Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das zehnte Stük von denen communion, churhannöv. und herzogl. findlichen Kolben anstöset, und, vermöge der kleinen Steurungsschwinge q, den eiser-nen Stäben r. r, und dem Hahnenschlüssel s, den messingern Hahnen, der unter der hölzernen Füllung zwischen dem Hahnenstük, damit er nicht heraus springen könne, mit der Spizze wiederstehet, bei s. oder bei t. öfnet oder zumachet, weil diese Hahnen, wovon der eine offen stehet, wann der andere zu ist, so wol in dem Boden, als auch über dem Durchmesser eine Oefnung haben, wovon die leztere 3 Zoll weit und 8 Zoll hoch ist: 4. Die Communicationsröhren u. u: Es kan durch diese, wann dieser oder iener Hah- nen offen ist, weil in dem Boden des Hahnenstüks Oefnungen sind, das Wasser aus der Einfalsröhre in die Treibstiefel v. v. tretten: Dieses Wasser stöset alsdann an die in diesen Stiefeln befindliche, und an den Balancirern h. und i. angehengte Kolben, und treibt solche wechselsweise mit denen an die Balancirer befestigten Schachtstangen w. und w. mit ihren Kolben in denen Pompen oder Kunstsäzzen in die Höhe, die das Wasser auf den Stollen heben: 5. Der Waagebalken A, der über den Kunstsäzzen und 10 Lachter unter der Maschine lieget, und mit den Schachtstangen, die nach den Säz- zen gehen, verknüpft, und 10 Fus lang ist, welches sich auf dem Kupfer, wegen dem Mangel des Raums, nicht vorstellen lässet: Es geben aber dabei die Gestänge, wegen ihrer Länge, oben in den Nägeln der Balancirer so viel nach, als die untere Entfer- nung der Nägel in dem Waagebalken von dem Perpendicul ausmachet, der Waage- balken selbst dienet inzwischen, weil die Balancirer sehr nahe an einander liegen, eines Teils dazu, daß man zu der Vorrichtung der Säzze hinlänglichen Raum haben möge, andern Teils aber befördert er den wechselsweisen Auf- und Niedergang der Balancirer: 6. Endlich ist y. eine kleine Röhre, durch deren Hülfe man das Wasser aus der Ein- falsröhre nach Gefallen ablassen kan, wann man den in dieser kleinen Röhre befindli- chen Kolben in die Höhe ziehet. Weil also bei alle diesem, die eine Oefnung in dem Boden eines Hahnens mit der same
Das zehnte Stuͤk von denen communion, churhannoͤv. und herzogl. findlichen Kolben anſtoͤſet, und, vermoͤge der kleinen Steurungsſchwinge q, den eiſer-nen Staͤben r. r, und dem Hahnenſchluͤſſel ſ, den meſſingern Hahnen, der unter der hoͤlzernen Fuͤllung zwiſchen dem Hahnenſtuͤk, damit er nicht heraus ſpringen koͤnne, mit der Spizze wiederſtehet, bei ſ. oder bei t. oͤfnet oder zumachet, weil dieſe Hahnen, wovon der eine offen ſtehet, wann der andere zu iſt, ſo wol in dem Boden, als auch uͤber dem Durchmeſſer eine Oefnung haben, wovon die leztere 3 Zoll weit und 8 Zoll hoch iſt: 4. Die Communicationsroͤhren u. u: Es kan durch dieſe, wann dieſer oder iener Hah- nen offen iſt, weil in dem Boden des Hahnenſtuͤks Oefnungen ſind, das Waſſer aus der Einfalsroͤhre in die Treibſtiefel v. v. tretten: Dieſes Waſſer ſtoͤſet alsdann an die in dieſen Stiefeln befindliche, und an den Balancirern h. und i. angehengte Kolben, und treibt ſolche wechſelsweiſe mit denen an die Balancirer