Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 2. Hamburg, 1783.zu dessen Vertheidigung fechten wolte, darum Auf der andern Seite behaupte ich mit Dry- Aus allen diesen Betrachtungen ziehe ich den Vor- Theophron 2. Th. K
zu deſſen Vertheidigung fechten wolte, darum Auf der andern Seite behaupte ich mit Dry- Aus allen dieſen Betrachtungen ziehe ich den Vor- Theophron 2. Th. K
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zu deſſen Vertheidigung fechten wolte, darum
weil er mit dem Agamemnon um eine Hure ge-
zankt hatte; und hernach, blos durch eigne Rach-
gier angetrieben, ging er herum, und nahm den
Leuten niedertraͤchtiger Weiſe das Leben, denn ſo
wil ich es nennen, weil er ſich fuͤr unverlezt hielt.
Bei aller ſeiner Unverlezlichkeit trug er gleichwohl
die ſtaͤrkſte Ruͤſtung von der Welt. Das war aber,
wie ich mir demuͤthig vorſtelle, ein gewaltiger
Irthum. Denn ein Hufeiſen, an ſeine verwund-
bare Ferſe geſchlagen, wuͤrde hinlaͤnglich gewe-
ſen ſein.
Auf der andern Seite behaupte ich mit Dry-
den, in aller Demuth gegen die Goͤnner der
Neuern, daß der Teufel eigentlich der Held in
Miltons Gedichte iſt. Der Entwurf, den jener
anlegt, verfolgt, und zulezt ausfuͤhrt, iſt ja der
Inhalt des Gedichts.
Aus allen dieſen Betrachtungen ziehe ich den
unparteiiſchen Schluß, daß die Alten, grade ſo
wie die Neuern, ihre Vorzuͤge und Fehler, ihre
Tugenden und Laſter hatten. Pedanterie und
gezierte Gelehrſamkeit entſcheiden deutlich zum
Vor-
Theophron 2. Th. K
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