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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sächs vnd viertzig
ist gantz vngerympt / daß man dise exempel zeücht auff ein Benediction vnd Sägen / mit dem die naturen söllind verwandlet werden: so man doch nit erzeigen mag / was benediction oder wort die heiligen gebraucht habind. Deßselben gleychen läsend wir auch nit / daß Moses oder Josue neißwas worten oder sägen gesprochen habind / mit denen sy das wasser im roten meer vnnd im Jordan zerteilt vnnd zerschnitten habind. Man lißt auch nit3499 daß Heliseus neißwas sägens gesprochen / do er die schwümmend ax beym halm ergreiff. 3500 Die Göttlich macht wurckt in disem allem. Darauß sol man aber darumb nit ein yedes schliessen: dann das ist kein krafft oder macht / sonder ein onmacht / die der gerechtigkeit zuo wider ist / vnd das thuot das wider die Göttlich warheit ist. Darzuo so sind die werck der allmächtigkeit Gottes dermaß / daß sy ein yeder verstadt vnnd heiter sicht also seyn wie man sagt daß sy seygind. Der Herr sprach / Es werde liecht / vnnd es ward liecht / ja ein sölichs liecht / das ein liecht hieß / deßgleichen auch nach art vnd natur deß liechts leüchtet. Es hieß vnd ward nit ein sölichs liecht / das warlich ein liecht wäre / vnnd doch nit leüchtete / wie das brot der leyb Christi genennt wirt / vnd doch nit ein haar deß leybs Christi hat.

3501 Das wörtli / Benediction / aber / das ist Sägnen oder Benedeyen / wirt in der heiligen gschrifft an keinem ort also gebraucht wie sys hie eynfürend. Benedeyen vnd Sägnen heißt in der gschrifft / Bekennen / loben / grüssen / gnaden / guots von einem reden / guots wünschen / glück wünschen / herrlich preysen / dancksagen vmb empfangne guotthaten / meeren / begaaben / reych / vnd fruchtbar machen. Der stucken möchte ich wol aller beyspil eynfüren wenn es von nöten wäre. Du lisest aber nienen / daß Benedeyen oder Sägnen heisse oder seye / mit sprechen der worten Gottes oder sunst anderen guoten worten oder gewüssen bättlinen die naturen der dingen verwandlen. Ja / sprechend sy / wir läsend im euangelio / daß der Herr brot genommen / vnd es gebenedeyet oder gesägnet habe / so habe Paulus3502 auch das brot vnd das trinckgschirr darumb das brot vnd das trinckgschirr der benedeyung / das ist / der sägnung vnd wyhung / genennt / mit deren das wäsen der zeichen wunderbarlich verwandlet werde. Jch antworten aber / dz dise euangelischen vnd apostolischen wort hiemit gwaltig zwungen werdind auff ein verstand / der weder dem Herren noch den apostlen ymmer in sinn kommen. Dann so vil das ort auß dem euangelio belanget / so heißt das wörtli / Benedeyen / nit mit der hand ein creütz machen / vnnd mit dem mund über das brot oder das trinckgschirr heimlich kuchen mit außtruckten sylben die wort der Consecration / wie sys nennend: sonder es heißt Gott lob singen / oder jm für seine guotthaten danck sagen. Das wil ich mit euangelischen vnd apostolischen worten bewären. Dann die apostel vnnd euangelisten brauchend die wörtli Benedeyen vnnd Dancksagen one vnderscheid eins fürs ander. Dann da im Marco das wörtli [fremdsprachliches Material] stadt / das heißt Gott loben / da stadt im Mattheo / Luca vnnd Paulo das wörtli [fremdsprachliches Material] / das heißt Dancksagen: welches auch Marcus gleych darnach braucht vnd spricht / Vnd als er das trinckgschirr genommen / [fremdsprachliches Material] / das ist do er danck gesagt / gab ers jnen. Darumb so erklärend also auch die apostel selbs / daß das wörtli / Benedicere, oder Benedeyen / Dancksagen heißt / dieweyl sy eins fürs ander nemmend. Das mag auch ein yeder fleyssiger Läser heiter sähen in dem ort Pauli 1.Corinth.10. Welches wir hernach nach der lenge erleüteren wöllend. Darumb so habend vnsere widersächer noch nit auß der gschrifft bewärt / daß Benedeyen so vil seye als ein sach verwandlen / oder das / das durch die wort bedeütet wirdt / mit dem sprechen vnd erzellen der worten hinzuo bringen. Die alten gedenckend wol Mysticae benedictionis / aber vil in

3499 4.Reg.6.
3500 Von der allmächtigkeit Gottes.
3501 Vom wörtli / Benedeyen / oder Sägnen.
3502 1.Corint.10.

