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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
außgesprochen / er dannethin nach dem exempel Christi / anhebe das brot deß Herren zebrächen / vnd sein trinckgschirr außzeteilen / vnd er auch wie andere glöubigen / vnd als ein mitgnoß deß glaubens / die sacrament für sich selbs empfahe / vnnd nach dem die communion beschähen / er die gantz heilig action mit einer dancksagung vnd heiligen vermanung beschliesse.

3776 Vom ort darinn das Nachtmal gehalten werde / sich ich bey den vralten dieneren der kirchen nichts gezancket seyn. Man lißt daß der Herr Jesus einen sal eins besonderen hauses darzuo gebraucht habe. So3777 prediget vnd bricht der heilig apostel Paulus das brot zuo Troada auff einer summerlauben. So hat die alte kirch / die gleych nach dem tod der apostlen gewesen / garnach biß auff die zeyt deß grossen Keisers Constantini / wenig / oder gar keine kostliche vnnd gemeine tempel ghaben. Dann die Christen dorfftend in der selbigen grausamen vngestüme der veruolgeren kum herfür vnder die gmeind kriechen. Darnäbend brauchtend sy aber eerliche ort darzuo / in denen sy jr zuosamenkomnuß vnd versamlung hieltend / vnd hattend jre bättheüser. Zuo vnseren zeyten ist kein ort wirdiger oder gschickter deß Herren Nachtmal darinn zehalten / dann das zur leer vnd zum gebätt verordnet ist. Dann also habend wir von Paulo gelernet 1. Corinth. 11 cap. Wenn aber durch tyrannischen gwalt kein tempel zuogelassen wirt / wär wolt dann verbieten das Nachtmal auch in besonderen / aber eerlichen heüseren / eerlich zuo halten?

3778 Von den instrumenten oder gschirren deß Herren Nachtmals erforderet auch diser handel dz ich etwas rede. Zur zeyt der apostlen satzt man einen tisch dar / darauff man das Nachtmal hielt: vnnd wußtend nichts von gmureten oder steininen altären / die baß dienend darauff zuo fheüren vnnd vych zuo verbrennen. Vnd rympt sich deßhalb ein tisch / den man tragen kan / baß zum exempel Christi. Darzwüschend verdammend wir aber die altär die stäts ston bleybend nit / so verr dz sy allein dem rechten brauch deß Nachtmals dienind. Der heilig Paulus nennt in der 1. epistel zun Corintheren die altär der Heiden / tisch / daß wir vns deßhalb nit zuo verwunderen dörffend / warumb die alten vnseren tisch altär genennt habind. Dann es ist gleych eins fürs ander genommen: vnd laßt sich ansehen / daß sy hiemit gespilt habind auff den einigen altar der hütten Gottes. Man spreitet auch vor zeyten auff die tisch etwan ein rein tuoch / zwähelen oder tischlachen. Dahär villeicht die corporalia kommend / wie mans nennet. Von dem glantz aber vnnd von der wältlichen zierd habend dozemal die altär der Christen nichts gewüßt. Dann wir läsend / daß es im gsatz verbotten was / daß kein altar von gehauwnen steinen sölte gebauwen werden. Mit welchem gsatz alle kostligkeit vnd aller glantz in glaubens vnd religions sachen ist verbotten worden.

3779 Dahär offenbar ist / daß auch die gschirr deß Herren Nachtmals vor zeyten keins wägs kostlich gewesen sind. Dann wie Christus vnnd die Apostel allenthalben alle zimligkeit geleert / vnd allen überfluß verdampt / vnd gar treüwlich geleert habend gold vnnd silber verachten: also habend sy dise jr leer in den heiligen geheimnussen nit vmbkeert / oder mit kostliche der gschirren einiches überflusses anlaß gegeben. Do aber nach langer veruolgung die kirch widerumb friden überkam / do hat man angefangen guldine vnnd silberne gschirr in den templen brauchen. Es sind aber auch dozemall leüt gewesen / die sölichs gern wider auf die alte einfaltige vnnd schlächte gebracht hettind. Dann wie ich auch an anderen orten anzeigt / so schrey Chrysostomus / man dörffte ins Herren Nachtmal nit guldiner gschirren / sonder guldiner gmüteren. Vnd Ambrosius: Die sacrament erforderend nit gold / vnd was mit gold nit erkaufft wirdt / das hat kein gefallen im gold. Der

3776 Vom ort deß Herren Nachtmals.
3777 Acto.20.
3778 Vom altar oder tisch deß Herren.
3779 Von den geschirren deß Herren Nachtmals.

