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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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det von dem langen vergeblichen Herumirren. Ihr
Erstaunen, und ihr Wehklagen über die Abwe-
senheit des Boots war unbeschreiblich. Da ih-
rer fünf zusammen waren, wurde einer der Be-
gnadigten Matrosen mit der Anfrage an sie ab-
geschikt: ob sie sogleich gutwillig das Gewehr
strekken und sich ergeben wolten? Wo nicht, so
hätte der Stadthalter der Insel in einer Entfer-
nung von dreißig Schritten funfzig Man auf-
marschiren lassen, um sie alle nieder zu schiessen.
Ihr Boot wäre schon genommen, alle ihre Ka-
meraden wären gefangen und sie hätten also blos
zwischen Tod und Gefangenschaft zu wählen.

Robinson ließ hierauf alle seine Gefähr-
ten ein Geklirre mit den Waffen machen, um
der Aussage des Matrosen noch mehr Wahr-
scheinlichkeit zu geben. "Haben wir Pardon zu
hoffen?" fragte endlich Einer, dem der Kapi-
tain ungesehen folgendermaßen zurief: Thomas
Schmith, du kenst meine Stimme: leget ihr
unverzüglich das Gewehr nieder, so sol euch das
Leben geschenkt sein, bis auf Atkins. Dieser war
nemlich einer der Urheber der Meuterei gewesen.

Alle

det von dem langen vergeblichen Herumirren. Ihr
Erſtaunen, und ihr Wehklagen uͤber die Abwe-
ſenheit des Boots war unbeſchreiblich. Da ih-
rer fuͤnf zuſammen waren, wurde einer der Be-
gnadigten Matroſen mit der Anfrage an ſie ab-
geſchikt: ob ſie ſogleich gutwillig das Gewehr
ſtrekken und ſich ergeben wolten? Wo nicht, ſo
haͤtte der Stadthalter der Inſel in einer Entfer-
nung von dreißig Schritten funfzig Man auf-
marſchiren laſſen, um ſie alle nieder zu ſchieſſen.
Ihr Boot waͤre ſchon genommen, alle ihre Ka-
meraden waͤren gefangen und ſie haͤtten alſo blos
zwiſchen Tod und Gefangenſchaft zu waͤhlen.

Robinſon ließ hierauf alle ſeine Gefaͤhr-
ten ein Geklirre mit den Waffen machen, um
der Ausſage des Matroſen noch mehr Wahr-
ſcheinlichkeit zu geben. „Haben wir Pardon zu
hoffen?„ fragte endlich Einer, dem der Kapi-
tain ungeſehen folgendermaßen zurief: Thomas
Schmith, du kenſt meine Stimme: leget ihr
unverzuͤglich das Gewehr nieder, ſo ſol euch das
Leben geſchenkt ſein, bis auf Atkins. Dieſer war
nemlich einer der Urheber der Meuterei geweſen.

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[335/0341] det von dem langen vergeblichen Herumirren. Ihr Erſtaunen, und ihr Wehklagen uͤber die Abwe- ſenheit des Boots war unbeſchreiblich. Da ih- rer fuͤnf zuſammen waren, wurde einer der Be- gnadigten Matroſen mit der Anfrage an ſie ab- geſchikt: ob ſie ſogleich gutwillig das Gewehr ſtrekken und ſich ergeben wolten? Wo nicht, ſo haͤtte der Stadthalter der Inſel in einer Entfer- nung von dreißig Schritten funfzig Man auf- marſchiren laſſen, um ſie alle nieder zu ſchieſſen. Ihr Boot waͤre ſchon genommen, alle ihre Ka- meraden waͤren gefangen und ſie haͤtten alſo blos zwiſchen Tod und Gefangenſchaft zu waͤhlen. Robinſon ließ hierauf alle ſeine Gefaͤhr- ten ein Geklirre mit den Waffen machen, um der Ausſage des Matroſen noch mehr Wahr- ſcheinlichkeit zu geben. „Haben wir Pardon zu hoffen?„ fragte endlich Einer, dem der Kapi- tain ungeſehen folgendermaßen zurief: Thomas Schmith, du kenſt meine Stimme: leget ihr unverzuͤglich das Gewehr nieder, ſo ſol euch das Leben geſchenkt ſein, bis auf Atkins. Dieſer war nemlich einer der Urheber der Meuterei geweſen. Alle

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/341>, abgerufen am 24.11.2024.