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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd viertzigste

3663 Hie habend aber der merteil der alten vnderscheiden zwüschend dem tauff Joannis deß Töuffers / vnd dem tauff Christi vnd der heiligen Apostlen. Dann es laugnend etlich / dz die verzyhung der sünden im tauff Joannis seye begriffen gewesen. Wenn wir aber die leer der heiligen gschrifft eigentlich besehend vnd erwegend / so werdend wir finden / dz der tauff Joannis / Christi / vnd der Apostlen / äben ein tauff ist. Dann ye so ist die leer Joannis / Christi / vnnd der Apostlen allenthalben äben ein leer: dann sy predigend all das euangelium / vnd durch das selbig die besserung / vnnd die verzyhung der sünden im Namen Christi einmündig. Wär wil / der halte gegen einanderen / das / das Joannes der Euangelist im ersten vnnd im dritten capitel von der leer Joannis deß Töuffers schreybt / vnd das / das Lucas im xxiiij. capitel seiner euangelischen histori / vnd in den Geschichten der Apostlen / von der leer Christi vnd der Apostlen mäldet / so wirt er müssen sagen / daß es gantz vnnd gar ein leer seye jr aller. 3664 Nun hanget aber der tauff an der leer / gleych wie ein sigel an einem brieff. Wär wolt dann glauben / daß ein leer widerwertige sigel oder töuff hette? Der heilig Joannes hat mit wasser getaufft:also hat auch der Herr seinen jüngeren kein andere materi dann wasser befolhen / vnd habend auch sy nit anderst dann mit wasser getaufft. Sy habend getaufft in Christum / zur buoß vnnd zur verzyhung der sünden: Nun schreybt der heilig Marcus von Sant Johansen dem Töuffer / Joannes taufft in der wüste / vnd prediget den tauff der buoß zur vergäbung der sünden. Vnd der heilig Paulus / da er von der leer vnnd vom tauff Joannis redt / da spricht er: Joannes hat den tauff der buoß getaufft / vnd sagt dem volck / daß sy söltind glauben in den / der nach jm kommen sölte / das ist / in Christum Jesum. Wär wil nun darauß nit schliessen / daß es gentzlich ein tauff seye / der tauff Joannis vnnd Christi? Es wölle dann einer villeicht meinen / daß das etwas vnderscheids bringe / daß Joannes in den getaufft hat / der kommen vnnd geoffenbaret werden solt / die Apostel aber in den / der schon geoffenbaret was. Jch sich aber nit / das so ein klein zeyt nichts vnderscheid bringen möge / besonders dieweyl Joannes allein im anfang seiner predig geredt hat / daß er geoffenbaret werden sölte. Dann bald darnach zeigt er jn gegenwirtig mit dem finger / vnnd gab jm / der yetz gegenwirtig vnnd geoffenbaret was / vnnd nit erst kommen vnd geoffenbaret werden solt / zeügnuß. Darzuo dienet auch / daß Christus nit in einem anderen / sonder in Joannis tauff getaufft ist worden. Wenn aber Joannis tauff ein anderer tauff wäre / dann der Christenlichen kirchen tauff / so volgete / daß weder Christus in vnserem / noch wir in Christi tauff getaufft wärind. Nun hat aber Christus den tauff Joannis geheiliget mit seinem leyb / vnnd in ein gsellschafft wöllen getaufft werden mit vns / die wir auff den heüttigen tag getaufft werdend / nit mit Joannis / sonder mit Christi tauff / der den tauff durch Joannem eyngesetzt / vnnd durch sich selbs den selben geheiliget hat. Darumb so hebt der Herr Matth. am xxviij. vnnd Marc. am xvj. capitel den tauff / der von S. Johansen angefangen was / nit auf: er setzt auch nit einen neüwen eyn / sonder heißt den angefangnen also fürfüren / vnd den glöubigen mitteilen in den namen deß vatters / vnd deß suns / vnnd deß heiligen geists.

3665 Daß aber Joannes selbs spricht: Jch tauffen mit wasser / Er wirt mit dem heiligen geist tauffen. Da machet er keinen vnderscheid zwüschend seinem vnd Christi wassertauff: sonder er gibt damit Christo etwas höhers vnd grössers zuo / dz kein mensch oder diener mit jm gmein hat / sonder das er allein gibt (Dann die habend geirret / die vor zeyten mit fheür getaufft habend) namlich den tauff deß fheürs: das ist / die sonderbaren gaaben deß heiligen geists / besonders aber

3663 Daß allein ein tauff seye.
3664 Dz es allein ein tauff seye Joanis Christi vnd der apostlen tauff.
3665 Vom tauff Christi / vnd deß fheürs.
Die Acht vnd viertzigste

