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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
duldet sie brüderlich / biß sie zuo volkomnerem mögend gefürderet werden. Erhept sich nitt in hoffart / sonder wirt durch demuot / inn gehorsamme / inn bescheidenheit / vnd in allen stucken vnd ämpteren der gottsälikeit enthalten. Wär ist aber der da auch mit einer langen vnd weytlöuffigen / ich geschweigen mitt einer so kurtzen erzellung / alle vnd jede übungen der kirchen erzellen möchte? wär wolt auch nicht gern ein glid diser göttlichen vnnd gantz Himmlischen versammlung sein? Auff dises satzte ich jetzund was noch überig ist / vonn der einikeyt der allgemeinen Kirchen / auch von der trännung der selbigen / vnnd anderen stucken die zuo diser betrachtung gehörend / wenn ich nicht sähe / das jhr müd zuo hören / vnnd mitt verlangen auff das end der Predig wartetind. Darumb wöllend wir das überig sparen biß morgen. Jetzund aber vnnsere gemüt gen Himmel erheben / vnnd dem Herren vnnserem Gott lob vnnd danck sagen / der vnns durch seinen geliebten Sun gereiniget / vnnd jhm selb zuo einem außerwelten volck / das ein erb seye aller himmlischen güteren / versammlet hatt. Jm seye lob vnnd eer vonn ewigkeyt zuo ewigkeyt. Amen.

Die Zwey vnd viertzigste Predig.

Das allein ein allgemeine kirchen / vnd das aussert der selbigen kein liecht noch heil
seye. Jtem wider die tränner der kirchen. Warumb man auch vonn der neüwen Rö-
mischen kirchen abgeträtten / vnd das die kirch ein hauß weingarten vnnd reych Got
tes / Jtem ein leyb / schaffstal / brut / vnnd gespons Christi / ein muoter vnd jungfraw
seye.

3028 JCh sich / geliebte Brüder / das jhr zuogegen sind mitt begirigen hertzen vnnd gemüteren zuo hören die erklärung deß / das vns noch von der allgemeinen kirchen Gottes zuo reden überig ist: Welche wir nach angebung der heiligen geschrifft sagend einig vnnd vnzerteilt sein / Dann Salomon spricht in seinen hohen liederen3029 / Sie ist mein einigs Tüblin vnnd mein fürpündige. Darauff auch one zweyfel Paulus der leerer der Heiden gesehen hatt / da er gesprochen3030 / Es ist ein lyb vnnd ein geist (wie jhr auch berüfft sind auff einerley hoffnung eüwers beruoffs) ein Herr / ein glaub / ein tauff / ein Gott vnnd vatter vnnser aller / der da ist über alles / vnnd durch alles / vnnd inn vnns allen. Mitt welchen Göttlichen zeügknussen auch die menschlichen stimmend / dann Cyprianus der heilig Bischoff vnnd Marterer de simplicitate cleriocorum spricht / Es ist ein einige Kirch / die sich aber von wegen jhrer fruchtbaren zuonemmung wyt vnnd breit außstreckt. Gleich wie die Sonn vil streymen hatt / aber ein einigs liecht / vnnd ein boum vil Esten aber nun ein stammen / der mit einer hebigen wurtzlen gegründet ist / vnnd ein brunnen / vonn dem vil bäch fliessend / aber die einigkeyt in dem vrsprung behaltet / ob er sich gleich von überfluß wegen deß wassers inn vil wäg außgeüßt. Thuo den streymen der Sonnen vonn jhrem leyb dennen / so wirdt die einigkeyt deß liechts dise theilung nicht zuo lassen. Brich ein ast vonn einem baum / so wirt der abbrochen ast nit mögen wachßen. Sünder den bach vom brunnen / so wirt der bach außtrucknen vnnd erdorren. Also streckt auch die kirch deß Herren / die mit liecht begabet vnd übergossen ist / jre streymen auß durch die gantz wält / vnnd ist doch ein einigs liecht / das also allenthalben hin außgossen wirt / vnnd wirt die einikeit deß leybs darumb nit geteilt. Also streckt sie auch jre Est durch die vile jhres überflusses inn die gantze erden auß / geüßt