Predig.
außgesprochen / er dannethin nach dem exempel Christi / anhebe das brot deß Herren zebraͤchen / vnd sein trinckgschirr außzeteilen / vnd er auch wie andere gloͤubigen / vnd als ein mitgnoß deß glaubens / die sacrament für sich selbs empfahe / vnnd nach dem die communion beschaͤhen / er die gantz heilig action mit einer dancksagung vnd heiligen vermanung beschliesse.

3776 Vom ort darinn das Nachtmal gehalten werde / sich ich bey den vralten dieneren der kirchen nichts gezancket seyn. Man lißt daß der Herr Jesus einen sal eins besonderen hauses darzuͦ gebraucht habe. So3777 prediget vnd bricht der heilig apostel Paulus das brot zuͦ Troada auff einer summerlauben. So hat die alte kirch / die gleych nach dem tod der apostlen gewesen / garnach biß auff die zeyt deß grossen Keisers Constantini / wenig / oder gar keine kostliche vnnd gemeine tempel ghaben. Dann die Christen dorfftend in der selbigen grausamen vngestuͤme der veruͦlgeren kum herfür vnder die gmeind kriechen. Darnaͤbend brauchtend sy aber eerliche ort darzuͦ / in denen sy jr zuͦsamenkomnuß vnd versamlung hieltend / vnd hattend jre baͤttheüser. Zuͦ vnseren zeyten ist kein ort wirdiger oder gschickter deß Herren Nachtmal darinn zehalten / dann das zur leer vnd zum gebaͤtt verordnet ist. Dann also habend wir von Paulo gelernet 1. Corinth. 11 cap. Wenn aber durch tyrannischen gwalt kein tempel zuͦgelassen wirt / waͤr wolt dann verbieten das Nachtmal auch in besonderen / aber eerlichen heüseren / eerlich zuͦ halten?

3778 Von den instrumenten oder gschirren deß Herren Nachtmals erforderet auch diser handel dz ich etwas rede. Zur zeyt der apostlen satzt man einen tisch dar / darauff man das Nachtmal hielt: vnnd wußtend nichts von gmureten oder steininen altaͤren / die baß dienend darauff zuͦ fheüren vnnd vych zuͦ verbrennen. Vnd rympt sich deßhalb ein tisch / den man tragen kan / baß zum exempel Christi. Darzwüschend verdammend wir aber die altaͤr die staͤts ston bleybend nit / so verr dz sy allein dem rechten brauch deß Nachtmals dienind. Der heilig Paulus nennt in der 1. epistel zun Corintheren die altaͤr der Heiden / tisch / daß wir vns deßhalb nit zuͦ verwunderen doͤrffend / warumb die alten vnseren tisch altaͤr genennt habind. Dann es ist gleych eins fürs ander genommen: vnd laßt sich ansehen / daß sy hiemit gespilt habind auff den einigen altar der hütten Gottes. Man spreitet auch vor zeyten auff die tisch etwan ein rein tuͦch / zwaͤhelen oder tischlachen. Dahaͤr villeicht die corporalia kommend / wie mans nennet. Von dem glantz aber vnnd von der waͤltlichen zierd habend dozemal die altaͤr der Christen nichts gewüßt. Dann wir laͤsend / daß es im gsatz verbotten was / daß kein altar von gehauwnen steinen soͤlte gebauwen werden. Mit welchem gsatz alle kostligkeit vnd aller glantz in glaubens vnd religions sachen ist verbotten worden.

3779 Dahaͤr offenbar ist / daß auch die gschirr deß Herren Nachtmals vor zeyten keins waͤgs kostlich gewesen sind. Dann wie Christus vnnd die Apostel allenthalben alle zimligkeit geleert / vnd allen überfluß verdampt / vnd gar treüwlich geleert habend gold vnnd silber verachten: also habend sy dise jr leer in den heiligen geheimnussen nit vmbkeert / oder mit kostliche der gschirren einiches überflusses anlaß gegeben. Do aber nach langer veruͦlgung die kirch widerumb friden überkam / do hat man angefangen guldine vnnd silberne gschirr in den templen brauchen. Es sind aber auch dozemall leüt gewesen / die soͤlichs gern wider auf die alte einfaltige vnnd schlaͤchte gebracht hettind. Dann wie ich auch an anderen orten anzeigt / so schrey Chrysostomus / man doͤrffte ins Herren Nachtmal nit guldiner gschirren / sonder guldiner gmuͤteren. Vnd Ambrosius: Die sacrament erforderend nit gold / vnd was mit gold nit erkaufft wirdt / das hat kein gefallen im gold. Der

