Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 2. Hamburg, 1783.Du. Nicht das geringste; auch dawider Du wirst bemerken, daß ich dir nicht die trif- sind,
Du. Nicht das geringſte; auch dawider Du wirſt bemerken, daß ich dir nicht die trif- ſind,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0174" n="168"/> <p><hi rendition="#fr">Du.</hi> Nicht das geringſte; auch dawider<lb/> nichts, wenn Sie ſich morgen wakker krank be-<lb/> finden. Und das wird eben ſo gewiß zutreffen.<lb/> Alſo gute Nacht!</p><lb/> <p>Du wirſt bemerken, daß ich dir nicht die trif-<lb/> tigen Gruͤnde in den Mund gelegt habe, die dir,<lb/> wie ich ſicher weiß, bei ſolcher Gelegenheit beifal-<lb/> len wuͤrden; als Pflicht und Liebe gegen mich,<lb/> Achtung und Freundſchaft fuͤr Herrn Harte, Sorge<lb/> fuͤr deinen eignen ſitlichen Ruf und fuͤr alle die<lb/> Pflichten eines Menſchen, Sohns, Schuͤlers und<lb/> Buͤrgers. Dieſe tuͤchtigen Gruͤnde wuͤrden gegen<lb/> ſolche ſeichte Maulaffen nur weggeworfen ſein.<lb/> Ueberhaupt uͤberlaß ſie ihrer Unwiſſenheit, ihren<lb/> ſchmuzigen, ſchaͤndlichen Laſtern! Sie werden<lb/> Wirkungen derſelben ſtrenge empfinden, wenn es zu<lb/> ſpaͤt ſein wird. Ohne die troſtvolle Zuflucht der Ge-<lb/> lehrſamkeit, und bei aller der Krankheit und den<lb/> Schmerzen eines zu Grunde gerichteten Magens<lb/> und faulenden Leichnams iſt das Alter, wenn<lb/> ſie ja noch dazu kommen, ein unruhiges und<lb/> ſchimpfliches. Das Laͤcherliche, das ſolche Kerle auf<lb/> diejenigen zu bringen ſuchen, die ihnen nicht aͤhnlich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſind,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [168/0174]
Du. Nicht das geringſte; auch dawider
nichts, wenn Sie ſich morgen wakker krank be-
finden. Und das wird eben ſo gewiß zutreffen.
Alſo gute Nacht!
Du wirſt bemerken, daß ich dir nicht die trif-
tigen Gruͤnde in den Mund gelegt habe, die dir,
wie ich ſicher weiß, bei ſolcher Gelegenheit beifal-
len wuͤrden; als Pflicht und Liebe gegen mich,
Achtung und Freundſchaft fuͤr Herrn Harte, Sorge
fuͤr deinen eignen ſitlichen Ruf und fuͤr alle die
Pflichten eines Menſchen, Sohns, Schuͤlers und
Buͤrgers. Dieſe tuͤchtigen Gruͤnde wuͤrden gegen
ſolche ſeichte Maulaffen nur weggeworfen ſein.
Ueberhaupt uͤberlaß ſie ihrer Unwiſſenheit, ihren
ſchmuzigen, ſchaͤndlichen Laſtern! Sie werden
Wirkungen derſelben ſtrenge empfinden, wenn es zu
ſpaͤt ſein wird. Ohne die troſtvolle Zuflucht der Ge-
lehrſamkeit, und bei aller der Krankheit und den
Schmerzen eines zu Grunde gerichteten Magens
und faulenden Leichnams iſt das Alter, wenn
ſie ja noch dazu kommen, ein unruhiges und
ſchimpfliches. Das Laͤcherliche, das ſolche Kerle auf
diejenigen zu bringen ſuchen, die ihnen nicht aͤhnlich
ſind,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |