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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
geschähend stimmen / als durch pasunen / pfeyffen / hörner / trummen / büchssen / glogkenleüten / vnd andere tönende instrument / deren vil vnd mancherley sind.

3437 Von Gott aber werdend zeichen darumb gegäben / daß sy die menschen zuo künfftiger oder vergangner dingen erinnerind vnd vnderrichtind: oder daß sy die ding / deren zeichen sy sind / den augen der zuosähenden etlicher maß fürstellind / vnd mit etwas glychheit fürbildind: oder daß sy die wort vnd verheissungen Gottes mit etwas sichtbarer ceremoni / die von menschen auß Gottes eynsatzung vnd befälch begangen vnd geübt wirt / besiglind vnd bestätigind: darzuo daß sy vnseren glauben auch übind / vnnd die zerströuwten in ein gemeind eynschliessind vnd versamlind. 3438 Es sind aber auch dise zeichen nit einerley / sonder habend jren offenbaren vnderscheid. Dann etliche entstond vß nateürlichen vrsachen / vnd werdend doch von Gott zuo zeichen gegäben / daß sy vergangne sachen oder die verheissungen Gottes erneüwerind vnd erfrischind / vnd die menschen vormals beschächner dingen erinnerind. Als da ist der rägenbogen Gene. am 9. capitel. Dann als Gott nach dem sündfluß den pundt mit Noe erneüweret / vnd den rägenbogen zum pundtszeichen verordnet / erschuoff er den selbigen nit erst von neüwem / sonder er was vorhin erschaffen / vnd kam auß nateürlichen vrsachen. Gott widmet jn aber do durch die neüw eynsatzung dahin / daß er die menschen des sündflusses erinnerte / vnnd die verheissung Gottes / namlich daß die erden nimmermer also sölte ertrenckt werden / erneüwerte vnd erfrischete. Darnäbend hat aber das zeichen kein eyngsatzte Ceremoni die von menschen begangen werde / es samlet vns auch nit in eines leybs gsellschafft vnd gmeinschafft. Ja es wirt sonderlich auff Gott gezogen / der da spricht / Es wirt der bogen in den wolcken seyn / vnd wenn ich jn ansähen wird / so wil ich gedäncken des ewigen pundts der zwüschend mir vnd eüch aufgerichtet ist. 3439 Diser gattung sind auch nit vast vngleych / die gsichten vnd erscheynungen am himmel / die zeichen namlich die da geschähend an der Sonnen / am Mon vnd an den stärnen / mit denen die menschen von himmel härab künfftiger straffen / wo sy sich nit besserind / erinneret werdend. Die selben habend aber auch kein Ceremoni / die zuo halten oder die menschen zuo versamlen eyngesetzt seye. 3440 Widerumb so sind andere zeichen / die gantz wunderbarlich vnd vnnateürlich sind / ob gleych darinn auch etliche nateürliche ding mitlauffend. Vnder welche das fäl Gedeons mag gezellt werden / vnd3441 der schatten am Sonnenzeyt des künigs Ezechie. Wie aber die zeichen nun ein mal beschähen / also habend sy kein eynsatzung / darinn gebotten werde / daß sy fürhin also vnd vmb gwüsser vrsachen willen söllind gebrucht werden. Domals wurdend sy gegäben / den künfftigen sig Gedeons / vnd die gesundtheit Ezechie zuo bedeüten vnd zuo bezeügen. Lutere vnd blosse wunderzeichen aber sind / die Marci am letsten capitel vom Herren Jesu selb zeichen genennt werdend / namlich die gaaben der gsundmachungen vnd der zungen / so den menschen one alle menschliche krafft vnd artzney / allein durch die krafft Christi gegäben vnd mitgeteilt worden sind. Mit denen ward erklärt daß die predig des Euangeliums (in deren verkündt wirt / daß Christus ein herr seye aller dingen / des läbens vnd tods / des teüfels vnd der hellen selbs) war vnd vngezweyflet seye. Dann so im nammen Christi die todten auferstond / vnd die kranckheiten weychend / so wirt ye mit den selbigen zeichen bestätiget war sein / das da gsagt wirt / Christus seye ein herr aller dingen. Also werdend auch die wunder die durch Mosen vnd Aaronen in Egypten beschähen Exo.4. von der gschrifft zeichen genennt. Dann sy warend kundtschafften jres ordenlichen beruoffs von Gott / vnd gwüsse wortzeichen des gwalts Gottes den er an Egypteren üben vnd erzeigen wolt. Doch hattend auch die selbigen

