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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Er lobet seine Liebste/ und gibt sich Jhr.
und nur von ferne mein Gemühte zueröf-
nen/ übergebe Jch hiermit mein schuldiges
Opffer/ welches Jch so lange schon zu ent-
zünden gelobet und geliebet. Meine Gn.
Fr. sätze nur alle Hindernüße beyseiten/ und
lasse sich einmahl diesen wenigen Dank be-
reden/ als wie er Sie alle der jenigen Wohl-
tahten erinnern könte. Es beliebe aber J.
Gn. diese Armuht für Wiedertaht zu erken-
nen; Denn ein Unvermögender giebet nicht
mehr als Er vermag: mit dem Jch denn
gäntzlich verbleibe

Jhr Gn.
Schuldiger Diener.
38.
Er streicht seine Liebste aufs schön-
ste heraus; und leget sich zu
ihren Füssen.

NJchts haben/ als nur eine Sele/
Ste/ Allerliebste/ anzubehten; als ein
Hertze/ Sie zu lieben; und nur ein Leben/
üm Sie zu dienen/ ist die gröste Glükselig-
keit von der Welt: Und zwar Sie/ dero
Schönheit so viel Verzauberungen; und de-
rer Tugend so viel Anreitzungen mit und ne-
ben sich führet/ daß auch die/ deswegen aufs
härteste gefangene/ die sonst männiglich an-
genehme Freyheit ihr Leben zubeschlüßen
vermaledeien. Vor allen dingen/ wenn
man von Wunderwerken redet/ so ist Sie

derer

Er lobet ſeine Liebſte/ und gibt ſich Jhr.
und nur von ferne mein Gemuͤhte zueroͤf-
nen/ uͤbergebe Jch hiermit mein ſchuldiges
Opffer/ welches Jch ſo lange ſchon zu ent-
zuͤnden gelóbet und geliebet. Meine Gn.
Fr. ſaͤtze nur alle Hindernuͤße beyſeiten/ und
laſſe ſich einmahl dieſen wenigen Dank be-
rédẽ/ als wie er Sie alle der jénigen Wohl-
tahten erinnern koͤnte. Es beliebe aber J.
Gn. dieſe Armuht fuͤr Wiedertaht zu erkén-
nen; Denn ein Unvermoͤgender giebet nicht
mehr als Er vermag: mit dem Jch denn
gaͤntzlich verbleibe

Jhr Gn.
Schuldiger Diener.
38.
Er ſtreicht ſeine Liebſte aufs ſchoͤn-
ſte héraus; und léget ſich zu
ihren Fuͤſſen.

NJchts haben/ als nur eine Sele/
Ste/ Allerliebſte/ anzubéhten; als ein
Hertze/ Sie zu lieben; und nur ein Leben/
uͤm Sie zu dienen/ iſt die groͤſte Gluͤkſelig-
keit von der Welt: Und zwar Sie/ déro
Schoͤnheit ſo viel Verzauberungen; und dé-
rer Tugend ſo viel Anreitzungen mit und né-
ben ſich fuͤhret/ daß auch die/ deswégen aufs
haͤrteſte gefangene/ die ſonſt maͤnniglich an-
genéhme Freyheit ihr Lében zubeſchluͤßen
vermaledeien. Vor allen dingen/ wenn
man von Wunderwerken redet/ ſo iſt Sie

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[36/0202] Er lobet ſeine Liebſte/ und gibt ſich Jhr. und nur von ferne mein Gemuͤhte zueroͤf- nen/ uͤbergebe Jch hiermit mein ſchuldiges Opffer/ welches Jch ſo lange ſchon zu ent- zuͤnden gelóbet und geliebet. Meine Gn. Fr. ſaͤtze nur alle Hindernuͤße beyſeiten/ und laſſe ſich einmahl dieſen wenigen Dank be- rédẽ/ als wie er Sie alle der jénigen Wohl- tahten erinnern koͤnte. Es beliebe aber J. Gn. dieſe Armuht fuͤr Wiedertaht zu erkén- nen; Denn ein Unvermoͤgender giebet nicht mehr als Er vermag: mit dem Jch denn gaͤntzlich verbleibe Jhr Gn. Schuldiger Diener. 38. Er ſtreicht ſeine Liebſte aufs ſchoͤn- ſte héraus; und léget ſich zu ihren Fuͤſſen. NJchts haben/ als nur eine Sele/ Ste/ Allerliebſte/ anzubéhten; als ein Hertze/ Sie zu lieben; und nur ein Leben/ uͤm Sie zu dienen/ iſt die groͤſte Gluͤkſelig- keit von der Welt: Und zwar Sie/ déro Schoͤnheit ſo viel Verzauberungen; und dé- rer Tugend ſo viel Anreitzungen mit und né- ben ſich fuͤhret/ daß auch die/ deswégen aufs haͤrteſte gefangene/ die ſonſt maͤnniglich an- genéhme Freyheit ihr Lében zubeſchluͤßen vermaledeien. Vor allen dingen/ wenn man von Wunderwerken redet/ ſo iſt Sie dérer

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/202>, abgerufen am 17.05.2024.