Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Calvi, François de]: Beutelschneider, oder newe warhaffte vnd eigentliche Beschreibung der Diebs Historien. [Bd. 1]. Frankfurt (Main), 1627.

Bild:
<< vorherige Seite

Diebs Historien/ das I. Buch.
lich einen/ der den Tugend Gesetzen wider zuste-
hen sich vnterfänget: Es ist waar/ der grosse fleiß
welchen die Obersten vnd Soldaten zu Paris an-
wendeten/ solchen Rotten vnd grawen Gottlosen
Hauffen außzurotten/ brachte so vil zu wegen/ daß
Paris solches Giffts bald erlediget wurde: Aber
gleichwol kondte man sie nicht vom Land vertrei-
ben: Dann sie theileten sich allenthalben im Lan-
de auß: Wir haben nunmehr angehöret etliche
Diebstück/ welche diese böse Rott in Paris began-
gen: Last vns nun auch vernemen/ was sie/ nach
dem sie Paris verlassen/ auff dem Land angestel-
let haben/ vnd was man vor Mittel hat gebrau-
chet/ sie endlich außzurotten.



Das V. Capitel.

Von dem Rauben vnd Morden deß Che-
snay/ als deß Obersten der Rougets vnd
Grisons: Was sein Mitgesellen an
vnterschidlichen örtern in Franckreich
begangen: Wie er gefangen/ vnd seine
fürnembste Gesellen seyn hingerichtet
worden.

DEr Mensch nimbt ein verlohrne
Arbeit vor/ wann er sich der vnerträg-
lichen Gewissens angst wil entledigen/
durch abweichung von dem Ort/ da er seine heim-
liche Bubenstück hat begangen. Dann wir selber
verdammen vns jnnerlich in vnsern Hertzen: vn-

ser
E ij

Diebs Hiſtorien/ das I. Buch.
lich einen/ der den Tugend Geſetzen wider zuſte-
hen ſich vnterfaͤnget: Es iſt waar/ der groſſe fleiß
welchen die Oberſten vnd Soldaten zu Paris an-
wendeten/ ſolchen Rotten vnd grawen Gottloſen
Hauffen außzurotten/ brachte ſo vil zu wegen/ daß
Paris ſolches Giffts bald erlediget wurde: Aber
gleichwol kondte man ſie nicht vom Land vertrei-
ben: Dann ſie theileten ſich allenthalben im Lan-
de auß: Wir haben nunmehr angehoͤret etliche
Diebſtuͤck/ welche dieſe boͤſe Rott in Paris began-
gen: Laſt vns nun auch vernemen/ was ſie/ nach
dem ſie Paris verlaſſen/ auff dem Land angeſtel-
let haben/ vnd was man vor Mittel hat gebrau-
chet/ ſie endlich außzurotten.



Das V. Capitel.

Von dem Rauben vnd Morden deß Che-
ſnay/ als deß Oberſten der Rougets vn̄
Griſons: Was ſein Mitgeſellen an
vnterſchidlichen oͤrtern in Franckreich
begangen: Wie er gefangen/ vnd ſeine
fuͤrnembſte Geſellen ſeyn hingerichtet
worden.

DEr Menſch nimbt ein verlohrne
Arbeit vor/ wann er ſich der vnertraͤg-
lichen Gewiſſens angſt wil entledigen/
durch abweichung von dem Ort/ da er ſeine heim-
liche Bubenſtuͤck hat begangen. Dann wir ſelber
verdammen vns jnnerlich in vnſern Hertzen: vn-

