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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855.

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nur für ein besonderes Studium ergiebig sind (Sammlungen
von Kupferstichen, Gemmen und Münzen; auch viele Pri-
vatsammlungen von Gemälden). Die Miniaturen der Hand-
schriften liess ich weg, weil deren häufige Besichtigung
ihren Untergang beschleunigt. Endlich wird es nicht be-
fremden, dass die ganze Darstellung nicht über das Ende
des vorigen Jahrhunderts herabreicht. Für die moderne
Kunst bringt fast Jedermann feste Massstäbe mit.

Die Anordnung des Buches, an welche sich der Leser
mit Hülfe des sorgfältigen Registers bald gewöhnen wird,
war die einzig mögliche, wenn der Hauptzweck, die Be-
handlung der Denkmäler nach ihrem Kunstgehalt und ihren
Bedingungen, auf so engem Raum erreicht werden sollte.
Für schnelle Orientirung sorgen die Reisehandbücher, deren
trefflichstes, von Ernst Förster, auch mir an manchen
Stellen von grossem Nutzen gewesen ist. -- Das Raisonne-
ment des "Cicerone" macht keinen Anspruch darauf, den
tiefsten Gedanken, die Idee eines Kunstwerkes zu verfol-
gen und auszusprechen. Könnte man denselben überhaupt
in Worten vollständig geben, so wäre die Kunst überflüs-
sig und das betreffende Werk hätte ungebaut, ungemeisselt,
ungemalt bleiben dürfen. Aber auch bis an die erlaubten
Grenzen bin ich nicht gegangen; schon die nothwendige
Kürze verbot diess. Das Ziel, welches mir vorschwebte,
war vielmehr: Umrisse vorzuzeichnen, welche das Gefühl
des Beschauers mit lebendiger Empfindung ausfüllen könnte.

nur für ein besonderes Studium ergiebig sind (Sammlungen
von Kupferstichen, Gemmen und Münzen; auch viele Pri-
vatsammlungen von Gemälden). Die Miniaturen der Hand-
schriften liess ich weg, weil deren häufige Besichtigung
ihren Untergang beschleunigt. Endlich wird es nicht be-
fremden, dass die ganze Darstellung nicht über das Ende
des vorigen Jahrhunderts herabreicht. Für die moderne
Kunst bringt fast Jedermann feste Massstäbe mit.

Die Anordnung des Buches, an welche sich der Leser
mit Hülfe des sorgfältigen Registers bald gewöhnen wird,
war die einzig mögliche, wenn der Hauptzweck, die Be-
handlung der Denkmäler nach ihrem Kunstgehalt und ihren
Bedingungen, auf so engem Raum erreicht werden sollte.
Für schnelle Orientirung sorgen die Reisehandbücher, deren
trefflichstes, von Ernst Förster, auch mir an manchen
Stellen von grossem Nutzen gewesen ist. — Das Raisonne-
ment des „Cicerone“ macht keinen Anspruch darauf, den
tiefsten Gedanken, die Idee eines Kunstwerkes zu verfol-
gen und auszusprechen. Könnte man denselben überhaupt
in Worten vollständig geben, so wäre die Kunst überflüs-
sig und das betreffende Werk hätte ungebaut, ungemeisselt,
ungemalt bleiben dürfen. Aber auch bis an die erlaubten
Grenzen bin ich nicht gegangen; schon die nothwendige
Kürze verbot diess. Das Ziel, welches mir vorschwebte,
war vielmehr: Umrisse vorzuzeichnen, welche das Gefühl
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Zitationshilfe: Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/13>, abgerufen am 04.12.2024.