3028 Das allein ein heilige kirchen Gottes sey.
3029 Cant.6.
3030 Ephes.4.

Predig.
duldet sie bruͤderlich / biß sie zuͦ volkomnerem moͤgend gefürderet werden. Erhept sich nitt in hoffart / sonder wirt durch demuͦt / inn gehorsamme / inn bescheidenheit / vnd in allen stucken vnd aͤmpteren der gottsaͤlikeit enthalten. Waͤr ist aber der da auch mit einer langen vnd weytloͤuffigen / ich geschweigen mitt einer so kurtzen erzellung / alle vnd jede uͤbungen der kirchen erzellen moͤchte? waͤr wolt auch nicht gern ein glid diser goͤttlichen vnnd gantz Himmlischen versammlung sein? Auff dises satzte ich jetzund was noch überig ist / vonn der einikeyt der allgemeinen Kirchen / auch von der traͤnnung der selbigen / vnnd anderen stucken die zuͦ diser betrachtung gehoͤrend / wenn ich nicht saͤhe / das jhr muͤd zuͦ hoͤren / vnnd mitt verlangen auff das end der Predig wartetind. Darumb woͤllend wir das überig sparen biß morgen. Jetzund aber vnnsere gemuͤt gen Himmel erheben / vnnd dem Herren vnnserem Gott lob vnnd danck sagen / der vnns durch seinen geliebten Sun gereiniget / vnnd jhm selb zuͦ einem außerwelten volck / das ein erb seye aller himmlischen guͤteren / versammlet hatt. Jm seye lob vnnd eer vonn ewigkeyt zuͦ ewigkeyt. Amen.

Die Zwey vnd viertzigste Predig.

Das allein ein allgemeine kirchen / vnd das aussert der selbigen kein liecht noch heil
seye. Jtem wider die traͤnner der kirchen. Warumb man auch vonn der neüwen Roͤ-
mischen kirchen abgetraͤtten / vnd das die kirch ein hauß weingarten vnnd reych Got
tes / Jtem ein leyb / schaffstal / brut / vnnd gespons Christi / ein muͦter vnd jungfraw
seye.

3028 JCh sich / geliebte Bruͤder / das jhr zuͦgegen sind mitt begirigen hertzen vnnd gemuͤteren zuͦ hoͤren die erklaͤrung deß / das vns noch von der allgemeinen kirchen Gottes zuͦ reden überig ist: Welche wir nach angebung der heiligen geschrifft sagend einig vnnd vnzerteilt sein / Dann Salomon spricht in seinen hohen liederen3029 / Sie ist mein einigs Tüblin vnnd mein fürpündige. Darauff auch one zweyfel Paulus der leerer der Heiden gesehen hatt / da er gesprochen3030 / Es ist ein lyb vnnd ein geist (wie jhr auch beruͤfft sind auff einerley hoffnung eüwers beruͦffs) ein Herr / ein glaub / ein tauff / ein Gott vnnd vatter vnnser aller / der da ist über alles / vnnd durch alles / vnnd inn vnns allen. Mitt welchen Goͤttlichen zeügknussen auch die menschlichen stimmend / dann Cyprianus der heilig Bischoff vnnd Marterer de simplicitate cleriocorum spricht / Es ist ein einige Kirch / die sich aber von wegen jhrer fruchtbaren zuͦnemmung wyt vnnd breit außstreckt. Gleich wie die Sonn vil streymen hatt / aber ein einigs liecht / vnnd ein boum vil Esten aber nun ein stammen / der mit einer hebigen wurtzlen gegründet ist / vnnd ein brunnen / vonn dem vil baͤch fliessend / aber die einigkeyt in dem vrsprung behaltet / ob er sich gleich von überfluß wegen deß wassers inn vil waͤg außgeüßt. Thuͦ den streymen der Sonnen vonn jhrem leyb dennen / so wirdt die einigkeyt deß liechts dise theilung nicht zuͦ lassen. Brich ein ast vonn einem baum / so wirt der abbrochen ast nit moͤgen wachßen. Sünder den bach vom brunnen / so wirt der bach außtrucknen vnnd erdorren. Also streckt auch die kirch deß Herren / die mit liecht begabet vnd übergossen ist / jre streymen auß durch die gantz waͤlt / vnnd ist doch ein einigs liecht / das also allenthalben hin außgossen wirt / vnnd wirt die einikeit deß leybs darumb nit geteilt. Also streckt sie auch jre Est durch die vile jhres überflusses inn die gantze erden auß / geüßt