3663 Hie habend aber der merteil der alten vnderscheiden zwüschend dem tauff Joannis deß Toͤuffers / vnd dem tauff Christi vnd der heiligen Apostlen. Dann es laugnend etlich / dz die verzyhung der sünden im tauff Joannis seye begriffen gewesen. Wenn wir aber die leer der heiligen gschrifft eigentlich besehend vnd erwegend / so werdend wir finden / dz der tauff Joannis / Christi / vnd der Apostlen / aͤben ein tauff ist. Dann ye so ist die leer Joannis / Christi / vnnd der Apostlen allenthalben aͤben ein leer: dann sy predigend all das euangelium / vnd durch das selbig die besserung / vnnd die verzyhung der sünden im Namen Christi einmündig. Waͤr wil / der halte gegen einanderen / das / das Joannes der Euangelist im ersten vnnd im dritten capitel von der leer Joannis deß Toͤuffers schreybt / vnd das / das Lucas im xxiiij. capitel seiner euangelischen histori / vnd in den Geschichten der Apostlen / von der leer Christi vnd der Apostlen maͤldet / so wirt er muͤssen sagen / daß es gantz vnnd gar ein leer seye jr aller. 3664 Nun hanget aber der tauff an der leer / gleych wie ein sigel an einem brieff. Waͤr wolt dann glauben / daß ein leer widerwertige sigel oder toͤuff hette? Der heilig Joannes hat mit wasser getaufft:also hat auch der Herr seinen jüngeren kein andere materi dann wasser befolhen / vnd habend auch sy nit anderst dann mit wasser getaufft. Sy habend getaufft in Christum / zur buͦß vnnd zur verzyhung der sünden: Nun schreybt der heilig Marcus von Sant Johansen dem Toͤuffer / Joannes taufft in der wuͤste / vnd prediget den tauff der buͦß zur vergaͤbung der sünden. Vnd der heilig Paulus / da er von der leer vnnd vom tauff Joannis redt / da spricht er: Joannes hat den tauff der buͦß getaufft / vnd sagt dem volck / daß sy soͤltind glauben in den / der nach jm kommen soͤlte / das ist / in Christum Jesum. Waͤr wil nun darauß nit schliessen / daß es gentzlich ein tauff seye / der tauff Joannis vnnd Christi? Es woͤlle dann einer villeicht meinen / daß das etwas vnderscheids bringe / daß Joannes in den getaufft hat / der kommen vnnd geoffenbaret werden solt / die Apostel aber in den / der schon geoffenbaret was. Jch sich aber nit / das so ein klein zeyt nichts vnderscheid bringen moͤge / besonders dieweyl Joannes allein im anfang seiner predig geredt hat / daß er geoffenbaret werden soͤlte. Dann bald darnach zeigt er jn gegenwirtig mit dem finger / vnnd gab jm / der yetz gegenwirtig vnnd geoffenbaret was / vnnd nit erst kommen vnd geoffenbaret werden solt / zeügnuß. Darzuͦ dienet auch / daß Christus nit in einem anderen / sonder in Joannis tauff getaufft ist worden. Wenn aber Joannis tauff ein anderer tauff waͤre / dann der Christenlichen kirchen tauff / so volgete / daß weder Christus in vnserem / noch wir in Christi tauff getaufft waͤrind. Nun hat aber Christus den tauff Joannis geheiliget mit seinem leyb / vnnd in ein gsellschafft woͤllen getaufft werden mit vns / die wir auff den heüttigen tag getaufft werdend / nit mit Joannis / sonder mit Christi tauff / der den tauff durch Joannem eyngesetzt / vnnd durch sich selbs den selben geheiliget hat. Darumb so hebt der Herr Matth. am xxviij. vnnd Marc. am xvj. capitel den tauff / der von S. Johansen angefangen was / nit auf: er setzt auch nit einen neüwen eyn / sonder heißt den angefangnen also fürfuͤren / vnd den gloͤubigen mitteilen in den namen deß vatters / vnd deß suns / vnnd deß heiligen geists.

3665 Daß aber Joannes selbs spricht: Jch tauffen mit wasser / Er wirt mit dem heiligen geist tauffen. Da machet er keinen vnderscheid zwüschend seinem vnd Christi wassertauff: sonder er gibt damit Christo etwas hoͤhers vnd groͤssers zuͦ / dz kein mensch oder diener mit jm gmein hat / sonder das er allein gibt (Dann die habend geirret / die vor zeyten mit fheür getaufft habend) namlich den tauff deß fheürs: das ist / die sonderbaren gaaben deß heiligen geists / besonders aber

3663 Daß allein ein tauff seye.
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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [429]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/950>, abgerufen am 31.10.2024.