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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Viertzigste
steigen zuo euch / nicht mögend / Vnd auch nicht vonn dannen zuo vns härüber faren. So begärt auch der heilig Paulus2838 auffgelößt zuo werden vnd bey Christo zuo sein. Nun werdend wir aber durch den tod auffgelößt / dann wenn die seel abscheidet / so wirt der leyb auffgelößt vnnd fallt dahin / die seel aber fart zuo Christo. Christum aber zeiget vnns die geschrifft in Himmlen zuo der gerechten deß vatters. Wo aber der Himmel seye / weißt jederman: Auch habend wir daruon an anderen worten weytlöuffiger disputiert. Jm Euangelio Joannis nennt der Herr selb die herberg / so den seelen die vonn jren leychnammen abgescheiden sind / bereitet ist / ein ort vnd ein mansionem das ist ein wonung da sie bleibind / vnd setzt dise wort weyter hinzuo2839 / Jch wil euch zuo mir nemmen / auff das jhr seyend wo ich bin. Darumb sicht auch der heilig Joannes die seelen im Himmel vnder dem altar oder schirm Christi ruowen. Dann dahin hatt er sie zuo jm selbs versammlet / als sie von den leichnammen abgescheiden warend. Hiehär dienet auch das schön ort deß heiligen Pauli / das sich wunderbarlich wol zuo disem gegenwirtigen handel schickt / welches inn der anderen zun Corintheren mitt disen worten beschriben wirt2840 / Wir wüssend / das so vnser jrdisch hauß diser Hütten zerbrochen wirdt / das wir einen bauw habend von Gott erbauwen / ein hauß nicht mit henden gemachet / sonnder das ewig ist im himmel etc. Da merck / das dieweil vnnsere seelen vnnseren leichnammen vereinbaret sind gewesen / habend sie die selbigen als jre heüser bewonet: Nach dem aber das zerstörlich hauß vmbgefallen / hatt Gott der seel ein bessere vnnd wirigere wonung gebuwen / nammlich den himmel / dahin er sie gütiklich auffnimpt so sie von den leichnammen abscheidend. Dann disen lyb den wir jetzund tragend nennt er ein huß diser hütten. Dann wie die hütten vß geringer materi / on vesten grund allein vff ein kurtze zyt gebuwen / vnd bald darnach wider zerbrochen werdend / oder von jnen selb dahin fallend / also ist der sterblich lyb dem menschen gäben / als ein hinfellige hütten / darinnen sie wenig zyts wonind / vnd bald darauß wandlind. Ein gleiche allegory vnd gleichnuß brucht auch der h. Apostel Petrus ij. Pet. j. Disem setzt er aber engegen den bauw der allweg wärt / nammlich den himmel. Dann da er spricht / wir habind ein buw von Gott erbuwen / setzt er gleich durch ein vßlegung druf / ein huß nit mit henden gmachet. Vnd noch heiterer / dz da ewig ist im himmel. Es bringt auch kein anderen verstand vnd hindert disen nit / dz gleich druff volget / vnd wir habend ein verlangen nach vnserer behusung die vom himmel ist / das wir damit überkleidet werdind. Dann vom himmel ist als vil / als wenn du sagtist / himmlisch. Darumb so ist die behusung vnser seel himmlisch / ja der himmel selb ist das ort / das den säligen geisteren verordnet ist. Dann2841 die glöubig seel wirt in himmlen wonen biß auff den tag / das der Herr den gantzen vmbkreiß richten wirt mit seinem allgemeinen gericht / dannthin wirt sie erst widerumb kommen zuo dem aufferweckten leib / damit der gantz mensch mit leib vnnd seel / nach dem gericht ewigklich bey Gott läbe. Dann also bezeüget Paulus2842 / der Herr selb wirt mit einem väldgeschrey vnd stimm deß Ertzengels / vnd mit der pasunen Gottes herab kommen vom himmel / vnnd die todten in Christo werdend aufferston zum ersten / darnach wir die wir läbend vnd überbleibend / werdend mit ein ander mit den selben hingezuckt werden in den wolcken / dem Herren engegen in den lufft / vnd werdend also bey dem Herren sein alle zeit / nammlich im himmel der ob vns vns ist / da die wolcken gesehen werdend. Darumb lassend vns die vielen gedancken vnd fürwitzigen fragen fallen lassen / vnnd glauben / das den abgesünderten seelen vonn den leyben / vom Herren ein behusung bereitet seye im himmel / darin die glöubigen auffgenommen werdind / das auch dargegen ein ewigs feür bereitet seye / inn das aller vnglöubigen menschen seelen geworffen werdind.