ſer
E ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0071" n="59"/><fw place="top" type="header">Diebs Hi&#x017F;torien/ das <hi rendition="#aq">I.</hi> Buch.</fw><lb/>
lich einen/ der den Tugend Ge&#x017F;etzen wider zu&#x017F;te-<lb/>
hen &#x017F;ich vnterfa&#x0364;nget: Es i&#x017F;t waar/ der gro&#x017F;&#x017F;e fleiß<lb/>
welchen die Ober&#x017F;ten vnd Soldaten zu Paris an-<lb/>
wendeten/ &#x017F;olchen Rotten vnd grawen Gottlo&#x017F;en<lb/>
Hauffen außzurotten/ brachte &#x017F;o vil zu wegen/ daß<lb/>
Paris &#x017F;olches Giffts bald erlediget wurde: Aber<lb/>
gleichwol kondte man &#x017F;ie nicht vom Land vertrei-<lb/>
ben: Dann &#x017F;ie theileten &#x017F;ich allenthalben im Lan-<lb/>
de auß: Wir haben nunmehr angeho&#x0364;ret etliche<lb/>
Dieb&#x017F;tu&#x0364;ck/ welche die&#x017F;e bo&#x0364;&#x017F;e Rott in Paris began-<lb/>
gen: La&#x017F;t vns nun auch vernemen/ was &#x017F;ie/ nach<lb/>
dem &#x017F;ie Paris verla&#x017F;&#x017F;en/ auff dem Land ange&#x017F;tel-<lb/>
let haben/ vnd was man vor Mittel hat gebrau-<lb/>
chet/ &#x017F;ie endlich außzurotten.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Capitel.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#fr">Von dem Rauben vnd Morden deß Che-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;nay/ als deß Ober&#x017F;ten der Rougets vn&#x0304;<lb/>
Gri&#x017F;ons: Was &#x017F;ein Mitge&#x017F;ellen an<lb/><choice><sic>vnter&#x017F;chidlicheu</sic><corr>vnter&#x017F;chidlichen</corr></choice> o&#x0364;rtern in Franckreich<lb/>
begangen: Wie er gefangen/ vnd &#x017F;eine<lb/>
fu&#x0364;rnemb&#x017F;te Ge&#x017F;ellen &#x017F;eyn hingerichtet<lb/>
worden.</hi></hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Er Men&#x017F;ch nimbt ein verlohrne<lb/>
Arbeit vor/ wann er &#x017F;ich der vnertra&#x0364;g-<lb/>
lichen Gewi&#x017F;&#x017F;ens ang&#x017F;t wil entledigen/<lb/>
durch abweichung von dem Ort/ da er &#x017F;eine heim-<lb/>
liche Buben&#x017F;tu&#x0364;ck hat begangen. Dann wir &#x017F;elber<lb/>
verdammen vns jnnerlich in vn&#x017F;ern Hertzen: vn-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E ij</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;er</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0071] Diebs Hiſtorien/ das I. Buch. lich einen/ der den Tugend Geſetzen wider zuſte- hen ſich vnterfaͤnget: Es iſt waar/ der groſſe fleiß welchen die Oberſten vnd Soldaten zu Paris an- wendeten/ ſolchen Rotten vnd grawen Gottloſen Hauffen außzurotten/ brachte ſo vil zu wegen/ daß Paris ſolches Giffts bald erlediget wurde: Aber gleichwol kondte man ſie nicht vom Land vertrei- ben: Dann ſie theileten ſich allenthalben im Lan- de auß: Wir haben nunmehr angehoͤret etliche Diebſtuͤck/ welche dieſe boͤſe Rott in Paris began- gen: Laſt vns nun auch vernemen/ was ſie/ nach dem ſie Paris verlaſſen/ auff dem Land angeſtel- let haben/ vnd was man vor Mittel hat gebrau- chet/ ſie endlich außzurotten. Das V. Capitel. Von dem Rauben vnd Morden deß Che- ſnay/ als deß Oberſten der Rougets vn̄ Griſons: Was ſein Mitgeſellen an vnterſchidlichen oͤrtern in Franckreich begangen: Wie er gefangen/ vnd ſeine fuͤrnembſte Geſellen ſeyn hingerichtet worden. DEr Menſch nimbt ein verlohrne Arbeit vor/ wann er ſich der vnertraͤg- lichen Gewiſſens angſt wil entledigen/ durch abweichung von dem Ort/ da er ſeine heim- liche Bubenſtuͤck hat begangen. Dann wir ſelber verdammen vns jnnerlich in vnſern Hertzen: vn- ſer E ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/calvi_beutelschneider01_1627
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/calvi_beutelschneider01_1627/71
Zitationshilfe: [Calvi, François de]: Beutelschneider, oder newe warhaffte vnd eigentliche Beschreibung der Diebs Historien. [Bd. 1]. Frankfurt (Main), 1627, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/calvi_beutelschneider01_1627/71>, abgerufen am 25.11.2024.