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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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An den gewissen ihren Liebsten/
erfreue hinführo allezeit mit bereden und be-
schauen/

Jhren
bis in Tod treuen
Diener.
144.
An den gewissen meinen
Liebsten.

WAnn Jch mich/ liebster Herr/
an seiner Traurigkeit schuldig befinde-
te/ was wirde Jch mir vor ein unruhiges
und böses Gewissen machen? Von seinem
gestrigen Vorsatze uhrteile Jch/ daß Er sich
denen Kindern gleich machen wil/ auch noch
wohl gar töhrichter in diesem Falle gelebet
hat: Er vergebe aber meiner Bestrafung;
und so Er dadurch verletzt ist/ so lasse Er sich
wieder verbünden/

Seine
Treue Liebste.
145.
Ein Verweis Schreiben/ an eine
Dame/ welche den/ an Sie Verliebten/ mit
der Nase gantz vergeblich/ übel
herüm führet.
SChönste Jungfrau/

Was für Spitz sinnigkeiten und kunst-
griffe brauchet und hat Sie/ ümb den
schmertzlichen Unmuht thres getreuen N.

doch

An den gewiſſen ihren Liebſten/
erfreue hinfuͤhro allezeit mit beréden und be-
ſchauen/

Jhren
bis in Tod treuen
Diener.
144.
An den gewiſſen meinen
Liebſten.

WAnn Jch mich/ liebſter Herr/
an ſeiner Traurigkeit ſchuldig befinde-
te/ was wirde Jch mir vor ein unruhiges
und boͤſes Gewiſſen machen? Von ſeinem
geſtrigen Vorſatze uhrteile Jch/ daß Er ſich
dénen Kindern gleich machen wil/ auch noch
wohl gar toͤhrichter in dieſem Falle gelébet
hat: Er vergébe aber meiner Beſtráfung;
und ſo Er dadurch verletzt iſt/ ſo laſſe Er ſich
wieder verbuͤnden/

Seine
Treue Liebſte.
145.
Ein Verweis Schreiben/ an eine
Dame/ welche den/ an Sie Verliebten/ mit
der Naſe gantz vergeblich/ uͤbel
heruͤm fuͤhret.
SChoͤnſte Jungfrau/

Was fuͤr Spitz ſinnigkeiten und kunſt-
griffe brauchet und hat Sie/ uͤmb den
ſchmertzlichen Unmuht thres getreuen N.

doch
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[172/0338] An den gewiſſen ihren Liebſten/ erfreue hinfuͤhro allezeit mit beréden und be- ſchauen/ Jhren bis in Tod treuen Diener. 144. An den gewiſſen meinen Liebſten. WAnn Jch mich/ liebſter Herr/ an ſeiner Traurigkeit ſchuldig befinde- te/ was wirde Jch mir vor ein unruhiges und boͤſes Gewiſſen machen? Von ſeinem geſtrigen Vorſatze uhrteile Jch/ daß Er ſich dénen Kindern gleich machen wil/ auch noch wohl gar toͤhrichter in dieſem Falle gelébet hat: Er vergébe aber meiner Beſtráfung; und ſo Er dadurch verletzt iſt/ ſo laſſe Er ſich wieder verbuͤnden/ Seine Treue Liebſte. 145. Ein Verweis Schreiben/ an eine Dame/ welche den/ an Sie Verliebten/ mit der Naſe gantz vergeblich/ uͤbel heruͤm fuͤhret. SChoͤnſte Jungfrau/ Was fuͤr Spitz ſinnigkeiten und kunſt- griffe brauchet und hat Sie/ uͤmb den ſchmertzlichen Unmuht thres getreuen N. doch

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/338>, abgerufen am 22.11.2024.