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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd dreissigste
den heiligen geist inn die hertzen der menschen gegossen werdend / welches einem in Paulo allenthalben begegnet. 2536 An ettlichen orten wirt geist dem buochstaben / dem leib / der figur / dem vorbild vnnd schatten / entgegen gesetzt / vnnd gebraucht für den höheren vnnd geheymen verstand / vnnd kernen eines dings / als da Paulus spricht2537 / Die beschneidung deß hertzens / ist ein beschneidung die im geist vnnd nicht im buochstaben beschicht. Jtem an einem anderen ort2538 / Gott hatt vnns geschickt gemachet diener zesein deß Neüwen Testaments / nit deß buochstabens / sonder deß geists. Dann der buochstab tödet / aber der geist machet läbendig. 2539 Darumb findest auch das daß wörtli Geist ettwan genommen wirt für ein eingeistung / offenbarung / vnd leer. Dann Joannes spricht2540 / Glaubend nitt einem yetlichen geist / sonder bewärend die geist ob sie auß Gott sygind. Jtem Paulus2541 / Den geist löschend nicht auß / die Prophecey verachtend nicht. 2542 Zuo dem letsten / wirt auch Gott die vnentlich vnnd vnaußsprächlich krafft ein geist genennt. Wie dann vnser Herr spricht / Gott ist ein geist / vnd die jhn anbätten wöllend / müssend jhn im geist vnnd in der waarheyt anbätten. Auff dise weiß ist das wörtli Geist allen dreyen personen der hochgelobten Dryfaltigkeyt gemeyn / besonders aber wirt es der dritten person der Dryfaltigkeyt zuogegeben / von welcher ich in diser Predig zuo reden fürgenommen hab.

2543 Vnd wiewol der heilig geist / darumb das er Gott ist / mitt keinem zil mag vmbschriben werden / dann er seiner natur halb vnaußsprächlich / vnendtlich / vnbegreiflich vnd ewig ist / noch / das ich mit gwüsser ordnung etwas von jhm rede / so wil ich allein entwerffen / das so die heilig geschrifft / die sein deß heiligen geists eingeistung vnd eingäbung ist / weitlöuffiger von jhm mäldet vnd angibt. Vnd ist deßhalb der heilig geist / die dritte person der heiligen hochgelobten Dryfaltigkeyt / ein waarer Gott / der vom vatter vnd sun außgat / der die glöubigen erleüchtet / widergebirt / vnnd mitt allen güteren erfüllet. Das aber der heilig geist die dritte person in der hochgelobten Dryfaltigkeyt seye / achten ich gnuogsam angezeigt sein in der drey vnd dreißigsten Predig daoben. Zwar diser einig spruch vnsers Heylands / Namlich / Tauffend sie in den nammen deß vatters / vnnd deß suns / vnd deß heiligen geists / bestätigets bey allen glöubigen gemüteren gnuogsamlich / das der heilig geist die dritte person in der heiligen Dryfaltigkeyt seye.

2544 Das er aber waarer Gott seye / gleiches gewallts / ehren / herrligkeyt vnnd wäsens mitt dem vatter vnnd dem Sun / wirt fürnemlich inn dem erkennt / das er die dritte person der heiligen Dryfaltigkeyt ist. Vnnd söllend wir nicht gedencken / das er minder seye dann der vatter oder der Sun / darumb das er an dem dritten ort gezellt wirt. Dann ob wol die heilig Dryfaltigkeyt inn einer ordnung von vnns genennet wirt / so ist doch kein stafflen / kein zeit / kein ort oder zal inn der heiligen Dryfaltigkeyt. Dann der heilig Athanasius bekennet nach laut der heiligen geschrifft vnnd spricht / Das ist der allgemeyn glaub / das wir einen Gott inn der Dryheyt / vnnd die Dryheyt inn der einigkeyt verehrind / vnnd die personen nicht vermischind / ouch die substantz vnnd das wäsen nicht sünderind. Dann es ist ein andere person deß vatters / ein andere deß Suns / ein andere deß heiligen geists: Aber deß vatters vnnd deß Suns vnnd deß heiligen geists / ist allein ein Gottheyt / gleiche ehr vnnd mitt ewige herrligkeyt. Wie der vatter ist / also ist auch der Sun / also ist auch der heilig geist. Vnerschaffen ist der vatter / vnerschaffen ist der sun / vnerschaffen ist der heilig geist. Vnermäßlich ist der vatter / vnermäßlich der Sun / vnermäßlich der heilig geist. Ewig ist der vatter / ewig ist der Sun / ewig ist der heilig geist / vnnd sind doch nicht drey ewig / sonder ein

2536 Geheymer vnd verborgner verstand.
2537 Rom.2.
2538 2.Cor.3.
2539 Offenbarung.
2540 1.Joan.4.
2541 1.Thes.5.
2542 Gott.
2543 Wz der heilig geist sey.
2544 Dz der heilig geist warer Gott sey.

