Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Jm Perfertischen Buchtaden zu finden. Er gewies keine eidbrüchige Helena; son-dern eine treue Ariadna/ an mier finden werde. Dofern nun/ Schöner Kavalier/ demselben (welches der Gott der Liebe gnä- digst verfügen wolle!) meine erklährte/ und unnachbleibliche Liebesgewogenheit anzu- nehmen belieblich/ und Er solche/ mit Ge- genwechselung gleichmäßiger Beseligung/ mit seiner Dienerin/ zu erwiedern geneigt ist; So beschiehet an Denselben mein freund- liches Ersuchen/ selbiger wolle morgendes Tages/ üm acht Vhr früh die Mühwal- tung auf sich nehmen/ und mier/ in Erwei- sung höchster Annehmligkeit/ in mein Losa- ment/ da denn schon eine/ zwar zugelehnte/ doch eröfnete Tühre/ seiner erwarten wird/ auf ein freundliches Gespräche zusprechen. Jm übrigen aber bitte Jch freindlich/ kund Ddd vj
Jm Perfertiſchen Buchtaden zu finden. Er gewies keine eidbruͤchige Helena; ſon-dern eine treue Ariadna/ an mier finden werde. Dofern nun/ Schoͤner Kavalier/ demſelben (welches der Gott der Liebe gnaͤ- digſt verfuͤgen wolle!) meine erklaͤhrte/ und unnachbleibliche Liebesgewogenheit anzu- nehmen belieblich/ und Er ſolche/ mit Ge- genwechſelung gleichmaͤßiger Beſéligung/ mit ſeiner Dienerin/ zu erwiedern geneigt iſt; So beſchiehet an Denſelben mein freund- liches Erſuchen/ ſelbiger wolle morgendes Tages/ uͤm acht Vhr fruͤh die Muͤhwal- tung auf ſich nehmen/ und mier/ in Erwei- ſung hoͤchſter Annehmligkeit/ in mein Loſa- ment/ da denn ſchon eine/ zwar zugelehnte/ doch eroͤfnete Tuͤhre/ ſeiner erwarten wird/ auf ein freundliches Geſpraͤche zúſprechen. Jm uͤbrigen aber bitte Jch freindlich/ kund Ddd vj
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Jm Perfertiſchen Buchtaden zu finden.
Er gewies keine eidbruͤchige Helena; ſon-
dern eine treue Ariadna/ an mier finden
werde. Dofern nun/ Schoͤner Kavalier/
demſelben (welches der Gott der Liebe gnaͤ-
digſt verfuͤgen wolle!) meine erklaͤhrte/ und
unnachbleibliche Liebesgewogenheit anzu-
nehmen belieblich/ und Er ſolche/ mit Ge-
genwechſelung gleichmaͤßiger Beſéligung/
mit ſeiner Dienerin/ zu erwiedern geneigt
iſt; So beſchiehet an Denſelben mein freund-
liches Erſuchen/ ſelbiger wolle morgendes
Tages/ uͤm acht Vhr fruͤh die Muͤhwal-
tung auf ſich nehmen/ und mier/ in Erwei-
ſung hoͤchſter Annehmligkeit/ in mein Loſa-
ment/ da denn ſchon eine/ zwar zugelehnte/
doch eroͤfnete Tuͤhre/ ſeiner erwarten wird/
auf ein freundliches Geſpraͤche zúſprechen.
Jm uͤbrigen aber bitte Jch freindlich/
ſelbiger wolle dieſes Brieflein/ in den
Schrancken ſeines Hertzens/ oder vielmehr
ſeiner Treu/ feſt einſchluͤßen/ damit ſolches
nicht etwa iemanden zu Haͤnden kommen/
und alſo mit unſerer beider hoͤchſtem Nach-
teile/ eroͤfnet werden moͤchte. Solche hohe/
mier erwieſene Begnadung/ wil Jch Dem-
ſelben/ in allen vorgehenden Begébnuͤßen/
ſonderlich aber/ bey unſerer wartenden Zu-
ſammenkunft/ mit treugeneigter Liebes Er-
weiſung zuerwiedern/ mehr befliſſend/ dann
vermoͤgend befunden werden/ und Jhme
dieſes mein Verſprechen im Werke ſelbſt
kund
Ddd vj
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