schönen bronzenen Mischkrug des Mithridat (leider mit barock-moder- nen Henkeln) die dreiseitige Marmorbasis unter dem Opferknaben. -- aIn der Villa Albani, Mehreres in der Nebengalerielinks; -- im sog. bKaffehaus: ein guter, aber später Candelaber; von den bei Anlass der Reliefs genannten Vasen sind mehrere auch als Vasen ausgezeichnet. cIn der Villa Borghese: Mehreres, besonders in der Vorhalle. -- dIm Museum von Neapel, erster Gang: zwei runde Becken mit ins Viereck gezogenem Rande, auf gewundenen Säulen ruhend; ein schönes Brunnenbecken auf drei Löwenfüssen mit Sphinxoberleibern. -- eIm dritten Gang: aufrecht sitzende Sphinx als Trägerin einer Stütze fmit Palmettenhals; Anbau dieses Ganges: mehrere Thron- und Tisch- stützen; ein herrliches Marmorbecken, welches die Gesetze dieser Or- namentik vielleicht so klar wie wenige andere Überreste offenbart; endlich die kolossale Porphyrschale, grossentheils ergänzt und mit gÖlfarbe bestrichen. -- In der Halle der Musen: die Vase von Gaeta, das hDecorative sehr zerstört. -- In der Halle der farbigen Marmore: eine Sirene von rothem Marmor, die mit ihrem Schweif die Tragsäule eines iBrunnenbeckens umschlingt. -- In der Halle des Tiberius: ausser einer Amphore und einer Urne die beiden bekannten Candelaber mit den Fischreigern oder wie man die je drei Vögel nennen will.
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In Pompeji enthält gegenwärtig der Hof des Mercurstempels eine Sammlung von steinernen Tischstützen u. dgl., welche den Zier- rath wieder auf seine einfachste Form: die senkrecht cannelirte Säule zurückführen. Aehnlich die meisten Zugbrunnen (Pozzi) in den Häu- lsern. Ein Marmortisch auf Greifen ruhend in der Casa di Nerone.
m
In den Uffizien zu Florenz: innere Vorhalle: Zwei schlanke Pfeiler, zu Trägern von Büsten oder Statuen bestimmt, auf allen vier Seiten überfüllt mit kleinlichen Trophäen in Relief; eine späte und in ihrer Art lehrreiche Verirrung; gleichsam ein ins Enge gezogener Aus- druck dessen, was die Spiralsäulen im Grossen gaben. -- Verbindungs- ngang: dreiseitige Candelaberbasis mit Amorinen, welche die Waffen odes Mars tragen. -- Zweiter Gang und Halle der Inschriften: mehrere Altäre und altarförmige Grabmäler, dergleichen Rom in viel grösserer pAuswahl bietet. -- Erster Saal der Malerbildnisse: die mediceische Vase mit Iphigeniens Opfer, klassisch auch in ihren Ornamenten: der
Antike Decoration. Marmorne Prachtgeräthe.
schönen bronzenen Mischkrug des Mithridat (leider mit barock-moder- nen Henkeln) die dreiseitige Marmorbasis unter dem Opferknaben. — aIn der Villa Albani, Mehreres in der Nebengalerielinks; — im sog. bKaffehaus: ein guter, aber später Candelaber; von den bei Anlass der Reliefs genannten Vasen sind mehrere auch als Vasen ausgezeichnet. cIn der Villa Borghese: Mehreres, besonders in der Vorhalle. — dIm Museum von Neapel, erster Gang: zwei runde Becken mit ins Viereck gezogenem Rande, auf gewundenen Säulen ruhend; ein schönes Brunnenbecken auf drei Löwenfüssen mit Sphinxoberleibern. — eIm dritten Gang: aufrecht sitzende Sphinx als Trägerin einer Stütze fmit Palmettenhals; Anbau dieses Ganges: mehrere Thron- und Tisch- stützen; ein herrliches Marmorbecken, welches die Gesetze dieser Or- namentik vielleicht so klar wie wenige andere Überreste offenbart; endlich die kolossale Porphyrschale, grossentheils ergänzt und mit gÖlfarbe bestrichen. — In der Halle der Musen: die Vase von Gaeta, das hDecorative sehr zerstört. — In der Halle der farbigen Marmore: eine Sirene von rothem Marmor, die mit ihrem Schweif die Tragsäule eines iBrunnenbeckens umschlingt. — In der Halle des Tiberius: ausser einer Amphore und einer Urne die beiden bekannten Candelaber mit den Fischreigern oder wie man die je drei Vögel nennen will.