Die Acht vnd dreissigste
den heiligen geist inn die hertzen der menschen gegossen werdend / welches einem in Paulo allenthalben begegnet. 2536 An ettlichen orten wirt geist dem buͦchstaben / dem leib / der figur / dem vorbild vnnd schatten / entgegen gesetzt / vnnd gebraucht für den hoͤheren vnnd geheymen verstand / vnnd kernen eines dings / als da Paulus spricht2537 / Die beschneidung deß hertzens / ist ein beschneidung die im geist vnnd nicht im buͦchstaben beschicht. Jtem an einem anderen ort2538 / Gott hatt vnns geschickt gemachet diener zesein deß Neüwen Testaments / nit deß buͦchstabens / sonder deß geists. Dann der buͦchstab toͤdet / aber der geist machet laͤbendig. 2539 Darumb findest auch das daß woͤrtli Geist ettwan genommen wirt für ein eingeistung / offenbarung / vnd leer. Dann Joannes spricht2540 / Glaubend nitt einem yetlichen geist / sonder bewaͤrend die geist ob sie auß Gott sygind. Jtem Paulus2541 / Den geist loͤschend nicht auß / die Prophecey verachtend nicht. 2542 Zuͦ dem letsten / wirt auch Gott die vnentlich vnnd vnaußspraͤchlich krafft ein geist genennt. Wie dann vnser Herr spricht / Gott ist ein geist / vnd die jhn anbaͤtten woͤllend / muͤssend jhn im geist vnnd in der waarheyt anbaͤtten. Auff dise weiß ist das woͤrtli Geist allen dreyen personen der hochgelobten Dryfaltigkeyt gemeyn / besonders aber wirt es der dritten person der Dryfaltigkeyt zuͦgegeben / von welcher ich in diser Predig zuͦ reden fürgenommen hab.

2543 Vnd wiewol der heilig geist / darumb das er Gott ist / mitt keinem zil mag vmbschriben werden / dann er seiner natur halb vnaußspraͤchlich / vnendtlich / vnbegreiflich vnd ewig ist / noch / das ich mit gwüsser ordnung etwas von jhm rede / so wil ich allein entwerffen / das so die heilig geschrifft / die sein deß heiligen geists eingeistung vnd eingaͤbung ist / weitloͤuffiger von jhm maͤldet vnd angibt. Vnd ist deßhalb der heilig geist / die dritte person der heiligen hochgelobten Dryfaltigkeyt / ein waarer Gott / der vom vatter vnd sun außgat / der die gloͤubigen erleüchtet / widergebirt / vnnd mitt allen guͤteren erfüllet. Das aber der heilig geist die dritte person in der hochgelobten Dryfaltigkeyt seye / achten ich gnuͦgsam angezeigt sein in der drey vnd dreißigsten Predig daoben. Zwar diser einig spruch vnsers Heylands / Namlich / Tauffend sie in den nammen deß vatters / vnnd deß suns / vnd deß heiligen geists / bestaͤtigets bey allen gloͤubigen gemuͤteren gnuͦgsamlich / das der heilig geist die dritte person in der heiligen Dryfaltigkeyt seye.

2544 Das er aber waarer Gott seye / gleiches gewallts / ehren / herrligkeyt vnnd waͤsens mitt dem vatter vnnd dem Sun / wirt fürnemlich inn dem erkennt / das er die dritte person der heiligen Dryfaltigkeyt ist. Vnnd soͤllend wir nicht gedencken / das er minder seye dann der vatter oder der Sun / darumb das er an dem dritten ort gezellt wirt. Dann ob wol die heilig Dryfaltigkeyt inn einer ordnung von vnns genennet wirt / so ist doch kein stafflen / kein zeit / kein ort oder zal inn der heiligen Dryfaltigkeyt. Dann der heilig Athanasius bekennet nach laut der heiligen geschrifft vnnd spricht / Das ist der allgemeyn glaub / das wir einen Gott inn der Dryheyt / vnnd die Dryheyt inn der einigkeyt verehrind / vnnd die personen nicht vermischind / ouch die substantz vnnd das waͤsen nicht sünderind. Dann es ist ein andere person deß vatters / ein andere deß Suns / ein andere deß heiligen geists: Aber deß vatters vnnd deß Suns vnnd deß heiligen geists / ist allein ein Gottheyt / gleiche ehr vnnd mitt ewige herrligkeyt. Wie der vatter ist / also ist auch der Sun / also ist auch der heilig geist. Vnerschaffen ist der vatter / vnerschaffen ist der sun / vnerschaffen ist der heilig geist. Vnermaͤßlich ist der vatter / vnermaͤßlich der Sun / vnermaͤßlich der heilig geist. Ewig ist der vatter / ewig ist der Sun / ewig ist der heilig geist / vnnd sind doch nicht drey ewig / sonder ein

