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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
sygind / haltend auch mitt vngezweifletem glauben / das die selbigen ettwas vnderscheyds habind / aber was das seye / vnnd wie sie vnderscheyden / das weiß ich nicht: Hoff auch nicht das ich mitt dem vnwüssen in solcher gefar stande / als so ich mit vngehorsamme deß Herren gebott übersihen. Vnnd bald darnach an dem selbigen ort zeigt er an / das mann denen dingen nicht zuo sorgfältig vnnd zuo spitzfündig sölle nachfragen. Welchem rath ich gern volgen / dieweil ich sich / das die heilig geschrifft / die vnns doch alles das vnns heylsamm vnd notwendig ist angibt / hieruon nichts leert.

2673 Das könnend wir aber nicht laugnen / dann das dise wörtli / oder ordnungen der Englen / wie du es nennen wilt / inn der heiligen geschrifft außtruckt werdend. Darumb gebürt es auch das ich sie vmb ettwas nach meiner kleinfüge erkläre. 2674 Zuo dem ersten werdend dise säligen vnnd himmlischen geister gemeynlich vnnd einfaltig Engel genennet / darumb das sie löuffer vnnd botten sind Gottes deß aller höchsten. 2675 Die selbigen werdend auch Ertzengel genennet / wenn sie Gott zuo grossen händlen vnnd sachen außschickt / ettwas grosses vnnd Göttlichs zuo verkünden oder zuothuon. Dann also läsend wir in Paulo2676 / das der Herr mitt einem geschrey vnnd stimm deß Ertzengels / vnnd mit der Pusunen Gottes herab kommen werde von dem himmel. Dann wir sehend (damitt ich das groß mitt dem kleinen vergleiche) das auch die Künig vnnd Fürsten inn schwären sachen vnnd händlen allein die aller fürnemmsten männer zuo botten brauchend vnnd verordnend. 2677 Thrön werdend sie genennet / eintwäders das sie allweg vor dem Thron vnd stuol Gottes stond / oder das man in den Propheten lißt / das Gott sein sitz gleich als auff den Englen hatt / vnd von jhnen gleich als in einer Künigklichen senffte gefürt wirt. Wie dann auch Dauid singt2678 / Er bog den himmel vnnd fuor herab / vnder seinen füssen was ein dünckle. Er fuor auff den Cherubim vnnd flog / Er schwäbet auff den flüglen der winden. Zuo dem so ist auch bekannt die beschreibung deß wagens vnnd stuols Gottes bey dem Propheten Ezechiel. 2679 Herrschafften Fürstenthumb vnnd gwält achten ich werdend sie genennet / darumb das Gott sein Herrschafft inn der wällt verwaltet / vnnd seinen gewalt übt / durch den dienst der Englen. Also werdend sie auch krefft vnnd heerzüg oder das himmlisch heer genennet. Dann sie vmbgäbend den Herren wie ein gwardi / vnnd er braucht sie als seine kriegßleüt. Vnnd wirt er darumb genennt ein Gott Zabaoth oder der herrscharen / das ist / ein Herr aller Englen geisteren vnnd geschöpfften / deren dienst er braucht / wenn / wo / wie / vnd so vil er wil. 2680 Cherubim haltet der heilig Hieronymus werdind sie genennet vonn der vile jhres wüssens. Ettlich leggend es auß / Schnälle. 2681 Seraphim heissend sie vonn der hitz / Eintwäders das sie dem reinen vnd klaren feür vergleicht werdend / oder das sie von liebe brünnend.

