Nun fehlte nur noch das Nöthigste von Allen, das Feuer. Um dieses durch Reiben hervorzubringen, hieb er von einem troknen Stamme zwei Hölzer ab, und sezte sich so- gleich in Arbeit. Er rieb, daß ihm der Schweiß in grossen Tropfen vom Gesichte treufelte; allein, es wolte ihm nicht gelin- gen, seine Absicht zu erreichen. Denn wenn das Holz schon so heiß geworden war, daß es rauchte; so befand er sich so ermattet, daß er nothwendig erst einige Augenblikke einhalten muste, um wieder neue Kräfte zu samlen. Darüber kühlte denn das Holz sich immer wie- der etwas ab, und seine vorige Arbeit war vergeblich gewesen.
Hier fühlte er einmahl wieder recht leb- haft die Hülflosigkeit des einsamen Lebens und die grossen Vortheile, die uns die Geselschaft anderer Menschen gewährt. Hätte er nur ei- nen einzigen Gehülfen gehabt, der dau, wenn er selbst ermattet war, fortgefahren hätte zu reiben: so würde er gewiß mit der Entzündung
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Nun fehlte nur noch das Noͤthigſte von Allen, das Feuer. Um dieſes durch Reiben hervorzubringen, hieb er von einem troknen Stamme zwei Hoͤlzer ab, und ſezte ſich ſo- gleich in Arbeit. Er rieb, daß ihm der Schweiß in groſſen Tropfen vom Geſichte treufelte; allein, es wolte ihm nicht gelin- gen, ſeine Abſicht zu erreichen. Denn wenn das Holz ſchon ſo heiß geworden war, daß es rauchte; ſo befand er ſich ſo ermattet, daß er nothwendig erſt einige Augenblikke einhalten muſte, um wieder neue Kraͤfte zu ſamlen. Daruͤber kuͤhlte denn das Holz ſich immer wie- der etwas ab, und ſeine vorige Arbeit war vergeblich geweſen.
Hier fuͤhlte er einmahl wieder recht leb- haft die Huͤlfloſigkeit des einſamen Lebens und die groſſen Vortheile, die uns die Geſelſchaft anderer Menſchen gewaͤhrt. Haͤtte er nur ei- nen einzigen Gehuͤlfen gehabt, der dau, wenn er ſelbſt ermattet war, fortgefahren haͤtte zu reiben: ſo wuͤrde er gewiß mit der Entzuͤndung
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Nun fehlte nur noch das Noͤthigſte von
Allen, das Feuer. Um dieſes durch Reiben
hervorzubringen, hieb er von einem troknen
Stamme zwei Hoͤlzer ab, und ſezte ſich ſo-
gleich in Arbeit. Er rieb, daß ihm der
Schweiß in groſſen Tropfen vom Geſichte
treufelte; allein, es wolte ihm nicht gelin-
gen, ſeine Abſicht zu erreichen. Denn wenn
das Holz ſchon ſo heiß geworden war, daß es
rauchte; ſo befand er ſich ſo ermattet, daß er
nothwendig erſt einige Augenblikke einhalten
muſte, um wieder neue Kraͤfte zu ſamlen.
Daruͤber kuͤhlte denn das Holz ſich immer wie-
der etwas ab, und ſeine vorige Arbeit war
vergeblich geweſen.
Hier fuͤhlte er einmahl wieder recht leb-
haft die Huͤlfloſigkeit des einſamen Lebens und
die groſſen Vortheile, die uns die Geſelſchaft
anderer Menſchen gewaͤhrt. Haͤtte er nur ei-
nen einzigen Gehuͤlfen gehabt, der dau, wenn
er ſelbſt ermattet war, fortgefahren haͤtte zu
reiben: ſo wuͤrde er gewiß mit der Entzuͤndung
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/169>, abgerufen am 26.11.2024.
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