2536 Geheymer vnd verborgner verstand.
2537 Rom.2.
2538 2.Cor.3.
2539 Offenbarung.
2540 1.Joan.4.
2541 1.Thes.5.
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[[297]/0686] Die Acht vnd dreissigste den heiligen geist inn die hertzen der menschen gegossen werdend / welches einem in Paulo allenthalben begegnet. 2536 An ettlichen orten wirt geist dem buͦchstaben / dem leib / der figur / dem vorbild vnnd schatten / entgegen gesetzt / vnnd gebraucht für den hoͤheren vnnd geheymen verstand / vnnd kernen eines dings / als da Paulus spricht 2537 / Die beschneidung deß hertzens / ist ein beschneidung die im geist vnnd nicht im buͦchstaben beschicht. Jtem an einem anderen ort 2538 / Gott hatt vnns geschickt gemachet diener zesein deß Neüwen Testaments / nit deß buͦchstabens / sonder deß geists. Dann der buͦchstab toͤdet / aber der geist machet laͤbendig. 2539 Darumb findest auch das daß woͤrtli Geist ettwan genommen wirt für ein eingeistung / offenbarung / vnd leer. Dann Joannes spricht 2540 / Glaubend nitt einem yetlichen geist / sonder bewaͤrend die geist ob sie auß Gott sygind. Jtem Paulus 2541 / Den geist loͤschend nicht auß / die Prophecey verachtend nicht. 2542 Zuͦ dem letsten / wirt auch Gott die vnentlich vnnd vnaußspraͤchlich krafft ein geist genennt. Wie dann vnser Herr spricht / Gott ist ein geist / vnd die jhn anbaͤtten woͤllend / muͤssend jhn im geist vnnd in der waarheyt anbaͤtten. Auff dise weiß ist das woͤrtli Geist allen dreyen personen der hochgelobten Dryfaltigkeyt gemeyn / besonders aber wirt es der dritten person der Dryfaltigkeyt zuͦgegeben / von welcher ich in diser Predig zuͦ reden fürgenommen hab. 2543 Vnd wiewol der heilig geist / darumb das er Gott ist / mitt keinem zil mag vmbschriben werden / dann er seiner natur halb vnaußspraͤchlich / vnendtlich / vnbegreiflich vnd ewig ist / noch / das ich mit gwüsser ordnung etwas von jhm rede / so wil ich allein entwerffen / das so die heilig geschrifft / die sein deß heiligen geists eingeistung vnd eingaͤbung ist / weitloͤuffiger von jhm maͤldet vnd angibt. Vnd ist deßhalb der heilig geist / die dritte person der heiligen hochgelobten Dryfaltigkeyt / ein waarer Gott / der vom vatter vnd sun außgat / der die gloͤubigen erleüchtet / widergebirt / vnnd mitt allen guͤteren erfüllet. Das aber der heilig geist die dritte person in der hochgelobten Dryfaltigkeyt seye / achten ich gnuͦgsam angezeigt sein in der drey vnd dreißigsten Predig daoben. Zwar diser einig spruch vnsers Heylands / Namlich / Tauffend sie in den nammen deß vatters / vnnd deß suns / vnd deß heiligen geists / bestaͤtigets bey allen gloͤubigen gemuͤteren gnuͦgsamlich / das der heilig geist die dritte person in der heiligen Dryfaltigkeyt seye. 2544 Das er aber waarer Gott seye / gleiches gewallts / ehren / herrligkeyt vnnd waͤsens mitt dem vatter vnnd dem Sun / wirt fürnemlich inn dem erkennt / das er die dritte person der heiligen Dryfaltigkeyt ist. Vnnd soͤllend wir nicht gedencken / das er minder seye dann der vatter oder der Sun / darumb das er an dem dritten ort gezellt wirt. Dann ob wol die heilig Dryfaltigkeyt inn einer ordnung von vnns genennet wirt / so ist doch kein stafflen / kein zeit / kein ort oder zal inn der heiligen Dryfaltigkeyt. Dann der heilig Athanasius bekennet nach laut der heiligen geschrifft vnnd spricht / Das ist der allgemeyn glaub / das wir einen Gott inn der Dryheyt / vnnd die Dryheyt inn der einigkeyt verehrind / vnnd die personen nicht vermischind / ouch die substantz vnnd das waͤsen nicht sünderind. Dann es ist ein andere person deß vatters / ein andere deß Suns / ein andere deß heiligen geists: Aber deß vatters vnnd deß Suns vnnd deß heiligen geists / ist allein ein Gottheyt / gleiche ehr vnnd mitt ewige herrligkeyt. Wie der vatter ist / also ist auch der Sun / also ist auch der heilig geist. Vnerschaffen ist der vatter / vnerschaffen ist der sun / vnerschaffen ist der heilig geist. Vnermaͤßlich ist der vatter / vnermaͤßlich der Sun / vnermaͤßlich der heilig geist. Ewig ist der vatter / ewig ist der Sun / ewig ist der heilig geist / vnnd sind doch nicht drey ewig / sonder ein 2536 Geheymer vnd verborgner verstand. 2537 Rom.2. 2538 2.Cor.3. 2539 Offenbarung. 2540 1.Joan.4. 2541 1.Thes.5. 2542 Gott. 2543 Wz der heilig geist sey. 2544 Dz der heilig geist warer Gott sey.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [297]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/686>, abgerufen am 22.11.2024.