2682 Darzwüschend werdend auch mitt disen Nammen die vilfaltigen ämpter vnnd würckungen der Englen angebildet / welche ich mitt wenig worten hab wöllen begreiffen / vnnd hab deßhalb gesprochen / die Engel sygind von Gott erschaffen zum dienst seinen vnnd der menschen. Dann Dauid singt2683 / Der die geister zuo seinen botten macht / vnd die feür flammen zuo seinen dieneren. Jtem an einem anderen ort2684 / Lobend den Herren jhr seine Engel / die krefftig sind seine geheiß vnnd gebott zuo volstrecken / jhr die der stimm seines worts gehorsam sind. Lobend den Herren alle seine heerzüg / jhr seine diener / die sein wolgefallen thuond. So spricht auch der heilig Paulus von den Englen.2685 Sind sie nit alle sammen dienstbare geister / außgesendt zum dienst vmb deren willen / die die säligkeyt ererben söllend? Den dienst aber der Englen braucht Gott auß keiner notwendigkeyt / sonder auß seinem guoten willen. Dann er möchte

2673 Erklärung der nammen so den Englen zuogeben werdend.
2674 Engel.
2675 Ertzengel.
2676 1.Thes.4.
2677 Thrön oder sitz.
2678 Psal.18.
2679 Herrschafften. Fürstenthumb. Gwällt. Krefft. Heerzüg.
2680 Cherubim.
2681 Seraphim.
2682 Got brucht den dienst der Englen.
2683 Psal.104.
2684 Psal.103.
2685 Heb.1.

Predig.
sygind / haltend auch mitt vngezweifletem glauben / das die selbigen ettwas vnderscheyds habind / aber was das seye / vnnd wie sie vnderscheyden / das weiß ich nicht: Hoff auch nicht das ich mitt dem vnwüssen in solcher gefar stande / als so ich mit vngehorsamme deß Herren gebott übersihen. Vnnd bald darnach an dem selbigen ort zeigt er an / das mann denen dingen nicht zuͦ sorgfaͤltig vnnd zuͦ spitzfündig soͤlle nachfragen. Welchem rath ich gern volgen / dieweil ich sich / das die heilig geschrifft / die vnns doch alles das vnns heylsamm vnd notwendig ist angibt / hieruͦn nichts leert.

2673 Das koͤnnend wir aber nicht laugnen / dann das dise woͤrtli / oder ordnungen der Englen / wie du es nennen wilt / inn der heiligen geschrifft außtruckt werdend. Darumb gebürt es auch das ich sie vmb ettwas nach meiner kleinfuͤge erklaͤre. 2674 Zuͦ dem ersten werdend dise saͤligen vnnd himmlischen geister gemeynlich vnnd einfaltig Engel genennet / darumb das sie loͤuffer vnnd botten sind Gottes deß aller hoͤchsten. 2675 Die selbigen werdend auch Ertzengel genennet / wenn sie Gott zuͦ grossen haͤndlen vnnd sachen außschickt / ettwas grosses vnnd Goͤttlichs zuͦ verkünden oder zuͦthuͦn. Dann also laͤsend wir in Paulo2676 / das der Herr mitt einem geschrey vnnd stimm deß Ertzengels / vnnd mit der Pusunen Gottes herab kommen werde von dem himmel. Dann wir sehend (damitt ich das groß mitt dem kleinen vergleiche) das auch die Künig vnnd Fürsten inn schwaͤren sachen vnnd haͤndlen allein die aller fürnemmsten maͤnner zuͦ botten brauchend vnnd verordnend. 2677 Throͤn werdend sie genennet / eintwaͤders das sie allweg vor dem Thron vnd stuͦl Gottes stond / oder das man in den Propheten lißt / das Gott sein sitz gleich als auff den Englen hatt / vnd von jhnen gleich als in einer Künigklichen senffte gefuͤrt wirt. Wie dann auch Dauid singt2678 / Er bog den himmel vnnd fuͦr herab / vnder seinen fuͤssen was ein dünckle. Er fuͦr auff den Cherubim vnnd flog / Er schwaͤbet auff den flüglen der winden. Zuͦ dem so ist auch bekannt die beschreibung deß wagens vnnd stuͦls Gottes bey dem Propheten Ezechiel. 2679 Herrschafften Fürstenthumb vnnd gwaͤlt achten ich werdend sie genennet / darumb das Gott sein Herrschafft inn der waͤllt verwaltet / vnnd seinen gewalt uͤbt / durch den dienst der Englen. Also werdend sie auch krefft vnnd heerzüg oder das himmlisch heer genennet. Dann sie vmbgaͤbend den Herren wie ein gwardi / vnnd er braucht sie als seine kriegßleüt. Vnnd wirt er darumb genennt ein Gott Zabaoth oder der herrscharen / das ist / ein Herr aller Englen geisteren vnnd geschoͤpfften / deren dienst er braucht / wenn / wo / wie / vnd so vil er wil. 2680 Cherubim haltet der heilig Hieronymus werdind sie genennet vonn der vile jhres wüssens. Ettlich leggend es auß / Schnaͤlle. 2681 Seraphim heissend sie vonn der hitz / Eintwaͤders das sie dem reinen vnd klaren feür vergleicht werdend / oder das sie von liebe brünnend.

