Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.laubt sein, ihn zu zwingen, seinen Irthum Hans. Ja, was würde das helfen? Da- Vater. Richtig! Denn dadurch wird er ja Hans. O ja! Vater. Warum? Hans. Weil alle Menschen irren können. Vater. Und sich also keiner einfallen lassen Gott also, lieben Kinder, Gott allein, als ge-
laubt ſein, ihn zu zwingen, ſeinen Irthum Hans. Ja, was wuͤrde das helfen? Da- Vater. Richtig! Denn dadurch wird er ja Hans. O ja! Vater. Warum? Hans. Weil alle Menſchen irren koͤnnen. Vater. Und ſich alſo keiner einfallen laſſen Gott alſo, lieben Kinder, Gott allein, als ge-
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laubt ſein, ihn zu zwingen, ſeinen Irthum
fahren zu laſſen?
Hans. Ja, was wuͤrde das helfen? Da-
durch, daß einer gezwungen wird, etwas zu
glauben, wird er ja nicht kluͤger und nicht beſſer.
Vater. Richtig! Denn dadurch wird er ja
nicht uͤberzeugt, daß er vorher im Irthum
geweſen ſei. Und was kan uns ein Bekentniß
nuͤzen, von deſſen Wahrheit wir nicht uͤberzeugt
ſind? — Und denn, woher weiß denn der Erſte
ſo ganz gewiß, daß der Andere, den er zu ſei-
nem Glauben zwingen wil, im Irthum ſei?
Koͤnt' es nicht auch moͤglich ſein, daß er, er
ſelbſt, ſich darin befaͤnde?
Hans. O ja!
Vater. Warum?
Hans. Weil alle Menſchen irren koͤnnen.
Vater. Und ſich alſo keiner einfallen laſſen
darf, ſeine Meinungen fuͤr untruͤgliche Wahr-
heit zu halten!
Gott alſo, lieben Kinder, Gott allein, als
dem einzigen Untrieglichen, koͤmt es zu, Richter
unſers Glaubens zu ſein. Er allein weiß ganz
ge-
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