Die Saͤchs vnd viertzig
ist gantz vngerympt / daß man dise exempel zeücht auff ein Benediction vnd Saͤgen / mit dem die naturen soͤllind verwandlet werden: so man doch nit erzeigen mag / was benediction oder wort die heiligen gebraucht habind. Deßselben gleychen laͤsend wir auch nit / daß Moses oder Josue neißwas worten oder saͤgen gesprochen habind / mit denen sy das wasser im roten meer vnnd im Jordan zerteilt vnnd zerschnitten habind. Man lißt auch nit3499 daß Heliseus neißwas saͤgens gesprochen / do er die schwümmend ax beym halm ergreiff. 3500 Die Goͤttlich macht wurckt in disem allem. Darauß sol man aber darumb nit ein yedes schliessen: dann das ist kein krafft oder macht / sonder ein onmacht / die der gerechtigkeit zuͦ wider ist / vnd das thuͦt das wider die Goͤttlich warheit ist. Darzuͦ so sind die werck der allmaͤchtigkeit Gottes dermaß / daß sy ein yeder verstadt vnnd heiter sicht also seyn wie man sagt daß sy seygind. Der Herr sprach / Es werde liecht / vnnd es ward liecht / ja ein soͤlichs liecht / das ein liecht hieß / deßgleichen auch nach art vnd natur deß liechts leüchtet. Es hieß vnd ward nit ein soͤlichs liecht / das warlich ein liecht waͤre / vnnd doch nit leüchtete / wie das brot der leyb Christi genennt wirt / vnd doch nit ein haar deß leybs Christi hat.

3501 Das woͤrtli / Benediction / aber / das ist Saͤgnen oder Benedeyen / wirt in der heiligen gschrifft an keinem ort also gebraucht wie sys hie eynfuͤrend. Benedeyen vnd Saͤgnen heißt in der gschrifft / Bekennen / loben / gruͤssen / gnaden / guͦts von einem reden / guͦts wünschen / glück wünschen / herrlich preysen / dancksagen vmb empfangne guͦtthaten / meeren / begaaben / reych / vnd fruchtbar machen. Der stucken moͤchte ich wol aller beyspil eynfuͤren wenn es von noͤten waͤre. Du lisest aber nienen / daß Benedeyen oder Saͤgnen heisse oder seye / mit sprechen der worten Gottes oder sunst anderen guͦten worten oder gewüssen baͤttlinen die naturen der dingen verwandlen. Ja / sprechend sy / wir laͤsend im euangelio / daß der Herr brot genommen / vnd es gebenedeyet oder gesaͤgnet habe / so habe Paulus3502 auch das brot vnd das trinckgschirr darumb das brot vnd das trinckgschirr der benedeyung / das ist / der saͤgnung vnd wyhung / genennt / mit deren das waͤsen der zeichen wunderbarlich verwandlet werde. Jch antworten aber / dz dise euangelischen vnd apostolischen wort hiemit gwaltig zwungen werdind auff ein verstand / der weder dem Herren noch den apostlen ymmer in sinn kommen. Dann so vil das ort auß dem euangelio belanget / so heißt das woͤrtli / Benedeyen / nit mit der hand ein creütz machen / vnnd mit dem mund über das brot oder das trinckgschirr heimlich kuchen mit außtruckten sylben die wort der Consecration / wie sys nennend: sonder es heißt Gott lob singen / oder jm für seine guͦtthaten danck sagen. Das wil ich mit euangelischen vnd apostolischen worten bewaͤren. Dann die apostel vnnd euangelisten brauchend die woͤrtli Benedeyen vnnd Dancksagen one vnderscheid eins fürs ander. Dann da im Marco das woͤrtli [fremdsprachliches Material] stadt / das heißt Gott loben / da stadt im Mattheo / Luca vnnd Paulo das woͤrtli [fremdsprachliches Material] / das heißt Dancksagen: welches auch Marcus gleych darnach braucht vnd spricht / Vnd als er das trinckgschirr genommen / [fremdsprachliches Material] / das ist do er danck gesagt / gab ers jnen. Darumb so erklaͤrend also auch die apostel selbs / daß das woͤrtli / Benedicere, oder Benedeyen / Dancksagen heißt / dieweyl sy eins fürs ander nemmend. Das mag auch ein yeder fleyssiger Laͤser heiter saͤhen in dem ort Pauli 1.Corinth.10. Welches wir hernach nach der lenge erleüteren woͤllend. Darumb so habend vnsere widersaͤcher noch nit auß der gschrifft bewaͤrt / daß Benedeyen so vil seye als ein sach verwandlen / oder das / das durch die wort bedeütet wirdt / mit dem sprechen vnd erzellen der worten hinzuͦ bringen. Die alten gedenckend wol Mysticae benedictionis / aber vil in

3499 4.Reg.6.
3500 Von der allmaͤchtigkeit Gottes.
3501 Vom woͤrtli / Benedeyen / oder Saͤgnen.
3502 1.Corint.10.
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                   weder dem Herren noch den apostlen ymmer in sinn kommen. Dann so vil das ort auß
                   dem euangelio belanget / so heißt das wo&#x0364;rtli / Benedeyen / nit mit der hand ein
                   creütz machen / vnnd mit dem mund über das brot oder das trinckgschirr heimlich
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [404]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/900>, abgerufen am 24.11.2024.