2682 Darzwüschend werdend auch mitt disen Nammen die vilfaltigen aͤmpter vnnd würckungen der Englen angebildet / welche ich mitt wenig worten hab woͤllen begreiffen / vnnd hab deßhalb gesprochen / die Engel sygind von Gott erschaffen zum dienst seinen vnnd der menschen. Dann Dauid singt2683 / Der die geister zuͦ seinen botten macht / vnd die feür flammen zuͦ seinen dieneren. Jtem an einem anderen ort2684 / Lobend den Herren jhr seine Engel / die krefftig sind seine geheiß vnnd gebott zuͦ volstrecken / jhr die der stimm seines worts gehorsam sind. Lobend den Herren alle seine heerzüg / jhr seine diener / die sein wolgefallen thuͦnd. So spricht auch der heilig Paulus von den Englen.2685 Sind sie nit alle sammen dienstbare geister / außgesendt zum dienst vmb deren willen / die die saͤligkeyt ererben soͤllend? Den dienst aber der Englen braucht Gott auß keiner notwendigkeyt / sonder auß seinem guͦten willen. Dann er moͤchte

2673 Erklaͤrung der nammen so den Englen zuͦgeben werdend.
2674 Engel.
2675 Ertzengel.
2676 1.Thes.4.
2677 Throͤn oder sitz.
2678 Psal.18.
2679 Herrschafften. Fürstenthumb. Gwaͤllt. Krefft. Heerzüg.
2680 Cherubim.
2681 Seraphim.
2682 Got brucht den dienst der Englen.
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[CCCVIII./0707] Predig. sygind / haltend auch mitt vngezweifletem glauben / das die selbigen ettwas vnderscheyds habind / aber was das seye / vnnd wie sie vnderscheyden / das weiß ich nicht: Hoff auch nicht das ich mitt dem vnwüssen in solcher gefar stande / als so ich mit vngehorsamme deß Herren gebott übersihen. Vnnd bald darnach an dem selbigen ort zeigt er an / das mann denen dingen nicht zuͦ sorgfaͤltig vnnd zuͦ spitzfündig soͤlle nachfragen. Welchem rath ich gern volgen / dieweil ich sich / das die heilig geschrifft / die vnns doch alles das vnns heylsamm vnd notwendig ist angibt / hieruͦn nichts leert. 2673 Das koͤnnend wir aber nicht laugnen / dann das dise woͤrtli / oder ordnungen der Englen / wie du es nennen wilt / inn der heiligen geschrifft außtruckt werdend. Darumb gebürt es auch das ich sie vmb ettwas nach meiner kleinfuͤge erklaͤre. 2674 Zuͦ dem ersten werdend dise saͤligen vnnd himmlischen geister gemeynlich vnnd einfaltig Engel genennet / darumb das sie loͤuffer vnnd botten sind Gottes deß aller hoͤchsten. 2675 Die selbigen werdend auch Ertzengel genennet / wenn sie Gott zuͦ grossen haͤndlen vnnd sachen außschickt / ettwas grosses vnnd Goͤttlichs zuͦ verkünden oder zuͦthuͦn. Dann also laͤsend wir in Paulo 2676 / das der Herr mitt einem geschrey vnnd stimm deß Ertzengels / vnnd mit der Pusunen Gottes herab kommen werde von dem himmel. Dann wir sehend (damitt ich das groß mitt dem kleinen vergleiche) das auch die Künig vnnd Fürsten inn schwaͤren sachen vnnd haͤndlen allein die aller fürnemmsten maͤnner zuͦ botten brauchend vnnd verordnend. 