3028 Das allein ein heilige kirchen Gottes sey.
3029 Cant.6.
3030 Ephes.4.
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[CCCXLII./0775] Predig. duldet sie bruͤderlich / biß sie zuͦ volkomnerem moͤgend gefürderet werden. Erhept sich nitt in hoffart / sonder wirt durch demuͦt / inn gehorsamme / inn bescheidenheit / vnd in allen stucken vnd aͤmpteren der gottsaͤlikeit enthalten. Waͤr ist aber der da auch mit einer langen vnd weytloͤuffigen / ich geschweigen mitt einer so kurtzen erzellung / alle vnd jede uͤbungen der kirchen erzellen moͤchte? waͤr wolt auch nicht gern ein glid diser goͤttlichen vnnd gantz Himmlischen versammlung sein? Auff dises satzte ich jetzund was noch überig ist / vonn der einikeyt der allgemeinen Kirchen / auch von der traͤnnung der selbigen / vnnd anderen stucken die zuͦ diser betrachtung gehoͤrend / wenn ich nicht saͤhe / das jhr muͤd zuͦ hoͤren / vnnd mitt verlangen auff das end der Predig wartetind. Darumb woͤllend wir das überig sparen biß morgen. Jetzund aber vnnsere gemuͤt gen Himmel erheben / vnnd dem Herren vnnserem Gott lob vnnd danck sagen / der vnns durch seinen geliebten Sun gereiniget / vnnd jhm selb zuͦ einem außerwelten volck / das ein erb seye aller himmlischen guͤteren / versammlet hatt. Jm seye lob vnnd eer vonn ewigkeyt zuͦ ewigkeyt. Amen. Die Zwey vnd viertzigste Predig. Das allein ein allgemeine kirchen / vnd das aussert der selbigen kein liecht noch heil seye. Jtem wider die traͤnner der kirchen. Warumb man auch vonn der neüwen Roͤ- mischen kirchen abgetraͤtten / vnd das die kirch ein hauß weingarten vnnd reych Got tes / Jtem ein leyb / schaffstal / brut / vnnd gespons Christi / ein muͦter vnd jungfraw seye. 3028 JCh sich / geliebte Bruͤder / das jhr zuͦgegen sind mitt begirigen hertzen vnnd gemuͤteren zuͦ hoͤren die erklaͤrung deß / das vns noch von der allgemeinen kirchen Gottes zuͦ reden überig ist: Welche wir nach angebung der heiligen geschrifft sagend einig vnnd vnzerteilt sein / Dann Salomon spricht in seinen hohen liederen 3029 / Sie ist mein einigs Tüblin vnnd mein fürpündige. Darauff auch one zweyfel Paulus der leerer der Heiden gesehen hatt / da er gesprochen 3030 / Es ist ein lyb vnnd ein geist (wie jhr auch beruͤfft sind auff einerley hoffnung eüwers beruͦffs) ein Herr / ein glaub / ein tauff / ein Gott vnnd vatter vnnser aller / der da ist über alles / vnnd durch alles / vnnd inn vnns allen. Mitt welchen Goͤttlichen zeügknussen auch die menschlichen stimmend / dann Cyprianus der heilig Bischoff vnnd Marterer de simplicitate cleriocorum spricht / Es ist ein einige Kirch / die sich aber von wegen jhrer fruchtbaren zuͦnemmung wyt vnnd breit außstreckt. Gleich wie die Sonn vil streymen hatt / aber ein einigs liecht / vnnd ein boum vil Esten aber nun ein stammen / der mit einer hebigen wurtzlen gegründet ist / vnnd ein brunnen / vonn dem vil baͤch fliessend / aber die einigkeyt in dem vrsprung behaltet / ob er sich gleich von überfluß wegen deß wassers inn vil waͤg außgeüßt. Thuͦ den streymen der Sonnen vonn jhrem leyb dennen / so wirdt die einigkeyt deß liechts dise theilung nicht zuͦ lassen. Brich ein ast vonn einem baum / so wirt der abbrochen ast nit moͤgen wachßen. Sünder den bach vom brunnen / so wirt der bach außtrucknen vnnd erdorren. Also streckt auch die kirch deß Herren / die mit liecht begabet vnd übergossen ist / jre streymen auß durch die gantz waͤlt / vnnd ist doch ein einigs liecht / das also allenthalben hin außgossen wirt / vnnd wirt die einikeit deß leybs darumb nit geteilt. Also streckt sie auch jre Est durch die vile jhres überflusses inn die gantze erden auß / geüßt 3028 Das allein ein heilige kirchen Gottes sey. 3029 Cant.6. 3030 Ephes.4.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXLII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/775>, abgerufen am 22.11.2024.