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In Pompeji enthält gegenwärtig der Hof des Mercurstempels eine Sammlung von steinernen Tischstützen u. dgl., welche den Zier- rath wieder auf seine einfachste Form: die senkrecht cannelirte Säule zurückführen. Aehnlich die meisten Zugbrunnen (Pozzi) in den Häu- lsern. Ein Marmortisch auf Greifen ruhend in der Casa di Nerone.
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In den Uffizien zu Florenz: innere Vorhalle: Zwei schlanke Pfeiler, zu Trägern von Büsten oder Statuen bestimmt, auf allen vier Seiten überfüllt mit kleinlichen Trophäen in Relief; eine späte und in ihrer Art lehrreiche Verirrung; gleichsam ein ins Enge gezogener Aus- druck dessen, was die Spiralsäulen im Grossen gaben. — Verbindungs- ngang: dreiseitige Candelaberbasis mit Amorinen, welche die Waffen odes Mars tragen. — Zweiter Gang und Halle der Inschriften: mehrere Altäre und altarförmige Grabmäler, dergleichen Rom in viel grösserer pAuswahl bietet. — Erster Saal der Malerbildnisse: die mediceische Vase mit Iphigeniens Opfer, klassisch auch in ihren Ornamenten: der
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Antike Decoration. Marmorne Prachtgeräthe.
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In der Villa Albani, Mehreres in der Nebengalerielinks; — im sog.
Kaffehaus: ein guter, aber später Candelaber; von den bei Anlass der
Reliefs genannten Vasen sind mehrere auch als Vasen ausgezeichnet.
In der Villa Borghese: Mehreres, besonders in der Vorhalle. —
Im Museum von Neapel, erster Gang: zwei runde Becken mit
ins Viereck gezogenem Rande, auf gewundenen Säulen ruhend; ein
schönes Brunnenbecken auf drei Löwenfüssen mit Sphinxoberleibern. —
Im dritten Gang: aufrecht sitzende Sphinx als Trägerin einer Stütze
mit Palmettenhals; Anbau dieses Ganges: mehrere Thron- und Tisch-
stützen; ein herrliches Marmorbecken, welches die Gesetze dieser Or-
namentik vielleicht so klar wie wenige andere Überreste offenbart;
endlich die kolossale Porphyrschale, grossentheils ergänzt und mit
Ölfarbe bestrichen. — In der Halle der Musen: die Vase von Gaeta, das
Decorative sehr zerstört. — In der Halle der farbigen Marmore: eine
Sirene von rothem Marmor, die mit ihrem Schweif die Tragsäule eines
Brunnenbeckens umschlingt. — In der Halle des Tiberius: ausser einer
Amphore und einer Urne die beiden bekannten Candelaber mit den
Fischreigern oder wie man die je drei Vögel nennen will.
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eine Sammlung von steinernen Tischstützen u. dgl., welche den Zier-
rath wieder auf seine einfachste Form: die senkrecht cannelirte Säule
zurückführen. Aehnlich die meisten Zugbrunnen (Pozzi) in den Häu-
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In den Uffizien zu Florenz: innere Vorhalle: Zwei schlanke
Pfeiler, zu Trägern von Büsten oder Statuen bestimmt, auf allen vier
Seiten überfüllt mit kleinlichen Trophäen in Relief; eine späte und in
ihrer Art lehrreiche Verirrung; gleichsam ein ins Enge gezogener Aus-
druck dessen, was die Spiralsäulen im Grossen gaben. — Verbindungs-
gang: dreiseitige Candelaberbasis mit Amorinen, welche die Waffen
des Mars tragen. — Zweiter Gang und Halle der Inschriften: mehrere
Altäre und altarförmige Grabmäler, dergleichen Rom in viel grösserer
Auswahl bietet. — Erster Saal der Malerbildnisse: die mediceische
Vase mit Iphigeniens Opfer, klassisch auch in ihren Ornamenten: der
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/90>, abgerufen am 04.12.2024.
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