Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

Bild:
<< vorherige Seite

Jm Perfertischen Buchladen zufinden.
bige desto unverbrüchlicher vorzustellen: Und
weil alles dieses von meiner Schuldigkeit
herrühret/ auch recht und billich ein mehrers/
wo es anders seyn könte/ vor eine solche
Wohltaht zur annehmlichen Dankbarkeit/
und Wiedervergeltung zu erweisen; So
wiederhohle ich nochmals das verbündlich-
ste Gelübde/ Treu/ und Beständigkeit/ Jhr
Diener zu leben und zu sterben. Sie sehe al-
les das/ was am meisten in meiner Macht
und Gewalt beruhet/ und hergegen das
wenigste/ so Jch zu verrichten schuldig. Ach!
volkommenes Hertze/ Sie nehme diese meine
Mängel und Fehler an/ weil Sie dessen ei-
nige Ursach; und betrachte/ daß alles/ was
von hohem Wehrt erachtet wird/ seinen
Preis/ so dann/ wann es Jhr überreichet/
dofern es nicht in dessen Gesichte und Stir-
ne das öffentliche Bekentnüs seiner Unwür-
digkeit vorstellet/ verleuret. Gott befohlen/
meine Schönste; Denn Jch befürchte dero
helleuchtende Euglein auf diesem Papier gar
zu lange aufzuhalten; und daß dadurch ihr
kluger und scharfsinniger verstand und Geist/
von andern/ Jhr angenehmern gedankungs-
unterhaltungen/ abgeleitet und zurükgezogen
werde: Sie bleibe also die Meinige: wie
Jch bin der

Jhrige/
weil Jch lebe/ und heisse
N. N.
81.
E e e iij

Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden.
bige deſto unverbruͤchlicher vorzuſtellen: Und
weil alles dieſes von meiner Schuldigkeit
hérruͤhret/ auch recht und billich ein mehrers/
wo es anders ſeyn koͤnte/ vor eine ſolche
Wohltaht zur annehmlichen Dankbarkeit/
und Wiedervergeltung zu erweiſen; So
wiederhohle ich nochmals das verbuͤndlich-
ſte Geluͤbde/ Treu/ und Beſtaͤndigkeit/ Jhr
Diener zu lébén und zu ſterben. Sie ſéhe al-
les das/ was am meiſten in meiner Macht
und Gewalt beruhet/ und hérgegén das
wenigſte/ ſo Jch zu verrichten ſchuldig. Ach!
volkom̃enes Hertze/ Sie nehme dieſe meine
Maͤngel und Féhler an/ weil Sie deſſen ei-
nige Urſach; und betrachte/ daß alles/ was
von hóhem Wehrt erachtet wird/ ſeinen
Preis/ ſo dann/ wann es Jhr uͤberreichet/
dofern es nicht in deſſen Geſichte und Stir-
ne das oͤffentliche Bekentnuͤs ſeiner Unwuͤr-
digkeit vorſtellet/ verleuret. Gott befohlen/
meine Schoͤnſte; Denn Jch befuͤrchte déro
helleuchtende Euglein auf dieſem Papier gar
zu lange aufzuhalten; und daß dadurch ihr
klúger und ſcharfſinniger verſtand und Geiſt/
von andern/ Jhr angenéhmern gedankungs-
unterhaltungen/ abgeleitet und zuruͤkgezogen
werde: Sie bleibe alſo die Meinige: wie
Jch bin der

