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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 2. Hamburg, 1783.

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in eine solche Geselschaft sich auch ein oder zwei
Narren einschleichen oder ein paar Schurken sich
eindrängen, die einen, um den Ruf von ein wenig
Menschenverstand, die andern, um einen gemein-
hin sogenanten ehrlichen Namen zu erhaschen.
Indes vbi plura nitent, mußt du, wie Horaz,
dich nicht an einige Flekken stoßen.

(Verlaß dich übrigens darauf, du wirst bis
hinauf oder bis hinunter zu der Geselschaft steigen,
mit der du umgehst! Nach dieser werden die Leute
von dir urtheilen, und zwar nicht mit Unrecht. Das
spanische Sprichwort hat seinen guten Grund:
"sage mir, mit wem du umgehst, so wil ich dir
sagen, wer du bist.")

(Es sei daher deine Sorge, wo du nur bist,
in diejenige Geselschaft jedes Orts zu kommen,
die jeder nächst seiner eignen für die beste hält.
Das ist die beste Erklärung, die ich dir von der
guten Geselschaft geben kan.)

(Jedoch auch hier ist Behutsamkeit nöthig,
aus deren Ermangelung viele junge Leute selbst in
guter Geselschaft unglüklich geworden sind. Sie
besteht, wie ich bereits angemerkt habe, aus einer

großen

in eine ſolche Geſelſchaft ſich auch ein oder zwei
Narren einſchleichen oder ein paar Schurken ſich
eindraͤngen, die einen, um den Ruf von ein wenig
Menſchenverſtand, die andern, um einen gemein-
hin ſogenanten ehrlichen Namen zu erhaſchen.
Indes vbi plura nitent, mußt du, wie Horaz,
dich nicht an einige Flekken ſtoßen.

(Verlaß dich uͤbrigens darauf, du wirſt bis
hinauf oder bis hinunter zu der Geſelſchaft ſteigen,
mit der du umgehſt! Nach dieſer werden die Leute
von dir urtheilen, und zwar nicht mit Unrecht. Das
ſpaniſche Sprichwort hat ſeinen guten Grund:
“ſage mir, mit wem du umgehſt, ſo wil ich dir
ſagen, wer du biſt.„)

(Es ſei daher deine Sorge, wo du nur biſt,
in diejenige Geſelſchaft jedes Orts zu kommen,
die jeder naͤchſt ſeiner eignen fuͤr die beſte haͤlt.
Das iſt die beſte Erklaͤrung, die ich dir von der
guten Geſelſchaft geben kan.)

(Jedoch auch hier iſt Behutſamkeit noͤthig,
aus deren Ermangelung viele junge Leute ſelbſt in
guter Geſelſchaft ungluͤklich geworden ſind. Sie
beſteht, wie ich bereits angemerkt habe, aus einer

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[31/0037] in eine ſolche Geſelſchaft ſich auch ein oder zwei Narren einſchleichen oder ein paar Schurken ſich eindraͤngen, die einen, um den Ruf von ein wenig Menſchenverſtand, die andern, um einen gemein- hin ſogenanten ehrlichen Namen zu erhaſchen. Indes vbi plura nitent, mußt du, wie Horaz, dich nicht an einige Flekken ſtoßen. (Verlaß dich uͤbrigens darauf, du wirſt bis hinauf oder bis hinunter zu der Geſelſchaft ſteigen, mit der du umgehſt! Nach dieſer werden die Leute von dir urtheilen, und zwar nicht mit Unrecht. Das ſpaniſche Sprichwort hat ſeinen guten Grund: “ſage mir, mit wem du umgehſt, ſo wil ich dir ſagen, wer du biſt.„) (Es ſei daher deine Sorge, wo du nur biſt, in diejenige Geſelſchaft jedes Orts zu kommen, die jeder naͤchſt ſeiner eignen fuͤr die beſte haͤlt. Das iſt die beſte Erklaͤrung, die ich dir von der guten Geſelſchaft geben kan.) (Jedoch auch hier iſt Behutſamkeit noͤthig, aus deren Ermangelung viele junge Leute ſelbſt in guter Geſelſchaft ungluͤklich geworden ſind. Sie beſteht, wie ich bereits angemerkt habe, aus einer großen

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 2. Hamburg, 1783, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron02_1783/37>, abgerufen am 27.11.2024.