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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Trostschreiben/ wegen seiner
nem Schreiben/ und zwar mit angehäfter
Bitte/ zugleich seinen Unmuht und schmer-
tzen zu sänftigen und zu stillen/ Endschaft er-
teilen: nichts wenigers wird es die Zeit
verrichten/ weil sie alle Sachen ändert;
aber nicht zwar auch im allergeringsten das
Gemühte

Meines Herren
Dieners.
130.
Ein Trostschreiben an einen gutten
Freund/ wegen des Absterbens
seiner Hausfrauen.
LJebster Freund/

Jch habe die hochbetrauerliche Zeitung
deiner Geliebten Hausfrauen Absterben er-
fahren; und du kanst den/ bey mier empfun-
denen Unmuht/ leichtlich aus dem/ so du lei-
dest/ in sonderbahrer Erwegung/ daß un-
sere gemeine/ und in unseren Hertzen ehr-
liche Freundschaft/ sowohl glükseligen
Wohlstand/ und anfallendes Unglük/ als
alzugenau untereinander vereinbahret/ es
zugleich ausgeteilet/ fühlen; dergestalt/
daß/ so lange du deine Klagen erstrekkest/
Jch/ zu gleicher weise/ mein Leid/ und ge-
schöpfte Traurigkeit erlängern werde; mier
über dieses noch für einen Ruhm achtend/
dem Unglük satsam zubeseufftzen: Und weil
Jch also nimmermehr/ als in deinem Trost/

Ru-

Troſtſchreiben/ wegen ſeiner
nem Schreiben/ und zwar mit angehaͤfter
Bitte/ zugleich ſeinen Unmuht und ſchmer-
tzen zu ſaͤnftigen und zu ſtillen/ Endſchaft er-
teilen: nichts wenigers wird es die Zeit
verrichten/ weil ſie alle Sachen aͤndert;
aber nicht zwar auch im allergeringſten das
Gemuͤhte

Meines Herren
Dieners.
130.
Ein Troſtſchreiben an einen gutten
Freund/ wègen des Abſterbens
ſeiner Hausfrauen.
LJebſter Freund/

Jch habe die hóchbetrauerliche Zeitung
deiner Geliebten Hausfrauen Abſterben er-
fahren; und du kanſt den/ bey mier empfun-
denen Unmuht/ leichtlich aus dem/ ſo du lei-
deſt/ in ſonderbahrer Erwegung/ daß un-
ſere gemeine/ und in unſeren Hertzen ehr-
liche Freundſchaft/ ſowohl gluͤkſéligen
Wohlſtand/ und anfallendes Ungluͤk/ als
alzugenau untereinander vereinbahret/ es
zugleich ausgeteilet/ fuͤhlen; dergeſtalt/
daß/ ſo lange du deine Klágen erſtrekkeſt/
Jch/ zu gleicher weiſe/ mein Leid/ und ge-
ſchoͤpfte Traurigkeit erlaͤngern werde; mier
uͤber dieſes noch fuͤr einen Ruhm achtend/
dem Ungluͤk ſatſam zubeſeufftzen: Und weil
Jch alſo nimmermehr/ als in deinem Troſt/

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[128/0130] Troſtſchreiben/ wegen ſeiner nem Schreiben/ und zwar mit angehaͤfter Bitte/ zugleich ſeinen Unmuht und ſchmer- tzen zu ſaͤnftigen und zu ſtillen/ Endſchaft er- teilen: nichts wenigers wird es die Zeit verrichten/ weil ſie alle Sachen aͤndert; aber nicht zwar auch im allergeringſten das Gemuͤhte Meines Herren Dieners. 130. Ein Troſtſchreiben an einen gutten Freund/ wègen des Abſterbens ſeiner Hausfrauen. LJebſter Freund/ Jch habe die hóchbetrauerliche Zeitung deiner Geliebten Hausfrauen Abſterben er- fahren; und du kanſt den/ bey mier empfun- denen Unmuht/ leichtlich aus dem/ ſo du lei- deſt/ in ſonderbahrer Erwegung/ daß un- ſere gemeine/ und in unſeren Hertzen ehr- liche Freundſchaft/ ſowohl gluͤkſéligen Wohlſtand/ und anfallendes Ungluͤk/ als alzugenau untereinander vereinbahret/ es zugleich ausgeteilet/ fuͤhlen; dergeſtalt/ daß/ ſo lange du deine Klágen erſtrekkeſt/ Jch/ zu gleicher weiſe/ mein Leid/ und ge- ſchoͤpfte Traurigkeit erlaͤngern werde; mier uͤber dieſes noch fuͤr einen Ruhm achtend/ dem Ungluͤk ſatſam zubeſeufftzen: Und weil Jch alſo nimmermehr/ als in deinem Troſt/ Ru-

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/130>, abgerufen am 21.11.2024.