allein nit nur ein einiger vnerschoͤpffter brunn aller guͤteren / sonder auch ein billicher außtheyler ist. Von deßwegen er dann von den menschen angeruͤfft vnd verehret wirt / Psal. l. Zuͦ dem / dieweil man niemand sol opfferen / dann allein Gott / so sol man jn auch allein anruͤffen. Gott schreyt aber in seim gesatzt vnd spricht 2283 / Waͤr den goͤtteren opfferet / on dem Herren allein / der sol außgereütet werden. Darumb 2284 zerrissend Paulus vnd Barnabas jre kleider / als ab einer vnleidenlichen gottßlesterung / do die Lystrenser opffer zuͦ bereitetend / die sie jnen opffertind. Dann widerumb laͤsend wir im gsatzt 2285 / Welcher jm selb ein soͤlichs roͤuchwerck machet / das er es rieche / der sol außgereütet werden auß seinem volck. Nun sind aber die gebaͤtt / dancksagungen vnd anruͤffungen deß nammens Gottes / der gloͤubigen opffer. Dann Dauid spricht 2286 / Jch wil dir opfferen das opffer deß lobs / vnd wil den Nammen deß Herren anruͤffen. Jtem 2287 / Mein gebaͤtt sey vor dir bereitet / wie das geroͤuch / das auffheben meiner henden sey ein abendopffer. Vnd Paulus 2288 / Durch Christum opfferend wir Gott das opffer deß lobs alle zeit / das ist / die frucht der laͤfftzen / die seinen nammen bekennend. Darumb vnns auch der Prophet Oseas geheissen hat 2289 auffopfferen die kelber vnser lefftzen. Dieweil man dann nun allein Gott sol opfferen / so sol man jn ye auch allein anruͤffen. Vnd ist nicht müglich / das dise himmelfürsten vnd Patronen (wie sie es nennend / die Gott nit allein anruͤffend) soͤllichs anruͤffen von den menschen begaͤrind. Vnnd sündend deßhalb die wider Gott vnnd auch wider die heiligen / die jnen zuͦgebend / das keine heilige geister annemmend noch erkennend. Der heilig Augustinus spricht / dz sygind nit Engel vnd botten deß guͤtigen Gottes / sonder Teüffel / die sich selbs vnd nicht den einigen waaren vnd hoͤchsten Gott woͤllind mit opfferen verehret werden. Nun habend aber die heiligen geister / dieweil sie noch mit dem leib behafft warend / gebaͤttet / dein will beschaͤch auff erden wie im himmel / Darumb dieweil sie nun von aller zerstoͤrligkeyt erloͤßt sind / so stimmend sie vil voͤlliger ja auff das aller volkomnist mitt dem willen Gottes / der da yederman heißt den einigen Gott anbaͤtten vnd anruͤffen. Darzuͦ so ruͤfft man den erst recht vnd mit frucht an / der die hertzen der anruͤffenden sicht / jhr anliggen hoͤrt / vnnd aller laͤbendigen begird erfüllen mag. Der selbig muͦß aber alle ding wüssen / Jtem allmaͤchtig / vnnd ein ergründer der hertzen sein. Dieweil nun Gott allein der ist / so sol er ye on zweiffel allein angeruͤfft werden. Dann das Gott allein ein ergründer der hertzen / vnnd an keinem ort einbeschlossen / sonder allenthalben zuͦgegen vnd allmaͤchtig sey / das bezeüget Salomon mit disen worten: 2290 Sihe der himmel vnnd aller himmlen himmel moͤgend dich nicht verschliessen noch begreiffen / wie solt es dann diß hauß thuͦn / das ich gebauwen hab? Darumb so woͤllist du erhoͤren in dem himmel / an dem ort deiner wonung vnd gnaͤdig sein / vnd schaffen das du gaͤbist einem yetlichen nach allen seinen waͤgen / wie du sein hertz erkennst / Dann du allein kennest das hertz aller kinderen der menschen. Nun wüssend aber die heiligen vnnd haͤlffer / die vonn disen angeruͤfft werdend der menschen gedancken nicht / sind auch nicht allenthalb durch den himmel die erden vnnd 2283 Exo.20. 2284 Acto 14. 2285 Exo.30. 2286 Psal.135. 2287 Psal.140. 2288 Heb.13. 2289 Ose 14. 2290 3.Reg.8.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXXII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/635>, abgerufen am 01.07.2024.