Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

Bild:
<< vorherige Seite

Er liebet und leidet zugleich.
bleiben könten. Sie behertzige diese Grün-
de/ und ändere solche Art; entzwischen/ daß
Jch beständig leben werde/

Jhr
Treuer Diener
N. N.
123.
Er liebet/ und leidet
zugleich.

ALlerschönste Jungfrau/ Sie an-
schauen/ ohne Verwunderung/ ist eine
Unmögligkeit; über Sie sich zuverwun-
dern/ und zugleich zu lieben/ ist eine Noht-
wendigkeit; aber Sie zu lieben und zugleich
zu leiden/ ist eine gewisse folge: Dann Sie
ist mit so vielfältigen wohlanständigen Tu-
genden gezieret/ daß nicht leichtlich solcher
mehr erwündschet und begehret werden
könne; aber nicht die Hoffnung zu haben/
die Ehre dero gutten Gunst zu erfassen.
Sie uhrteile hieraus/ wer ihr nach würdig-
keit bedienet seyn und aufwarten kan; und
zwar ein solcher mus auch noch gebohren
werden; aber so getrenlich als Jch/ darü-
ber werde Jch mein Leben/ iedoch alles mit
ihrem Erlaubnüß/ weil Jch gantz und gar
der Jhrige bin/ verpfänden/ verbleibend

Jhr
Ergebener Diener.
124.

Er liebet und leidet zugleich.
bleiben koͤnten. Sie behertzige dieſe Gruͤn-
de/ und aͤndere ſolche Art; entzwiſchen/ daß
Jch beſtaͤndig lében werde/

Jhr
Treuer Diener
N. N.
123.
Er liebet/ und leidet
zugleich.

ALlerſchoͤnſte Jungfrau/ Sie an-
ſchauen/ ohne Verwunderung/ iſt eine
Unmoͤgligkeit; uͤber Sie ſich zuverwun-
dern/ und zugleich zu lieben/ iſt eine Noht-
wendigkeit; aber Sie zu lieben und zugleich
zu leiden/ iſt eine gewiſſe folge: Dann Sie
iſt mit ſo vielfaͤltigen wohlanſtaͤndigen Tu-
genden gezieret/ daß nicht leichtlich ſolcher
mehr erwuͤndſchet und begehret werden
koͤnne; aber nicht die Hoffnung zu haben/
die Ehre déro gutten Gunſt zu erfaſſen.
Sie uhrteile hieraus/ wér ihr nach wuͤrdig-
keit bedienet ſeyn und aufwarten kan; und
zwar ein ſolcher mus auch noch gebohren
werden; aber ſo getrenlich als Jch/ daruͤ-
ber werde Jch mein Lében/ iedoch alles mit
ihrem Erlaubnuͤß/ weil Jch gantz und gar
der Jhrige bin/ verpfaͤnden/ verbleibend

Jhr
Ergébener Diener.
124.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0306" n="140"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er liebet und leidet zugleich.</hi></fw><lb/>
bleiben ko&#x0364;nten. Sie behertzige die&#x017F;e Gru&#x0364;n-<lb/>
de/ und a&#x0364;ndere &#x017F;olche Art; entzwi&#x017F;chen/ daß<lb/>
Jch be&#x017F;ta&#x0364;ndig l<hi rendition="#aq">é</hi>ben werde/</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Jhr<lb/>
Treuer Diener<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi></hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>123.<lb/><hi rendition="#fr">Er liebet/ und leidet<lb/>
zugleich.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">Ller&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;te Jungfrau/ Sie an-</hi><lb/>
&#x017F;chauen/ ohne Verwunderung/ i&#x017F;t eine<lb/>
Unmo&#x0364;gligkeit; u&#x0364;ber Sie &#x017F;ich zuverwun-<lb/>
dern/ und zugleich zu lieben/ i&#x017F;t eine Noht-<lb/>
wendigkeit; aber Sie zu lieben und zugleich<lb/>
zu leiden/ i&#x017F;t eine gewi&#x017F;&#x017F;e folge: Dann Sie<lb/>
i&#x017F;t mit &#x017F;o vielfa&#x0364;ltigen wohlan&#x017F;ta&#x0364;ndigen Tu-<lb/>
genden gezieret/ daß nicht leichtlich &#x017F;olcher<lb/>
mehr erwu&#x0364;nd&#x017F;chet und begehret werden<lb/>
ko&#x0364;nne; aber nicht die Hoffnung zu haben/<lb/>
die Ehre d<hi rendition="#aq">é</hi>ro gutten Gun&#x017F;t zu erfa&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Sie uhrteile hieraus/ w<hi rendition="#aq">é</hi>r ihr nach wu&#x0364;rdig-<lb/>
keit bedienet &#x017F;eyn und aufwarten kan; und<lb/>
zwar ein &#x017F;olcher mus auch noch gebohren<lb/>
werden; aber &#x017F;o getrenlich als Jch/ daru&#x0364;-<lb/>
ber werde Jch mein L<hi rendition="#aq">é</hi>ben/ iedoch alles mit<lb/>
ihrem Erlaubnu&#x0364;ß/ weil Jch gantz und gar<lb/>
der Jhrige bin/ verpfa&#x0364;nden/ verbleibend</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Jhr<lb/>
Erg<hi rendition="#aq">é</hi>bener Diener.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">124.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0306] Er liebet und leidet zugleich. bleiben koͤnten. Sie behertzige dieſe Gruͤn- de/ und aͤndere ſolche Art; entzwiſchen/ daß Jch beſtaͤndig lében werde/ Jhr Treuer Diener N. N. 123. Er liebet/ und leidet zugleich. ALlerſchoͤnſte Jungfrau/ Sie an- ſchauen/ ohne Verwunderung/ iſt eine Unmoͤgligkeit; uͤber Sie ſich zuverwun- dern/ und zugleich zu lieben/ iſt eine Noht- wendigkeit; aber Sie zu lieben und zugleich zu leiden/ iſt eine gewiſſe folge: Dann Sie iſt mit ſo vielfaͤltigen wohlanſtaͤndigen Tu- genden gezieret/ daß nicht leichtlich ſolcher mehr erwuͤndſchet und begehret werden koͤnne; aber nicht die Hoffnung zu haben/ die Ehre déro gutten Gunſt zu erfaſſen. Sie uhrteile hieraus/ wér ihr nach wuͤrdig- keit bedienet ſeyn und aufwarten kan; und zwar ein ſolcher mus auch noch gebohren werden; aber ſo getrenlich als Jch/ daruͤ- ber werde Jch mein Lében/ iedoch alles mit ihrem Erlaubnuͤß/ weil Jch gantz und gar der Jhrige bin/ verpfaͤnden/ verbleibend Jhr Ergébener Diener. 124.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/306
Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/306>, abgerufen am 24.11.2024.