3776 Vom ort deß Herren Nachtmals.
3777 Acto.20.
3778 Vom altar oder tisch deß Herren.
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[CCCCXLVII./0985] Predig. außgesprochen / er dannethin nach dem exempel Christi / anhebe das brot deß Herren zebraͤchen / vnd sein trinckgschirr außzeteilen / vnd er auch wie andere gloͤubigen / vnd als ein mitgnoß deß glaubens / die sacrament für sich selbs empfahe / vnnd nach dem die communion beschaͤhen / er die gantz heilig action mit einer dancksagung vnd heiligen vermanung beschliesse. 3776 Vom ort darinn das Nachtmal gehalten werde / sich ich bey den vralten dieneren der kirchen nichts gezancket seyn. Man lißt daß der Herr Jesus einen sal eins besonderen hauses darzuͦ gebraucht habe. So 3777 prediget vnd bricht der heilig apostel Paulus das brot zuͦ Troada auff einer summerlauben. So hat die alte kirch / die gleych nach dem tod der apostlen gewesen / garnach biß auff die zeyt deß grossen Keisers Constantini / wenig / oder gar keine kostliche vnnd gemeine tempel ghaben. Dann die Christen dorfftend in der selbigen grausamen vngestuͤme der veruͦlgeren kum herfür vnder die gmeind kriechen. Darnaͤbend brauchtend sy aber eerliche ort darzuͦ / in denen sy jr zuͦsamenkomnuß vnd versamlung hieltend / vnd hattend jre baͤttheüser. Zuͦ vnseren zeyten ist kein ort wirdiger oder gschickter deß Herren Nachtmal darinn zehalten / dann das zur leer vnd zum gebaͤtt verordnet ist. Dann also habend wir von Paulo gelernet 1. Corinth. 11 cap. Wenn aber durch tyrannischen gwalt kein tempel zuͦgelassen wirt / waͤr wolt dann verbieten das Nachtmal auch in besonderen / aber eerlichen heüseren / eerlich zuͦ halten? 3778 Von den instrumenten oder gschirren deß Herren Nachtmals erforderet auch diser handel dz ich etwas rede. Zur zeyt der apostlen satzt man einen tisch dar / darauff man das Nachtmal hielt: vnnd wußtend nichts von gmureten oder steininen altaͤren / die baß dienend darauff zuͦ fheüren vnnd vych zuͦ verbrennen. Vnd rympt sich deßhalb ein tisch / den man tragen kan / baß zum exempel Christi. Darzwüschend verdammend wir aber die altaͤr die staͤts ston bleybend nit / so verr dz sy allein dem rechten brauch deß Nachtmals dienind. Der heilig Paulus nennt in der 1. epistel zun Corintheren die altaͤr der Heiden / tisch / daß wir vns deßhalb nit zuͦ verwunderen doͤrffend / warumb die alten vnseren tisch altaͤr genennt habind. Dann es ist gleych eins fürs ander genommen: vnd laßt sich ansehen / daß sy hiemit gespilt habind auff den einigen altar der hütten Gottes. Man spreitet auch vor zeyten auff die tisch etwan ein rein tuͦch / zwaͤhelen oder tischlachen. Dahaͤr villeicht die corporalia kommend / wie mans nennet. Von dem glantz aber vnnd von der waͤltlichen zierd habend dozemal die altaͤr der Christen nichts gewüßt. Dann wir laͤsend / daß es im gsatz verbotten was / daß kein altar von gehauwnen steinen soͤlte gebauwen werden. Mit welchem gsatz alle kostligkeit vnd aller glantz in glaubens vnd religions sachen ist verbotten worden. 3779 Dahaͤr offenbar ist / daß auch die gschirr deß Herren Nachtmals vor zeyten keins waͤgs kostlich gewesen sind. Dann wie Christus vnnd die Apostel allenthalben alle zimligkeit geleert / vnd allen überfluß verdampt / vnd gar treüwlich geleert habend gold vnnd silber verachten: also habend sy dise jr leer in den heiligen geheimnussen nit vmbkeert / oder mit kostliche der gschirren einiches überflusses anlaß gegeben. Do aber nach langer veruͦlgung die kirch widerumb friden überkam / do hat man angefangen guldine vnnd silberne gschirr in den templen brauchen. Es sind aber auch dozemall leüt gewesen / die soͤlichs gern wider auf die alte einfaltige vnnd schlaͤchte gebracht hettind. Dann wie ich auch an anderen orten anzeigt / so schrey Chrysostomus / man doͤrffte ins Herren Nachtmal nit guldiner gschirren / sonder guldiner gmuͤteren. Vnd Ambrosius: Die sacrament erforderend nit gold / vnd was mit gold nit erkaufft wirdt / das hat kein gefallen im gold. Der 3776 Vom ort deß Herren Nachtmals. 3777 Acto.20. 3778 Vom altar oder tisch deß Herren. 3779 Von den geschirren deß Herren Nachtmals.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXLVII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/985>, abgerufen am 22.11.2024.