3437 Von denen zeichen die von Gott gegäben werdend.
3438 Vom vnderscheid der zeichen die von Gott gegäben.
3439 Von gsichten vnd zeichen am himmel. Luc.21.
3440 Von wunderzeichen.
3441 Esa.38.

Predig.
geschaͤhend stimmen / als durch pasunen / pfeyffen / hoͤrner / trummen / büchssen / glogkenleüten / vnd andere toͤnende instrument / deren vil vnd mancherley sind.

3437 Von Gott aber werdend zeichen darumb gegaͤben / daß sy die menschen zuͦ künfftiger oder vergangner dingen erinnerind vnd vnderrichtind: oder daß sy die ding / deren zeichen sy sind / den augen der zuͦsaͤhenden etlicher maß fürstellind / vnd mit etwas glychheit fürbildind: oder daß sy die wort vnd verheissungen Gottes mit etwas sichtbarer ceremoni / die von menschen auß Gottes eynsatzung vnd befaͤlch begangen vnd geuͤbt wirt / besiglind vnd bestaͤtigind: darzuͦ daß sy vnseren glauben auch uͤbind / vnnd die zerstroͤuwten in ein gemeind eynschliessind vnd versamlind. 3438 Es sind aber auch dise zeichen nit einerley / sonder habend jren offenbaren vnderscheid. Dann etliche entstond vß nateürlichen vrsachen / vnd werdend doch von Gott zuͦ zeichen gegaͤben / daß sy vergangne sachen oder die verheissungen Gottes erneüwerind vnd erfrischind / vnd die menschen vormals beschaͤchner dingen erinnerind. Als da ist der raͤgenbogen Gene. am 9. capitel. Dann als Gott nach dem sündfluß den pundt mit Noe erneüweret / vnd den raͤgenbogen zum pundtszeichen verordnet / erschuͦff er den selbigen nit erst von neüwem / sonder er was vorhin erschaffen / vnd kam auß nateürlichen vrsachen. Gott widmet jn aber do durch die neüw eynsatzung dahin / daß er die menschen des sündflusses erinnerte / vnnd die verheissung Gottes / namlich daß die erden nimmermer also soͤlte ertrenckt werden / erneüwerte vnd erfrischete. Darnaͤbend hat aber das zeichen kein eyngsatzte Ceremoni die von menschen begangen werde / es samlet vns auch nit in eines leybs gsellschafft vnd gmeinschafft. Ja es wirt sonderlich auff Gott gezogen / der da spricht / Es wirt der bogen in den wolcken seyn / vnd wenn ich jn ansaͤhen wird / so wil ich gedaͤncken des ewigen pundts der zwüschend mir vnd eüch aufgerichtet ist. 3439 Diser gattung sind auch nit vast vngleych / die gsichten vnd erscheynungen am himmel / die zeichen namlich die da geschaͤhend an der Sonnen / am Mon vnd an den staͤrnen / mit denen die menschen von himmel haͤrab künfftiger straffen / wo sy sich nit besserind / erinneret werdend. Die selben habend aber auch kein Ceremoni / die zuͦ halten oder die menschen zuͦ versamlen eyngesetzt seye. 3440 Widerumb so sind andere zeichen / die gantz wunderbarlich vnd vnnateürlich sind / ob gleych darinn auch etliche nateürliche ding mitlauffend. Vnder welche das faͤl Gedeons mag gezellt werden / vnd3441 der schatten am Sonnenzeyt des künigs Ezechie. Wie aber die zeichen nun ein mal beschaͤhen / also habend sy kein eynsatzung / darinn gebotten werde / daß sy fürhin also vnd vmb gwüsser vrsachen willen soͤllind gebrucht werden. Domals wurdend sy gegaͤben / den künfftigen sig Gedeons / vnd die gesundtheit Ezechie zuͦ bedeüten vnd zuͦ bezeügen. Lutere vnd blosse wunderzeichen aber sind / die Marci am letsten capitel vom Herren Jesu selb zeichen genennt werdend / namlich die gaaben der gsundmachungen vnd der zungen / so den menschen one alle menschliche krafft vnd artzney / allein durch die krafft Christi gegaͤben vnd mitgeteilt worden sind. Mit denen ward erklaͤrt daß die predig des Euangeliums (in deren verkündt wirt / daß Christus ein herr seye aller dingen / des laͤbens vnd tods / des teüfels vnd der hellen selbs) war vnd vngezweyflet seye. Dann so im nammen Christi die todten auferstond / vnd die kranckheiten weychend / so wirt ye mit den selbigen zeichen bestaͤtiget war sein / das da gsagt wirt / Christus seye ein herr aller dingen. Also werdend auch die wunder die durch Mosen vnd Aaronen in Egypten beschaͤhen Exo.4. von der gschrifft zeichen genennt. Dann sy warend kundtschafften jres ordenlichen beruͦffs von Gott / vnd gwüsse wortzeichen des gwalts Gottes den er an Egypteren uͤben vnd erzeigen wolt. Doch hattend auch die selbigen

3437 Von denen zeichen die von Gott gegaͤben werdend.
3438 Vom vnderscheid der zeichen die von Gott gegaͤben.
3439 Von gsichten vnd zeichen am himmel. Luc.21.
3440 Von wunderzeichen.
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                   auch dise zeichen nit einerley / sonder habend jren offenbaren vnderscheid. Dann
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                   daß er die menschen des sündflusses erinnerte / vnnd die verheissung Gottes /
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                   aber die zeichen nun ein mal bescha&#x0364;hen / also habend sy kein eynsatzung / darinn
                   gebotten werde / daß sy fürhin also vnd vmb gwüsser vrsachen willen so&#x0364;llind
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                   wunderzeichen aber sind / die Marci am letsten capitel vom Herren Jesu selb
                   zeichen genennt werdend / namlich die gaaben der gsundmachungen vnd der zungen /
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[CCCXCVI./0883] Predig. geschaͤhend stimmen / als durch pasunen / pfeyffen / hoͤrner / trummen / büchssen / glogkenleüten / vnd andere toͤnende instrument / deren vil vnd mancherley sind. 3437 Von Gott aber werdend zeichen darumb gegaͤben / daß sy die menschen zuͦ künfftiger oder vergangner dingen erinnerind vnd vnderrichtind: oder daß sy die ding / deren zeichen sy sind / den augen der zuͦsaͤhenden etlicher maß fürstellind / vnd mit etwas glychheit fürbildind: oder daß sy die wort vnd verheissungen Gottes mit etwas sichtbarer ceremoni / die von menschen auß Gottes eynsatzung vnd befaͤlch begangen vnd geuͤbt wirt / besiglind vnd bestaͤtigind: darzuͦ daß sy vnseren glauben auch uͤbind / vnnd die zerstroͤuwten in ein gemeind eynschliessind vnd versamlind. 