Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Dritter Theil. der Arzt braucht hier nur soviel von den hierzu gebräuchlichenSprachen zu kennen, um den Grund dieser Benennungen einzusehen, oder um diese Kunstausdrücke gehörig zu verste- hen und richtig zu gebrauchen. § 596. Man erleichtert sich daher das Studium der historischen Knackstäds Ertlärung lateinischer Wörter, welche zur Zer- gliederungslehre, Physiologie, Wundarzneykunst und Ge- burtshülfe gehören. 2te Aufl. Erfurt 800. 16 gl. § 597. a) Die Kunstwörter der todten Sprachen haben das § 598.
Dritter Theil. der Arzt braucht hier nur ſoviel von den hierzu gebraͤuchlichenSprachen zu kennen, um den Grund dieſer Benennungen einzuſehen, oder um dieſe Kunſtausdruͤcke gehoͤrig zu verſte- hen und richtig zu gebrauchen. § 596. Man erleichtert ſich daher das Studium der hiſtoriſchen Knackſtaͤds Ertlaͤrung lateiniſcher Woͤrter, welche zur Zer- gliederungslehre, Phyſiologie, Wundarzneykunſt und Ge- burtshuͤlfe gehoͤren. 2te Aufl. Erfurt 800. 16 gl. § 597. a) Die Kunſtwoͤrter der todten Sprachen haben das § 598.
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Dritter Theil.
der Arzt braucht hier nur ſoviel von den hierzu gebraͤuchlichen
Sprachen zu kennen, um den Grund dieſer Benennungen
einzuſehen, oder um dieſe Kunſtausdruͤcke gehoͤrig zu verſte-
hen und richtig zu gebrauchen.
§ 596.
Man erleichtert ſich daher das Studium der hiſtoriſchen
Wiſſenſchaften der Heilkunſt außerordentlich durch genaue
Kenntniß der Terminologie, ihrer Bedeutung und Ableitung
nach, und bey Erlernung der Anatomie, Chemie ꝛc. findet
man weit weniger Schwierigkeiten, wenn man jedes Kunſt-
wort hinreichend verſteht. Diejenigen, welche mit den
Sprachen ſchon einigermaaßen bekannt ſind, wiſſen ſich hier
leicht nachzuhelfen; die es nicht ſind, muͤſſen mit vieler Muͤ-
he das Stuͤckwerk nachholen, wovon ſie das Ganze vernach-
laͤſſigt haben. Hierzu dienen mediciniſche Woͤrterbuͤcher,
z. B.
Knackſtaͤds Ertlaͤrung lateiniſcher Woͤrter, welche zur Zer-
gliederungslehre, Phyſiologie, Wundarzneykunſt und Ge-
burtshuͤlfe gehoͤren. 2te Aufl. Erfurt 800. 16 gl.
§ 597.
a) Die Kunſtwoͤrter der todten Sprachen haben das
Vorzuͤgliche, daß erſtlich ihre Begriffe genau beſtimmt und
feſt, alſo auch keines Mißverſtaͤndniſſes faͤhig ſind, da hin-
gegen den Woͤrtern in den lebenden Sprachen durch die Will-
kuͤhr einzelner Maͤnner, oder ganzer Voͤlkerſtaͤmme, oder
verſchiedner Zeitalter, verſchiedne Begriffe untergelegt wer-
den; zweytens verhuͤtet ihr Gebrauch in Etwas, daß die
Layen ſich anmaaſen, Krankheiten heilen zu wollen, da jeder
Ungebildete alle Begriffe zu verſtehen waͤhnt, deren Wortbe-
zeichnung er ausſprechen kann.
§ 598.
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Zitationshilfe: | Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/202>, abgerufen am 16.02.2025. |