sie ihnen nicht nur Milch, Käse und Butter ga- ben; sondern auch das Feld beakkern halfen. Zu Robinsons volkommener Glükseeligkeit fehlte also weiter nichts mehr, als -- was meint ihr?
Gotlieb. Daß er nicht bei seinen Eltern war!
Vater. Und -- daß ihrer nur zwei wa- ren, wovon der Eine über kurz oder lang ster- ben und den Andern wieder als einen armen, von allen Menschen getrenten Einsiedler zurük lassen muste. Doch Robinson hielt es für Sünde, sein Leben dadurch zu verbittern, daß er sich vor Unglüksfällen fürchtete, die erst in der Zukunft möglich waren. Der Gott, dacht' er, der bis hieher immer Rath gewust hat, wird auch ferner helfen können. Und so verfloß ihm jezt jeder seiner Tage in ungestörter Zufriedenheit, weil er nunmehr Ruhe von innen und Ruhe von Aussen hatte. Und zu diesem Zustande verhelfe Gott euch Allen! --
Die Mutter sagte: amen! und die Gesel- schaft ging aus einander.
Sechs
ſie ihnen nicht nur Milch, Kaͤſe und Butter ga- ben; ſondern auch das Feld beakkern halfen. Zu Robinſons volkommener Gluͤkſeeligkeit fehlte alſo weiter nichts mehr, als — was meint ihr?
Gotlieb. Daß er nicht bei ſeinen Eltern war!
Vater. Und — daß ihrer nur zwei wa- ren, wovon der Eine uͤber kurz oder lang ſter- ben und den Andern wieder als einen armen, von allen Menſchen getrenten Einſiedler zuruͤk laſſen muſte. Doch Robinſon hielt es fuͤr Suͤnde, ſein Leben dadurch zu verbittern, daß er ſich vor Ungluͤksfaͤllen fuͤrchtete, die erſt in der Zukunft moͤglich waren. Der Gott, dacht' er, der bis hieher immer Rath gewuſt hat, wird auch ferner helfen koͤnnen. Und ſo verfloß ihm jezt jeder ſeiner Tage in ungeſtoͤrter Zufriedenheit, weil er nunmehr Ruhe von innen und Ruhe von Auſſen hatte. Und zu dieſem Zuſtande verhelfe Gott euch Allen! —
Die Mutter ſagte: amen! und die Geſel- ſchaft ging aus einander.
Sechs
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ſie ihnen nicht nur Milch, Kaͤſe und Butter ga-
ben; ſondern auch das Feld beakkern halfen. Zu
Robinſons volkommener Gluͤkſeeligkeit fehlte
alſo weiter nichts mehr, als — was meint ihr?
Gotlieb. Daß er nicht bei ſeinen Eltern
war!
Vater. Und — daß ihrer nur zwei wa-
ren, wovon der Eine uͤber kurz oder lang ſter-
ben und den Andern wieder als einen armen,
von allen Menſchen getrenten Einſiedler zuruͤk
laſſen muſte. Doch Robinſon hielt es fuͤr
Suͤnde, ſein Leben dadurch zu verbittern, daß
er ſich vor Ungluͤksfaͤllen fuͤrchtete, die erſt in
der Zukunft moͤglich waren. Der Gott, dacht'
er, der bis hieher immer Rath gewuſt hat, wird
auch ferner helfen koͤnnen. Und ſo verfloß ihm
jezt jeder ſeiner Tage in ungeſtoͤrter Zufriedenheit,
weil er nunmehr Ruhe von innen und Ruhe von
Auſſen hatte. Und zu dieſem Zuſtande verhelfe
Gott euch Allen! —
Die Mutter ſagte: amen! und die Geſel-
ſchaft ging aus einander.
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/268>, abgerufen am 22.11.2024.
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