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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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"Was ist demnach hierbei zu thun, ihr
lieben Kinder? -- Nichts anders, als dieses,
daß ihr euch schon jezt in eurer Jugend übet,
oft ein Vergnügen zu entbehren, dessen ihr
für euer Leben gern genossen hättet. Diese oft
wiederhohlte Selbstüberwindung wird euch
stark machen, stark am Geist und Herzen, um
künftig mit gelassener Standhaftigkeit Alles,
Alles ertragen zu können, was der weise und
gute Gott zu eurem Besten über euch verhen-
gen wird."

"Seht, Kinder, hier habt ihr den Schlüs-
sel zu manchem, euch räthselhaft scheinenden
Betragen, welches wir Erwachsene zuweilen
gegen euch zu beobachten pflegen! Ihr wer-
det euch erinnern, daß wir euch oft ein Ver-
gnügen versagten, dessen ihr gern genossen
hättet. Zuweilen sagten wir euch wohl die
Ursachen unserer abschlägigen Antwort, (wenn
ihr nemlich sie begreifen kontet) zuweilen aber
auch nicht, (wenn ihr nemlich sie noch nicht
begreifen kontet.) Und warum thaten wir
dieses? -- Oft blos darum, um euch in der,

allen

„Was iſt demnach hierbei zu thun, ihr
lieben Kinder? — Nichts anders, als dieſes,
daß ihr euch ſchon jezt in eurer Jugend uͤbet,
oft ein Vergnuͤgen zu entbehren, deſſen ihr
fuͤr euer Leben gern genoſſen haͤttet. Dieſe oft
wiederhohlte Selbſtuͤberwindung wird euch
ſtark machen, ſtark am Geiſt und Herzen, um
kuͤnftig mit gelaſſener Standhaftigkeit Alles,
Alles ertragen zu koͤnnen, was der weiſe und
gute Gott zu eurem Beſten uͤber euch verhen-
gen wird.„

„Seht, Kinder, hier habt ihr den Schluͤſ-
ſel zu manchem, euch raͤthſelhaft ſcheinenden
Betragen, welches wir Erwachſene zuweilen
gegen euch zu beobachten pflegen! Ihr wer-
det euch erinnern, daß wir euch oft ein Ver-
gnuͤgen verſagten, deſſen ihr gern genoſſen
haͤttet. Zuweilen ſagten wir euch wohl die
Urſachen unſerer abſchlaͤgigen Antwort, (wenn
ihr nemlich ſie begreifen kontet) zuweilen aber
auch nicht, (wenn ihr nemlich ſie noch nicht
begreifen kontet.) Und warum thaten wir
dieſes? — Oft blos darum, um euch in der,

allen
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[221/0261] „Was iſt demnach hierbei zu thun, ihr lieben Kinder? — Nichts anders, als dieſes, daß ihr euch ſchon jezt in eurer Jugend uͤbet, oft ein Vergnuͤgen zu entbehren, deſſen ihr fuͤr euer Leben gern genoſſen haͤttet. Dieſe oft wiederhohlte Selbſtuͤberwindung wird euch ſtark machen, ſtark am Geiſt und Herzen, um kuͤnftig mit gelaſſener Standhaftigkeit Alles, Alles ertragen zu koͤnnen, was der weiſe und gute Gott zu eurem Beſten uͤber euch verhen- gen wird.„ „Seht, Kinder, hier habt ihr den Schluͤſ- ſel zu manchem, euch raͤthſelhaft ſcheinenden Betragen, welches wir Erwachſene zuweilen gegen euch zu beobachten pflegen! Ihr wer- det euch erinnern, daß wir euch oft ein Ver- gnuͤgen verſagten, deſſen ihr gern genoſſen haͤttet. Zuweilen ſagten wir euch wohl die Urſachen unſerer abſchlaͤgigen Antwort, (wenn ihr nemlich ſie begreifen kontet) zuweilen aber auch nicht, (wenn ihr nemlich ſie noch nicht begreifen kontet.) Und warum thaten wir dieſes? — Oft blos darum, um euch in der, allen

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/261>, abgerufen am 21.11.2024.