3438 Es sind aber auch dise zeichen nit einerley / sonder habend jren offenbaren vnderscheid. Dann etliche entstond vß nateürlichen vrsachen / vnd werdend doch von Gott zuͦ zeichen gegaͤben / daß sy vergangne sachen oder die verheissungen Gottes erneüwerind vnd erfrischind / vnd die menschen vormals beschaͤchner dingen erinnerind. Als da ist der raͤgenbogen Gene. am 9. capitel. Dann als Gott nach dem sündfluß den pundt mit Noe erneüweret / vnd den raͤgenbogen zum pundtszeichen verordnet / erschuͦff er den selbigen nit erst von neüwem / sonder er was vorhin erschaffen / vnd kam auß nateürlichen vrsachen. Gott widmet jn aber do durch die neüw eynsatzung dahin / daß er die menschen des sündflusses erinnerte / vnnd die verheissung Gottes / namlich daß die erden nimmermer also soͤlte ertrenckt werden / erneüwerte vnd erfrischete. Darnaͤbend hat aber das zeichen kein eyngsatzte Ceremoni die von menschen begangen werde / es samlet vns auch nit in eines leybs gsellschafft vnd gmeinschafft. Ja es wirt sonderlich auff Gott gezogen / der da spricht / Es wirt der bogen in den wolcken seyn / vnd wenn ich jn ansaͤhen wird / so wil ich gedaͤncken des ewigen pundts der zwüschend mir vnd eüch aufgerichtet ist. 3439 Diser gattung sind auch nit vast vngleych / die gsichten vnd erscheynungen am himmel / die zeichen namlich die da geschaͤhend an der Sonnen / am Mon vnd an den staͤrnen / mit denen die menschen von himmel haͤrab künfftiger straffen / wo sy sich nit besserind / erinneret werdend. Die selben habend aber auch kein Ceremoni / die zuͦ halten oder die menschen zuͦ versamlen eyngesetzt seye. 3440 Widerumb so sind andere zeichen / die gantz wunderbarlich vnd vnnateürlich sind / ob gleych darinn auch etliche nateürliche ding mitlauffend. Vnder welche das faͤl Gedeons mag gezellt werden / vnd 3441 der schatten am Sonnenzeyt des künigs Ezechie. Wie aber die zeichen nun ein mal beschaͤhen / also habend sy kein eynsatzung / darinn gebotten werde / daß sy fürhin also vnd vmb gwüsser vrsachen willen soͤllind gebrucht werden. Domals wurdend sy gegaͤben / den künfftigen sig Gedeons / vnd die gesundtheit Ezechie zuͦ bedeüten vnd zuͦ bezeügen. Lutere vnd blosse wunderzeichen aber sind / die Marci am letsten capitel vom Herren Jesu selb zeichen genennt werdend / namlich die gaaben der gsundmachungen vnd der zungen / so den menschen one alle menschliche krafft vnd artzney / allein durch die krafft Christi gegaͤben vnd mitgeteilt worden sind. Mit denen ward erklaͤrt daß die predig des Euangeliums (in deren verkündt wirt / daß Christus ein herr seye aller dingen / des laͤbens vnd tods / des teüfels vnd der hellen selbs) war vnd vngezweyflet seye. Dann so im nammen Christi die todten auferstond / vnd die kranckheiten weychend / so wirt ye mit den selbigen zeichen bestaͤtiget war sein / das da gsagt wirt / Christus seye ein herr aller dingen. Also werdend auch die wunder die durch Mosen vnd Aaronen in Egypten beschaͤhen Exo.4. von der gschrifft zeichen genennt. Dann sy warend kundtschafften jres ordenlichen beruͦffs von Gott / vnd gwüsse wortzeichen des gwalts Gottes den er an Egypteren uͤben vnd erzeigen wolt. Doch hattend auch die selbigen 3437 Von denen zeichen die von Gott gegaͤben werdend. 3438 Vom vnderscheid der zeichen die von Gott gegaͤben. 3439 Von gsichten vnd zeichen am himmel. Luc.21. 3440 Von wunderzeichen. 3441 Esa.38.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXCVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/883>, abgerufen am 24.11.2024.