oft mit einem tiefen Seufzer nach dem schö- nen Braten, der nun ungegessen bleiben sol- te; und indem er an den bevorstehenden Win- ter dachte, und was er alsdan machen würde, wenn er kein Feuer hätte, überfiel ihn eine sol- che Angst daß er aufspringen und etwas herum- gehen mußte, um freier Athem zu holen.
Da sein Blut dabei in grosse Wallung ge- kommen war, so ging er nach der Quelle um sich einen frischen Trunk Wasser in einer Ko- kusschale zu holen. Mit diesem Wasser ver- mischte er den Saft einiger Zitronen, und erhielt dadurch ein kühlendes Getränk, wel- ches ihm unter diesen Umständen sehr zu stat- ten kam.
Immer aber wässerte ihm noch der Mund nach dem Braten, von dem er gar zu gern ein Stükchen gegessen hätte. Endlich erinnerte er sich einmahl gehört zu haben, daß die Ta- tern, die doch auch Menschen sind, das Fleisch, welches sie essen wollen, unter den Sattel legen und es mürbe reiten. Das, dachte er, muß auf eine andere Weise
ja
I 2
oft mit einem tiefen Seufzer nach dem ſchoͤ- nen Braten, der nun ungegeſſen bleiben ſol- te; und indem er an den bevorſtehenden Win- ter dachte, und was er alsdan machen wuͤrde, wenn er kein Feuer haͤtte, uͤberfiel ihn eine ſol- che Angſt daß er aufſpringen und etwas herum- gehen mußte, um freier Athem zu holen.
Da ſein Blut dabei in groſſe Wallung ge- kommen war, ſo ging er nach der Quelle um ſich einen friſchen Trunk Waſſer in einer Ko- kusſchale zu holen. Mit dieſem Waſſer ver- miſchte er den Saft einiger Zitronen, und erhielt dadurch ein kuͤhlendes Getraͤnk, wel- ches ihm unter dieſen Umſtaͤnden ſehr zu ſtat- ten kam.
Immer aber waͤſſerte ihm noch der Mund nach dem Braten, von dem er gar zu gern ein Stuͤkchen gegeſſen haͤtte. Endlich erinnerte er ſich einmahl gehoͤrt zu haben, daß die Ta- tern, die doch auch Menſchen ſind, das Fleiſch, welches ſie eſſen wollen, unter den Sattel legen und es muͤrbe reiten. Das, dachte er, muß auf eine andere Weiſe
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oft mit einem tiefen Seufzer nach dem ſchoͤ-
nen Braten, der nun ungegeſſen bleiben ſol-
te; und indem er an den bevorſtehenden Win-
ter dachte, und was er alsdan machen wuͤrde,
wenn er kein Feuer haͤtte, uͤberfiel ihn eine ſol-
che Angſt daß er aufſpringen und etwas herum-
gehen mußte, um freier Athem zu holen.
Da ſein Blut dabei in groſſe Wallung ge-
kommen war, ſo ging er nach der Quelle um
ſich einen friſchen Trunk Waſſer in einer Ko-
kusſchale zu holen. Mit dieſem Waſſer ver-
miſchte er den Saft einiger Zitronen, und
erhielt dadurch ein kuͤhlendes Getraͤnk, wel-
ches ihm unter dieſen Umſtaͤnden ſehr zu ſtat-
ten kam.
Immer aber waͤſſerte ihm noch der Mund
nach dem Braten, von dem er gar zu gern
ein Stuͤkchen gegeſſen haͤtte. Endlich erinnerte
er ſich einmahl gehoͤrt zu haben, daß die Ta-
tern, die doch auch Menſchen ſind, das
Fleiſch, welches ſie eſſen wollen, unter
den Sattel legen und es muͤrbe reiten.
Das, dachte er, muß auf eine andere Weiſe
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/171>, abgerufen am 26.11.2024.
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