Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Zweyter Theil. § 151. Diese Kenntniß der Heilmittel setzt also voraus, theils § 152. Aus dieser Skizze ergiebt sich im Allgemeinen die Ge- § 153. Wir theilen deshalb sämmtliche medicinische Wissen- Erste Klasse. Grundwissenschaften der Heilkunst. § 154. Grundwissenschaften der Heilkunst sind diejenigen, wel- Erste
Zweyter Theil. § 151. Dieſe Kenntniß der Heilmittel ſetzt alſo voraus, theils § 152. Aus dieſer Skizze ergiebt ſich im Allgemeinen die Ge- § 153. Wir theilen deshalb ſaͤmmtliche mediciniſche Wiſſen- Erſte Klaſſe. Grundwiſſenſchaften der Heilkunſt. § 154. Grundwiſſenſchaften der Heilkunſt ſind diejenigen, wel- Erſte
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0068" n="50"/> <fw place="top" type="header">Zweyter Theil.</fw><lb/> <div n="4"> <head>§ 151.</head><lb/> <p>Dieſe Kenntniß der Heilmittel ſetzt alſo voraus, theils<lb/> die Lehre von den Verhaͤltniſſen der Naturkoͤrper ihren allge-<lb/> meinſten Eigenſchaften nach (Phyſik, Mechanik), theils die<lb/> Lehre von den eigentlichen Heilmitteln, zufolge ihrer Form<lb/> (Naturbeſchreibung), ihrer Miſchung (Chemie), und ihrer<lb/> Zuſammenſetzung (Formulare und Farmacie), endlich die<lb/> Lehre von den Seelenwuͤrkungen (Pſychologie).</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§ 152.</head><lb/> <p>Aus dieſer Skizze ergiebt ſich im Allgemeinen die Ge-<lb/> nealogie der vorzuͤglichſten mediciniſchen Wiſſenſchaften, ſo<lb/> wie ſie gleichſam als Wurzeln ſich aus dem gemeinſchaftli-<lb/> chen Stamme verbreiten. Bey ihrer naͤhern Berrachtung<lb/> werden ſie in umgekehrter Ordnung dargeſtellt, ſo wie ſie<lb/> bey Erlernung der Kunſt einander folgen muͤſſen, alſo wie<lb/> die verſchiedenen Wurzeln ſich allmaͤhlig in dem Stamme<lb/> vereinen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§ 153.</head><lb/> <p>Wir theilen deshalb ſaͤmmtliche mediciniſche Wiſſen-<lb/> ſchaften in Grund-Haupt-Vervollkommungs- und Ne-<lb/> benwiſſenſchaften.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head><hi rendition="#g">Erſte Klaſſe.<lb/> Grundwiſſenſchaften der Heilkunſt</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="5"> <head>§ 154.</head><lb/> <p>Grundwiſſenſchaften der Heilkunſt ſind diejenigen, wel-<lb/> che, ohne Anleitung zu Heilung der Krankheiten ſelbſt zu ge-<lb/> ben, dieſelbe durch Ueberlieferung des erforderlichen Stoffes<lb/> moͤglich machen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch">Erſte</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0068]
Zweyter Theil.
§ 151.
Dieſe Kenntniß der Heilmittel ſetzt alſo voraus, theils
die Lehre von den Verhaͤltniſſen der Naturkoͤrper ihren allge-
meinſten Eigenſchaften nach (Phyſik, Mechanik), theils die
Lehre von den eigentlichen Heilmitteln, zufolge ihrer Form
(Naturbeſchreibung), ihrer Miſchung (Chemie), und ihrer
Zuſammenſetzung (Formulare und Farmacie), endlich die
Lehre von den Seelenwuͤrkungen (Pſychologie).
§ 152.
Aus dieſer Skizze ergiebt ſich im Allgemeinen die Ge-
nealogie der vorzuͤglichſten mediciniſchen Wiſſenſchaften, ſo
wie ſie gleichſam als Wurzeln ſich aus dem gemeinſchaftli-
chen Stamme verbreiten. Bey ihrer naͤhern Berrachtung
werden ſie in umgekehrter Ordnung dargeſtellt, ſo wie ſie
bey Erlernung der Kunſt einander folgen muͤſſen, alſo wie
die verſchiedenen Wurzeln ſich allmaͤhlig in dem Stamme
vereinen.
§ 153.
Wir theilen deshalb ſaͤmmtliche mediciniſche Wiſſen-
ſchaften in Grund-Haupt-Vervollkommungs- und Ne-
benwiſſenſchaften.
Erſte Klaſſe.
Grundwiſſenſchaften der Heilkunſt.
§ 154.
Grundwiſſenſchaften der Heilkunſt ſind diejenigen, wel-
che, ohne Anleitung zu Heilung der Krankheiten ſelbſt zu ge-
ben, dieſelbe durch Ueberlieferung des erforderlichen Stoffes
moͤglich machen.
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