2677 Throͤn werdend sie genennet / eintwaͤders das sie allweg vor dem Thron vnd stuͦl Gottes stond / oder das man in den Propheten lißt / das Gott sein sitz gleich als auff den Englen hatt / vnd von jhnen gleich als in einer Künigklichen senffte gefuͤrt wirt. Wie dann auch Dauid singt 2678 / Er bog den himmel vnnd fuͦr herab / vnder seinen fuͤssen was ein dünckle. Er fuͦr auff den Cherubim vnnd flog / Er schwaͤbet auff den flüglen der winden. Zuͦ dem so ist auch bekannt die beschreibung deß wagens vnnd stuͦls Gottes bey dem Propheten Ezechiel. 2679 Herrschafften Fürstenthumb vnnd gwaͤlt achten ich werdend sie genennet / darumb das Gott sein Herrschafft inn der waͤllt verwaltet / vnnd seinen gewalt uͤbt / durch den dienst der Englen. Also werdend sie auch krefft vnnd heerzüg oder das himmlisch heer genennet. Dann sie vmbgaͤbend den Herren wie ein gwardi / vnnd er braucht sie als seine kriegßleüt. Vnnd wirt er darumb genennt ein Gott Zabaoth oder der herrscharen / das ist / ein Herr aller Englen geisteren vnnd geschoͤpfften / deren dienst er braucht / wenn / wo / wie / vnd so vil er wil. 2680 Cherubim haltet der heilig Hieronymus werdind sie genennet vonn der vile jhres wüssens. Ettlich leggend es auß / Schnaͤlle. 2681 Seraphim heissend sie vonn der hitz / Eintwaͤders das sie dem reinen vnd klaren feür vergleicht werdend / oder das sie von liebe brünnend. 2682 Darzwüschend werdend auch mitt disen Nammen die vilfaltigen aͤmpter vnnd würckungen der Englen angebildet / welche ich mitt wenig worten hab woͤllen begreiffen / vnnd hab deßhalb gesprochen / die Engel sygind von Gott erschaffen zum dienst seinen vnnd der menschen. Dann Dauid singt 2683 / Der die geister zuͦ seinen botten macht / vnd die feür flammen zuͦ seinen dieneren. Jtem an einem anderen ort 2684 / Lobend den Herren jhr seine Engel / die krefftig sind seine geheiß vnnd gebott zuͦ volstrecken / jhr die der stimm seines worts gehorsam sind. Lobend den Herren alle seine heerzüg / jhr seine diener / die sein wolgefallen thuͦnd. So spricht auch der heilig Paulus von den Englen. 2685 Sind sie nit alle sammen dienstbare geister / außgesendt zum dienst vmb deren willen / die die saͤligkeyt ererben soͤllend? Den dienst aber der Englen braucht Gott auß keiner notwendigkeyt / sonder auß seinem guͦten willen. Dann er moͤchte 2673 Erklaͤrung der nammen so den Englen zuͦgeben werdend. 2674 Engel. 2675 Ertzengel. 2676 1.Thes.4. 2677 Throͤn oder sitz. 2678 Psal.18. 2679 Herrschafften. Fürstenthumb. Gwaͤllt. Krefft. Heerzüg. 2680 Cherubim. 2681 Seraphim. 2682 Got brucht den dienst der Englen. 2683 Psal.104. 2684 Psal.103. 2685 Heb.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/707>, abgerufen am 22.11.2024.