Burckhardt, Jacob: Die Cultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch. Basel, 1860.es entstehen Sammlungen von Biographien berühmter Zeit-2. Abschnitt. Der Norden aber besaß, bis Italien auf seine AutorenDer Ruhm im Der Poet-Philolog in Italien hat aber, wie bemerkt,Die Literatur 1) Die viri illustres des B. Facius, herausg. von Mehus, eines der wichtigsten Werke dieser Art aus dem XV. Jahrh., habe ich leider nie zu sehen bekommen. 2) Schon ein lateinischer Sänger des XII. Jahrh. -- ein fahrender Scholar der mit seinem Lied um ein Kleid bettelt -- droht damit. S. Carmina Burana, p. 76. 3) Boccaccio, opere volgari, Vol. XVI, im 13. Sonett: Pallido, vinto etc. 4) U. a. bei Roscoe, Leone X, ed. Bossi IV, p. 203. 5) Angeli Politiani epp. Lib. X.
es entſtehen Sammlungen von Biographien berühmter Zeit-2. Abſchnitt. Der Norden aber beſaß, bis Italien auf ſeine AutorenDer Ruhm im Der Poet-Philolog in Italien hat aber, wie bemerkt,Die Literatur 1) Die viri illustres des B. Facius, herausg. von Mehus, eines der wichtigſten Werke dieſer Art aus dem XV. Jahrh., habe ich leider nie zu ſehen bekommen. 2) Schon ein lateiniſcher Sänger des XII. Jahrh. — ein fahrender Scholar der mit ſeinem Lied um ein Kleid bettelt — droht damit. S. Carmina Burana, p. 76. 3) Boccaccio, opere volgari, Vol. XVI, im 13. Sonett: Pallido, vinto etc. 4) U. a. bei Roscoe, Leone X, ed. Bossi IV, p. 203. 5) Angeli Politiani epp. Lib. X.
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es entſtehen Sammlungen von Biographien berühmter Zeit-
genoſſen wie die von Filippo Villani, Vespaſiano Fiorentino
und Bartolommeo Facio 1), zuletzt die von Paolo Giovio.
2. Abſchnitt.
Der Norden aber beſaß, bis Italien auf ſeine Autoren
(z. B. auf Trithemius) einwirkte, nur Legenden der Hei-
ligen und vereinzelte Geſchichten und Beſchreibungen von
Fürſten und Geiſtlichen, die ſich noch deutlich an die Le-
gende anlehnen und vom Ruhm, d. h. von der perſönlich
errungenen Notorietät weſentlich unabhängig ſind. Der
Dichterruhm beſchränkt ſich noch auf beſtimmte Stände und
die Namen der Künſtler erfahren wir im Norden faſt aus-
ſchließlich nur inſofern ſie als Handwerker und Zunft-
menſchen auftreten.
Der Ruhm im
Norden.
Der Poet-Philolog in Italien hat aber, wie bemerkt,
auch ſchon das ſtärkſte Bewußtſein davon, daß er der Aus-
theiler des Ruhmes, ja der Unſterblichkeit ſei; und ebenſo
der Vergeſſenheit 2). Schon Boccaccio klagt über eine von
ihm gefeierte Schöne, welche hartherzig blieb um immer
weiter von ihm beſungen und dadurch berühmt zu werden,
und verdeutet ihr, er wolle es fortan mit dem Tadel ver-
ſuchen 3). Sannazaro droht dem vor Carl VIII. feig ge-
flohenen Alfonſo von Neapel in zwei prächtigen Sonetten
mit ewiger Obscurität 4). Angelo Poliziano mahnt (1491)
den König Johann von Portugal 5) in Betreff der Ent-
deckungen in Africa ernſtlich daran, bei Zeiten für Ruhm
und Unſterblichkeit zu ſorgen und ihm das Material „zum
Die Literatur
als Austheile-
rin d. Ruhmes.
1) Die viri illustres des B. Facius, herausg. von Mehus, eines der
wichtigſten Werke dieſer Art aus dem XV. Jahrh., habe ich leider
nie zu ſehen bekommen.
2) Schon ein lateiniſcher Sänger des XII. Jahrh. — ein fahrender
Scholar der mit ſeinem Lied um ein Kleid bettelt — droht damit.
S. Carmina Burana, p. 76.
3) Boccaccio, opere volgari, Vol. XVI, im 13. Sonett: Pallido,
vinto etc.
4) U. a. bei Roscoe, Leone X, ed. Bossi IV, p. 203.
5) Angeli Politiani epp. Lib. X.
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