Jhrige/
weil Jch lébe/ und heiſſe
N. N.
81.
E e e iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0247" n="81"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jm Perferti&#x017F;chen Buchladen zufinden.</hi></fw><lb/>
bige de&#x017F;to unverbru&#x0364;chlicher vorzu&#x017F;tellen: Und<lb/>
weil alles die&#x017F;es von meiner Schuldigkeit<lb/>
h<hi rendition="#aq">é</hi>rru&#x0364;hret/ auch recht und billich ein mehrers/<lb/>
wo es anders &#x017F;eyn ko&#x0364;nte/ vor eine &#x017F;olche<lb/>
Wohltaht zur annehmlichen Dankbarkeit/<lb/>
und Wiedervergeltung zu erwei&#x017F;en; So<lb/>
wiederhohle ich nochmals das verbu&#x0364;ndlich-<lb/>
&#x017F;te Gelu&#x0364;bde/ Treu/ und Be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit/ Jhr<lb/>
Diener zu l<hi rendition="#aq">é</hi>b<hi rendition="#aq">é</hi>n und zu &#x017F;terben. Sie &#x017F;<hi rendition="#aq">é</hi>he al-<lb/>
les das/ was am mei&#x017F;ten in meiner Macht<lb/>
und Gewalt beruhet/ und h<hi rendition="#aq">é</hi>rgeg<hi rendition="#aq">é</hi>n das<lb/>
wenig&#x017F;te/ &#x017F;o Jch zu verrichten &#x017F;chuldig. Ach!<lb/>
volkom&#x0303;enes Hertze/ Sie nehme die&#x017F;e meine<lb/>
Ma&#x0364;ngel und F<hi rendition="#aq">é</hi>hler an/ weil Sie de&#x017F;&#x017F;en ei-<lb/>
nige Ur&#x017F;ach; und betrachte/ daß alles/ was<lb/>
von h<hi rendition="#aq">ó</hi>hem Wehrt erachtet wird/ &#x017F;einen<lb/>
Preis/ &#x017F;o dann/ wann es Jhr u&#x0364;berreichet/<lb/>
dofern es nicht in de&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;ichte und Stir-<lb/>
ne das o&#x0364;ffentliche Bekentnu&#x0364;s &#x017F;einer Unwu&#x0364;r-<lb/>
digkeit vor&#x017F;tellet/ verleuret. Gott befohlen/<lb/>
meine Scho&#x0364;n&#x017F;te; Denn Jch befu&#x0364;rchte d<hi rendition="#aq">é</hi>ro<lb/>
helleuchtende Euglein auf die&#x017F;em Papier gar<lb/>
zu lange aufzuhalten; und daß dadurch ihr<lb/>
kl<hi rendition="#aq">ú</hi>ger und &#x017F;charf&#x017F;inniger ver&#x017F;tand und Gei&#x017F;t/<lb/>
von andern/ Jhr angen<hi rendition="#aq">é</hi>hmern gedankungs-<lb/>
unterhaltungen/ abgeleitet und zuru&#x0364;kgezogen<lb/>
werde: Sie bleibe al&#x017F;o die Meinige: wie<lb/>
Jch bin der</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Jhrige/<lb/>
weil Jch l<hi rendition="#aq">é</hi>be/ und hei&#x017F;&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi></hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">E e e iij</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">81.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0247] Jm Perfertiſchen Buchladen zufinden. bige deſto unverbruͤchlicher vorzuſtellen: Und weil alles dieſes von meiner Schuldigkeit hérruͤhret/ auch recht und billich ein mehrers/ wo es anders ſeyn koͤnte/ vor eine ſolche Wohltaht zur annehmlichen Dankbarkeit/ und Wiedervergeltung zu erweiſen; So wiederhohle ich nochmals das verbuͤndlich- ſte Geluͤbde/ Treu/ und Beſtaͤndigkeit/ Jhr Diener zu lébén und zu ſterben. Sie ſéhe al- les das/ was am meiſten in meiner Macht und Gewalt beruhet/ und hérgegén das wenigſte/ ſo Jch zu verrichten ſchuldig. Ach! volkom̃enes Hertze/ Sie nehme dieſe meine Maͤngel und Féhler an/ weil Sie deſſen ei- nige Urſach; und betrachte/ daß alles/ was von hóhem Wehrt erachtet wird/ ſeinen Preis/ ſo dann/ wann es Jhr uͤberreichet/ dofern es nicht in deſſen Geſichte und Stir- ne das oͤffentliche Bekentnuͤs ſeiner Unwuͤr- digkeit vorſtellet/ verleuret. Gott befohlen/ meine Schoͤnſte; Denn Jch befuͤrchte déro helleuchtende Euglein auf dieſem Papier gar zu lange aufzuhalten; und daß dadurch ihr klúger und ſcharfſinniger verſtand und Geiſt/ von andern/ Jhr angenéhmern gedankungs- unterhaltungen/ abgeleitet und zuruͤkgezogen werde: Sie bleibe alſo die Meinige: wie Jch bin der Jhrige/ weil Jch lébe/ und heiſſe N. N. 81. E e e iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/247
Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/247>, abgerufen am 22.11.2024.