2838 Phil.2.
2839 Joann.14.
2840 2.Corin.5.
2841 Das die seel wider zum leyb kommen werde / aber nit vor dem gericht.
2842 1.Thes.4.

Die Viertzigste
steigen zuͦ euch / nicht moͤgend / Vnd auch nicht vonn dannen zuͦ vns haͤrüber faren. So begaͤrt auch der heilig Paulus2838 auffgeloͤßt zuͦ werden vnd bey Christo zuͦ sein. Nun werdend wir aber durch den tod auffgeloͤßt / dann wenn die seel abscheidet / so wirt der leyb auffgeloͤßt vnnd fallt dahin / die seel aber fart zuͦ Christo. Christum aber zeiget vnns die geschrifft in Himmlen zuͦ der gerechten deß vatters. Wo aber der Himmel seye / weißt jederman: Auch habend wir daruͦn an anderen worten weytloͤuffiger disputiert. Jm Euangelio Joannis nennt der Herr selb die herberg / so den seelen die vonn jren leychnammen abgescheiden sind / bereitet ist / ein ort vnd ein mansionem das ist ein wonung da sie bleibind / vnd setzt dise wort weyter hinzuͦ2839 / Jch wil euch zuͦ mir nemmen / auff das jhr seyend wo ich bin. Darumb sicht auch der heilig Joannes die seelen im Himmel vnder dem altar oder schirm Christi ruͦwen. Dann dahin hatt er sie zuͦ jm selbs versammlet / als sie von den leichnammen abgescheiden warend. Hiehaͤr dienet auch das schoͤn ort deß heiligen Pauli / das sich wunderbarlich wol zuͦ disem gegenwirtigen handel schickt / welches inn der anderen zun Corintheren mitt disen worten beschriben wirt2840 / Wir wüssend / das so vnser jrdisch hauß diser Hütten zerbrochen wirdt / das wir einen bauw habend von Gott erbauwen / ein hauß nicht mit henden gemachet / sonnder das ewig ist im himmel ꝛc. Da merck / das dieweil vnnsere seelen vnnseren leichnammen vereinbaret sind gewesen / habend sie die selbigen als jre heüser bewonet: Nach dem aber das zerstoͤrlich hauß vmbgefallen / hatt Gott der seel ein bessere vnnd wirigere wonung gebuwen / nammlich den himmel / dahin er sie guͤtiklich auffnimpt so sie von den leichnammen abscheidend. Dann disen lyb den wir jetzund tragend nennt er ein huß diser hütten. Dann wie die hütten vß geringer materi / on vesten grund allein vff ein kurtze zyt gebuwen / vnd bald darnach wider zerbrochen werdend / oder von jnen selb dahin fallend / also ist der sterblich lyb dem menschen gaͤben / als ein hinfellige hütten / darinnen sie wenig zyts wonind / vnd bald darauß wandlind. Ein gleiche allegory vnd gleichnuß brucht auch der h. Apostel Petrus ij. Pet. j. Disem setzt er aber engegen den bauw der allweg waͤrt / nammlich den himmel. Dann da er spricht / wir habind ein buw von Gott erbuwen / setzt er gleich durch ein vßlegung druf / ein huß nit mit henden gmachet. Vnd noch heiterer / dz da ewig ist im himmel. Es bringt auch kein anderen verstand vnd hindert disen nit / dz gleich druff volget / vnd wir habend ein verlangen nach vnserer behusung die vom himmel ist / das wir damit überkleidet werdind. Dann vom himmel ist als vil / als wenn du sagtist / himmlisch. Darumb so ist die behusung vnser seel himmlisch / ja der himmel selb ist das ort / das den saͤligen geisteren verordnet ist. Dann2841 die gloͤubig seel wirt in himmlen wonen biß auff den tag / das der Herr den gantzen vmbkreiß richten wirt mit seinem allgemeinen gericht / dannthin wirt sie erst widerumb kommen zuͦ dem aufferweckten