Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Eine von solchen Abenderzählungen ist die
folgende Geschichte des jüngern Robinsons.
Da man glaubte, daß wohl noch mehr gute
Kinder wären, die diese merkwürdige Geschichte
zu hören oder zu lesen wünschten: so schrieb sie
der Vater auf und der Buchdrukker mußte zwei
tausend Abdrükke davon machen.

Das Buch, liebes Kind, das du jezt in
Händen hast, ist einer davon. Du kanst al-
so, wenn du wilst, gleich auf der folgenden
Seite anfangen.

Aber bald hätte ich vergessen, dir zu sagen,
was vorher ging, ehe diese Erzählung ihren An-
fang nahm! -- "Wilst du uns nicht wieder was
erzählen, Vater?" fragte Gotlieb an einem
schönen Sommerabend. "Gern!" war die
Antwort; "aber es wäre Schade, einem so
herlichen Abend nur durch die Fenster zu zusehen.
Komt, wir wollen uns im Grünen lagern!"

O das ist schön, das ist schön! riefen Alle;
und so ging's in vollen Sprüngen zum Hause
hinaus.



Erster

Eine von ſolchen Abenderzaͤhlungen iſt die
folgende Geſchichte des juͤngern Robinſons.
Da man glaubte, daß wohl noch mehr gute
Kinder waͤren, die dieſe merkwuͤrdige Geſchichte
zu hoͤren oder zu leſen wuͤnſchten: ſo ſchrieb ſie
der Vater auf und der Buchdrukker mußte zwei
tauſend Abdruͤkke davon machen.

Das Buch, liebes Kind, das du jezt in
Haͤnden haſt, iſt einer davon. Du kanſt al-
ſo, wenn du wilſt, gleich auf der folgenden
Seite anfangen.

Aber bald haͤtte ich vergeſſen, dir zu ſagen,
was vorher ging, ehe dieſe Erzaͤhlung ihren An-
fang nahm! — „Wilſt du uns nicht wieder was
erzaͤhlen, Vater?„ fragte Gotlieb an einem
ſchoͤnen Sommerabend. „Gern!„ war die
Antwort; „aber es waͤre Schade, einem ſo
herlichen Abend nur durch die Fenſter zu zuſehen.
Komt, wir wollen uns im Gruͤnen lagern!„

O das iſt ſchoͤn, das iſt ſchoͤn! riefen Alle;
und ſo ging's in vollen Spruͤngen zum Hauſe
hinaus.



Erſter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0040" n="[XXXII]"/>
        <p>Eine von &#x017F;olchen Abenderza&#x0364;hlungen i&#x017F;t die<lb/>
folgende Ge&#x017F;chichte des <hi rendition="#fr">ju&#x0364;ngern Robin&#x017F;ons.</hi><lb/>
Da man glaubte, daß wohl noch mehr gute<lb/>
Kinder wa&#x0364;ren, die die&#x017F;e merkwu&#x0364;rdige Ge&#x017F;chichte<lb/>
zu ho&#x0364;ren oder zu le&#x017F;en wu&#x0364;n&#x017F;chten: &#x017F;o &#x017F;chrieb &#x017F;ie<lb/>
der Vater auf und der Buchdrukker mußte zwei<lb/>
tau&#x017F;end Abdru&#x0364;kke davon machen.</p><lb/>
        <p>Das Buch, liebes Kind, das du jezt in<lb/>
Ha&#x0364;nden ha&#x017F;t, i&#x017F;t einer davon. Du kan&#x017F;t al-<lb/>
&#x017F;o, wenn du wil&#x017F;t, gleich auf der folgenden<lb/>
Seite anfangen.</p><lb/>
        <p>Aber bald ha&#x0364;tte ich verge&#x017F;&#x017F;en, dir zu &#x017F;agen,<lb/>
was vorher ging, ehe die&#x017F;e Erza&#x0364;hlung ihren An-<lb/>
fang nahm! &#x2014; &#x201E;Wil&#x017F;t du uns nicht wieder was<lb/>
erza&#x0364;hlen, Vater?&#x201E; fragte <hi rendition="#fr">Gotlieb</hi> an einem<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Sommerabend. &#x201E;Gern!&#x201E; war die<lb/>
Antwort; &#x201E;aber es wa&#x0364;re Schade, einem &#x017F;o<lb/>
herlichen Abend nur durch die Fen&#x017F;ter zu zu&#x017F;ehen.<lb/>
Komt, wir wollen uns im Gru&#x0364;nen lagern!&#x201E;</p><lb/>
        <p>O das i&#x017F;t &#x017F;cho&#x0364;n, das i&#x017F;t &#x017F;cho&#x0364;n! riefen Alle;<lb/>
und &#x017F;o ging's in vollen Spru&#x0364;ngen zum Hau&#x017F;e<lb/>
hinaus.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="catch">Er&#x017F;ter</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[XXXII]/0040] Eine von ſolchen Abenderzaͤhlungen iſt die folgende Geſchichte des juͤngern Robinſons. Da man glaubte, daß wohl noch mehr gute Kinder waͤren, die dieſe merkwuͤrdige Geſchichte zu hoͤren oder zu leſen wuͤnſchten: ſo ſchrieb ſie der Vater auf und der Buchdrukker mußte zwei tauſend Abdruͤkke davon machen. Das Buch, liebes Kind, das du jezt in Haͤnden haſt, iſt einer davon. Du kanſt al- ſo, wenn du wilſt, gleich auf der folgenden Seite anfangen. Aber bald haͤtte ich vergeſſen, dir zu ſagen, was vorher ging, ehe dieſe Erzaͤhlung ihren An- fang nahm! — „Wilſt du uns nicht wieder was erzaͤhlen, Vater?„ fragte Gotlieb an einem ſchoͤnen Sommerabend. „Gern!„ war die Antwort; „aber es waͤre Schade, einem ſo herlichen Abend nur durch die Fenſter zu zuſehen. Komt, wir wollen uns im Gruͤnen lagern!„ O das iſt ſchoͤn, das iſt ſchoͤn! riefen Alle; und ſo ging's in vollen Spruͤngen zum Hauſe hinaus. Erſter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/40
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. [XXXII]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/40>, abgerufen am 23.11.2024.