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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Ein Klagschreiben/ über seiner
mier vom Leben zu helffen; weil ihre Augen
hierzu albereit den Anfang gebähnet; damit
dero Grausamkeit (nachdehm selbe mich
eingesenket) das Grab zufüllen möge. Alle
die Gnade/ welche Jch an Sie begehre/
ist: anders mit mier nicht zu verfahren;
dann Jch nichts darnach frage/ unglükselig
zu sterben; in Ansehung Jch treu und be-
ständig mein Ende beschlüsse.

N. N.
116.
Er beklagt sich über seiner Liebsten
Strengigkeit; und unterwirft
sich Jhr.

WJrd Sie dann fortwierig
unerhörlich zu meinen Bitten/ und
grausam gegen meiner Liebe erfunden wer-
den? Wird nicht die Zeit/ welche sonst alle
Sachen zuverändern pfleget/ diesen/ üm
mich ohne aufhören zu kwälen und ängsti-
gen/ stets habenden Ernst und strengen
Humor ändern und verwechseln? Aufs we-
nigste so verwegere Sie mir nicht/ (welches
auch sonsten den aller schandhaftigsten ver-
gönnet und zugelassen wird) die begangene
übelthat und Verbrechen Jhnen zu eröff-
nen und anzudeuten: dann/ daß Jch Sie
etwas beleidiget/ so wil Jch solches/ zu be-
föderung ihres Nutzes/ mit meinem Lebeu
herein bringen und ersetzen. Sie entdeket

mier

Ein Klagſchreiben/ uͤber ſeiner
mier vom Lében zu helffen; weil ihre Augen
hierzu albereit den Anfang gebaͤhnet; damit
déro Grauſamkeit (nachdehm ſelbe mich
eingeſenket) das Gráb zufuͤllen moͤge. Alle
die Gnade/ welche Jch an Sie begehre/
iſt: anders mit mier nicht zu verfahren;
dann Jch nichts darnach frage/ ungluͤkſélig
zu ſterben; in Anſéhung Jch treu und be-
ſtaͤndig mein Ende beſchluͤſſe.

N. N.
116.
Er beklágt ſich uͤber ſeiner Liebſten
Strengigkeit; und unterwirft
ſich Jhr.

WJrd Sie dañ fortwierig
unerhoͤrlich zu meinen Bitten/ und
grauſam gegén meiner Liebe erfunden wer-
den? Wird nicht die Zeit/ welche ſonſt alle
Sachen zuveraͤndern pfléget/ dieſen/ uͤm
mich ohne aufhoͤren zu kwaͤlen und aͤngſti-
gen/ ſtets habenden Ernſt und ſtrengen
Humor aͤndern und verwechſeln? Aufs we-
nigſte ſo verwégere Sie mir nicht/ (welches
auch ſonſten den aller ſchandhaftigſten ver-
goͤnnet und zugelaſſen wird) die begangene
uͤbelthat und Verbrechen Jhnen zu eroͤff-
nen und anzudeuten: dann/ daß Jch Sie
etwas beleidiget/ ſo wil Jch ſolches/ zu be-
foͤderung ihres Nutzes/ mit meinem Lébeu
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[132/0298] Ein Klagſchreiben/ uͤber ſeiner mier vom Lében zu helffen; weil ihre Augen hierzu albereit den Anfang gebaͤhnet; damit déro Grauſamkeit (nachdehm ſelbe mich eingeſenket) das Gráb zufuͤllen moͤge. Alle die Gnade/ welche Jch an Sie begehre/ iſt: anders mit mier nicht zu verfahren; dann Jch nichts darnach frage/ ungluͤkſélig zu ſterben; in Anſéhung Jch treu und be- ſtaͤndig mein Ende beſchluͤſſe. N. N. 116. Er beklágt ſich uͤber ſeiner Liebſten Strengigkeit; und unterwirft ſich Jhr. WJrd Sie dañ fortwierig unerhoͤrlich zu meinen Bitten/ und grauſam gegén meiner Liebe erfunden wer- den? Wird nicht die Zeit/ welche ſonſt alle Sachen zuveraͤndern pfléget/ dieſen/ uͤm mich ohne aufhoͤren zu kwaͤlen und aͤngſti- gen/ ſtets habenden Ernſt und ſtrengen Humor aͤndern und verwechſeln? Aufs we- nigſte ſo verwégere Sie mir nicht/ (welches auch ſonſten den aller ſchandhaftigſten ver- goͤnnet und zugelaſſen wird) die begangene uͤbelthat und Verbrechen Jhnen zu eroͤff- nen und anzudeuten: dann/ daß Jch Sie etwas beleidiget/ ſo wil Jch ſolches/ zu be- foͤderung ihres Nutzes/ mit meinem Lébeu herein bringen und erſetzen. Sie entdeket mier

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/298>, abgerufen am 22.11.2024.