Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.herum und den noch übrigen Gefangenen erkant' Nun hatt' er Mühe sich zu halten. Sein Das Gebüsch lief an einer andern Stelle et- Hierauf legt' er zwei Flinten auf die Erde Lunte
herum und den noch uͤbrigen Gefangenen erkant' Nun hatt' er Muͤhe ſich zu halten. Sein Das Gebuͤſch lief an einer andern Stelle et- Hierauf legt' er zwei Flinten auf die Erde Lunte
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herum und den noch uͤbrigen Gefangenen erkant'
er ganz deutlich fuͤr einen Europaͤer.
Nun hatt' er Muͤhe ſich zu halten. Sein
Blut fing an zu kochen; ſein Herz pochte laut,
und wenn er ſeiner Begierde haͤtte folgen wol-
len, ſo waͤr' er unvorzuͤglich hervorgeſprungen,
um ein Blutbad unter ihnen anzurichten. Aber
die Vernunft galt ihm mehr, als blinde Leiden-
ſchaft; von ihr alſo ließ er ſich leiten und hielt
ſeinen Unwillen im Zaum.
Das Gebuͤſch lief an einer andern Stelle et-
was weiter hervor; dahin wandt' er ſich alſo;
pflanzte die Kanone hinter den lezten Buſch,
welcher eine kleine, von fern unbemerkbare Oef-
nung hatte, und richtete ſie ſo, daß die Kugel
hoch uͤber den Koͤpfen der Wilden hinfliegen mu-
ſte, um ihnen kein Leides zuzufuͤgen. Dan fluͤ-
ſterte er Freitag ins Ohr: er ſolte ihm alles
genau nachmachen.
Hierauf legt' er zwei Flinten auf die Erde
und die dritte behielt er in der Hand; Freitag
that ein Gleiches. Dan hielt er die brennende
Lunte
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Zitationshilfe: | Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/277>, abgerufen am 25.06.2024. |