leib / damit der gantz mensch mit leib vnnd seel / nach dem gericht ewigklich bey Gott laͤbe. Dann also bezeüget Paulus2842 / der Herr selb wirt mit einem vaͤldgeschrey vnd stimm deß Ertzengels / vnd mit der pasunen Gottes herab kommen vom himmel / vnnd die todten in Christo werdend aufferston zum ersten / darnach wir die wir laͤbend vnd überbleibend / werdend mit ein ander mit den selben hingezuckt werden in den wolcken / dem Herren engegen in den lufft / vnd werdend also bey dem Herren sein alle zeit / nammlich im himmel der ob vns vns ist / da die wolcken gesehen werdend. Darumb lassend vns die vielen gedancken vnd fürwitzigen fragen fallen lassen / vnnd glauben / das den abgesünderten seelen vonn den leyben / vom Herren ein behusung bereitet seye im himmel / darin die gloͤubigen auffgenommen werdind / das auch dargegen ein ewigs feür bereitet seye / inn das aller vngloͤubigen menschen seelen geworffen werdind.

2838 Phil.2.
2839 Joann.14.
2840 2.Corin.5.
2841 Das die seel wider zum leyb kommen werde / aber nit vor dem gericht.
2842 1.Thes.4.
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                   Joannis nennt der Herr selb die herberg / so den seelen die vonn jren leychnammen
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                   hütten vß geringer materi / on vesten grund allein vff ein kurtze zyt gebuwen /
                   vnd bald darnach wider zerbrochen werdend / oder von jnen selb dahin fallend /
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                   vnd gleichnuß brucht auch der h. Apostel Petrus ij. Pet. j. Disem setzt er aber
                   engegen den bauw der allweg wa&#x0364;rt / nammlich den himmel. Dann da er spricht / wir
                   habind ein buw von Gott erbuwen / setzt er gleich durch ein vßlegung druf / ein
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                   bringt auch kein anderen verstand vnd hindert disen nit / dz gleich druff volget /
                   vnd wir habend ein verlangen nach vnserer behusung die vom himmel ist / das wir
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[[322]/0736] Die Viertzigste steigen zuͦ euch / nicht moͤgend / Vnd auch nicht vonn dannen zuͦ vns haͤrüber faren. So begaͤrt auch der heilig Paulus 2838 auffgeloͤßt zuͦ werden vnd bey Christo zuͦ sein. Nun werdend wir aber durch den tod auffgeloͤßt / dann wenn die seel abscheidet / so wirt der leyb auffgeloͤßt vnnd fallt dahin / die seel aber fart zuͦ Christo. Christum aber zeiget vnns die geschrifft in Himmlen zuͦ der gerechten deß vatters. Wo aber der Himmel seye / weißt jederman: Auch habend wir daruͦn an anderen worten weytloͤuffiger disputiert. Jm Euangelio Joannis nennt der Herr selb die herberg / so den seelen die vonn jren leychnammen abgescheiden sind / bereitet ist / ein ort vnd ein mansionem das ist ein wonung da sie bleibind / vnd setzt dise wort weyter hinzuͦ 2839 / Jch wil euch zuͦ mir nemmen / auff das jhr seyend wo ich bin. Darumb sicht auch der heilig Joannes die seelen im Himmel vnder dem altar oder schirm Christi ruͦwen. Dann dahin hatt er sie zuͦ jm selbs versammlet / als sie von den leichnammen abgescheiden warend. Hiehaͤr dienet auch das schoͤn