Alle warfen darauf augenbliklich ihre Flinten nieder und Atkins schrie: "ach! um Gottes Barmherzigkeit willen, Herr Kapitain, Pardon! Pardon! Sie sind ja alle eben so schlim gewesen, als ich. O Pardon! Pardon! "Der Kapitain antwortete: alles, was er thun könte, wäre, daß er ein Fürwort beim Stadthalter für ihn einlegte. Was darauf erfolgen würde, müsse er erwarten. Hierauf wurde Freitag abgeschikt, der nebst den Matrosen ihnen allen die Hände binden muste. Unterdeß kamen die drei lezten herbei, und da sie sahen und hörten, was gesche- hen sei, wagten sie eben so wenig sich zu wider- sezen und liessen sich geduldig binden.
Jezt traten auch der Kapitain und Robin- son, der für einen Offizier des Stadthalters angesehen wurde, hinzu, und der erstere suchte diejenigen von den Gefangenen aus, die er einer aufrichtigen Reue über ihren Fehltrit fähig hielt. Diese wurden bis vor die Burg geführt, die übrigen nach der Grotte. Unter denen, die schon in der Grotte waren, ließ er gleichfals
noch
Alle warfen darauf augenbliklich ihre Flinten nieder und Atkins ſchrie: „ach! um Gottes Barmherzigkeit willen, Herr Kapitain, Pardon! Pardon! Sie ſind ja alle eben ſo ſchlim geweſen, als ich. O Pardon! Pardon! „Der Kapitain antwortete: alles, was er thun koͤnte, waͤre, daß er ein Fuͤrwort beim Stadthalter fuͤr ihn einlegte. Was darauf erfolgen wuͤrde, muͤſſe er erwarten. Hierauf wurde Freitag abgeſchikt, der nebſt den Matroſen ihnen allen die Haͤnde binden muſte. Unterdeß kamen die drei lezten herbei, und da ſie ſahen und hoͤrten, was geſche- hen ſei, wagten ſie eben ſo wenig ſich zu wider- ſezen und lieſſen ſich geduldig binden.
Jezt traten auch der Kapitain und Robin- ſon, der fuͤr einen Offizier des Stadthalters angeſehen wurde, hinzu, und der erſtere ſuchte diejenigen von den Gefangenen aus, die er einer aufrichtigen Reue uͤber ihren Fehltrit faͤhig hielt. Dieſe wurden bis vor die Burg gefuͤhrt, die uͤbrigen nach der Grotte. Unter denen, die ſchon in der Grotte waren, ließ er gleichfals
noch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0342"n="336"/><p>Alle warfen darauf augenbliklich ihre Flinten<lb/>
nieder und <hirendition="#fr">Atkins</hi>ſchrie: „ach! um Gottes<lb/>
Barmherzigkeit willen, Herr Kapitain, Pardon!<lb/>
Pardon! Sie ſind ja alle eben ſo ſchlim geweſen,<lb/>
als ich. O Pardon! Pardon! „Der Kapitain<lb/>
antwortete: alles, was er thun koͤnte, waͤre,<lb/>
daß er ein Fuͤrwort beim Stadthalter fuͤr ihn<lb/>
einlegte. Was darauf erfolgen wuͤrde, muͤſſe<lb/>
er erwarten. Hierauf wurde <hirendition="#fr">Freitag</hi> abgeſchikt,<lb/>
der nebſt den Matroſen ihnen allen die Haͤnde<lb/>
binden muſte. Unterdeß kamen die drei lezten<lb/>
herbei, und da ſie ſahen und hoͤrten, was geſche-<lb/>
hen ſei, wagten ſie eben ſo wenig ſich zu wider-<lb/>ſezen und lieſſen ſich geduldig binden.</p><lb/><p>Jezt traten auch der Kapitain und <hirendition="#fr">Robin-<lb/>ſon,</hi> der fuͤr einen Offizier des Stadthalters<lb/>
angeſehen wurde, hinzu, und der erſtere ſuchte<lb/>
diejenigen von den Gefangenen aus, die er einer<lb/>
aufrichtigen Reue uͤber ihren Fehltrit faͤhig hielt.<lb/>
Dieſe wurden bis vor die Burg gefuͤhrt, die<lb/>
uͤbrigen nach der Grotte. Unter denen, die<lb/>ſchon in der Grotte waren, ließ er gleichfals<lb/><fwplace="bottom"type="catch">noch</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[336/0342]
Alle warfen darauf augenbliklich ihre Flinten
nieder und Atkins ſchrie: „ach! um Gottes
Barmherzigkeit willen, Herr Kapitain, Pardon!
Pardon! Sie ſind ja alle eben ſo ſchlim geweſen,
als ich. O Pardon! Pardon! „Der Kapitain
antwortete: alles, was er thun koͤnte, waͤre,
daß er ein Fuͤrwort beim Stadthalter fuͤr ihn
einlegte. Was darauf erfolgen wuͤrde, muͤſſe
er erwarten. Hierauf wurde Freitag abgeſchikt,
der nebſt den Matroſen ihnen allen die Haͤnde
binden muſte. Unterdeß kamen die drei lezten
herbei, und da ſie ſahen und hoͤrten, was geſche-
hen ſei, wagten ſie eben ſo wenig ſich zu wider-
ſezen und lieſſen ſich geduldig binden.
Jezt traten auch der Kapitain und Robin-
ſon, der fuͤr einen Offizier des Stadthalters
angeſehen wurde, hinzu, und der erſtere ſuchte
diejenigen von den Gefangenen aus, die er einer
aufrichtigen Reue uͤber ihren Fehltrit faͤhig hielt.
Dieſe wurden bis vor die Burg gefuͤhrt, die
uͤbrigen nach der Grotte. Unter denen, die
ſchon in der Grotte waren, ließ er gleichfals
noch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/342>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.