ort deß heiligen Pauli / das sich wunderbarlich wol zuͦ disem gegenwirtigen handel schickt / welches inn der anderen zun Corintheren mitt disen worten beschriben wirt 2840 / Wir wüssend / das so vnser jrdisch hauß diser Hütten zerbrochen wirdt / das wir einen bauw habend von Gott erbauwen / ein hauß nicht mit henden gemachet / sonnder das ewig ist im himmel ꝛc. Da merck / das dieweil vnnsere seelen vnnseren leichnammen vereinbaret sind gewesen / habend sie die selbigen als jre heüser bewonet: Nach dem aber das zerstoͤrlich hauß vmbgefallen / hatt Gott der seel ein bessere vnnd wirigere wonung gebuwen / nammlich den himmel / dahin er sie guͤtiklich auffnimpt so sie von den leichnammen abscheidend. Dann disen lyb den wir jetzund tragend nennt er ein huß diser hütten. Dann wie die hütten vß geringer materi / on vesten grund allein vff ein kurtze zyt gebuwen / vnd bald darnach wider zerbrochen werdend / oder von jnen selb dahin fallend / also ist der sterblich lyb dem menschen gaͤben / als ein hinfellige hütten / darinnen sie wenig zyts wonind / vnd bald darauß wandlind. Ein gleiche allegory vnd gleichnuß brucht auch der h. Apostel Petrus ij. Pet. j. Disem setzt er aber engegen den bauw der allweg waͤrt / nammlich den himmel. Dann da er spricht / wir habind ein buw von Gott erbuwen / setzt er gleich durch ein vßlegung druf / ein huß nit mit henden gmachet. Vnd noch heiterer / dz da ewig ist im himmel. Es bringt auch kein anderen verstand vnd hindert disen nit / dz gleich druff volget / vnd wir habend ein verlangen nach vnserer behusung die vom himmel ist / das wir damit überkleidet werdind. Dann vom himmel ist als vil / als wenn du sagtist / himmlisch. Darumb so ist die behusung vnser seel himmlisch / ja der himmel selb ist das ort / das den saͤligen geisteren verordnet ist. Dann 2841 die gloͤubig seel wirt in himmlen wonen biß auff den tag / das der Herr den gantzen vmbkreiß richten wirt mit seinem allgemeinen gericht / dannthin wirt sie erst widerumb kommen zuͦ dem aufferweckten leib / damit der gantz mensch mit leib vnnd seel / nach dem gericht ewigklich bey Gott laͤbe. Dann also bezeüget Paulus 2842 / der Herr selb wirt mit einem vaͤldgeschrey vnd stimm deß Ertzengels / vnd mit der pasunen Gottes herab kommen vom himmel / vnnd die todten in Christo werdend aufferston zum ersten / darnach wir die wir laͤbend vnd überbleibend / werdend mit ein ander mit den selben hingezuckt werden in den wolcken / dem Herren engegen in den lufft / vnd werdend also bey dem Herren sein alle zeit / nammlich im himmel der ob vns vns ist / da die wolcken gesehen werdend. Darumb lassend vns die vielen gedancken vnd fürwitzigen fragen fallen lassen / vnnd glauben / das den abgesünderten seelen vonn den leyben / vom Herren ein behusung bereitet seye im himmel / darin die gloͤubigen auffgenommen werdind / das auch dargegen ein ewigs feür bereitet seye / inn das aller vngloͤubigen menschen seelen geworffen werdind. 2838 Phil.2. 2839 Joann.14. 2840 2.Corin.5. 2841 Das die seel wider zum leyb kommen werde / aber nit vor dem gericht. 2842 1.Thes.4.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [322]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/736>, abgerufen am 22.11.2024.