befeſtigten Schachtſtangen w. und w. mit ihren Kolben in denen Pompen oder Kunſtſaͤzzen in die Hoͤhe, die das Waſſer auf den Stollen heben: 5. Der Waagebalken A, der uͤber den Kunſtſaͤzzen und 10 Lachter unter der Maſchine lieget, und mit den Schachtſtangen, die nach den Saͤz- zen gehen, verknuͤpft, und 10 Fus lang iſt, welches ſich auf dem Kupfer, wegen dem Mangel des Raums, nicht vorſtellen laͤſſet: Es geben aber dabei die Geſtaͤnge, wegen ihrer Laͤnge, oben in den Naͤgeln der Balancirer ſo viel nach, als die untere Entfer- nung der Naͤgel in dem Waagebalken von dem Perpendicul ausmachet, der Waage- balken ſelbſt dienet inzwiſchen, weil die Balancirer ſehr nahe an einander liegen, eines Teils dazu, daß man zu der Vorrichtung der Saͤzze hinlaͤnglichen Raum haben moͤge, andern Teils aber befoͤrdert er den wechſelsweiſen Auf- und Niedergang der Balancirer: 6. Endlich iſt y. eine kleine Roͤhre, durch deren Huͤlfe man das Waſſer aus der Ein- falsroͤhre nach Gefallen ablaſſen kan, wann man den in dieſer kleinen Roͤhre befindli- chen Kolben in die Hoͤhe ziehet. Weil alſo bei alle dieſem, die eine Oefnung in dem Boden eines Hahnens mit der ſame
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Das zehnte Stuͤk von denen communion, churhannoͤv. und herzogl.
findlichen Kolben anſtoͤſet, und, vermoͤge der kleinen Steurungsſchwinge q, den eiſer-
nen Staͤben r. r, und dem Hahnenſchluͤſſel ſ, den meſſingern Hahnen, der unter
der hoͤlzernen Fuͤllung zwiſchen dem Hahnenſtuͤk, damit er nicht heraus ſpringen koͤnne,
mit der Spizze wiederſtehet, bei ſ. oder bei t. oͤfnet oder zumachet, weil dieſe Hahnen,
wovon der eine offen ſtehet, wann der andere zu iſt, ſo wol in dem Boden, als auch uͤber
dem Durchmeſſer eine Oefnung haben, wovon die leztere 3 Zoll weit und 8 Zoll hoch iſt:
4. Die Communicationsroͤhren u. u: Es kan durch dieſe, wann dieſer oder iener Hah-
nen offen iſt, weil in dem Boden des Hahnenſtuͤks Oefnungen ſind, das Waſſer aus
der Einfalsroͤhre in die Treibſtiefel v. v. tretten: Dieſes Waſſer ſtoͤſet alsdann an die
in dieſen Stiefeln befindliche, und an den Balancirern h. und i. angehengte Kolben,
und treibt ſolche wechſelsweiſe mit denen an die Balancirer befeſtigten Schachtſtangen
w. und w. mit ihren Kolben in denen Pompen oder Kunſtſaͤzzen in die Hoͤhe, die das
Waſſer auf den Stollen heben: 5. Der Waagebalken A, der uͤber den Kunſtſaͤzzen und
10 Lachter unter der Maſchine lieget, und mit den Schachtſtangen, die nach den Saͤz-
zen gehen, verknuͤpft, und 10 Fus lang iſt, welches ſich auf dem Kupfer, wegen dem
Mangel des Raums, nicht vorſtellen laͤſſet: Es geben aber dabei die Geſtaͤnge, wegen
ihrer Laͤnge, oben in den Naͤgeln der Balancirer ſo viel nach, als die untere Entfer-
nung der Naͤgel in dem Waagebalken von dem Perpendicul ausmachet, der Waage-
balken ſelbſt dienet inzwiſchen, weil die Balancirer ſehr nahe an einander liegen, eines
Teils dazu, daß man zu der Vorrichtung der Saͤzze hinlaͤnglichen Raum haben moͤge,
andern Teils aber befoͤrdert er den wechſelsweiſen Auf- und Niedergang der Balancirer:
6. Endlich iſt y. eine kleine Roͤhre, durch deren Huͤlfe man das Waſſer aus der Ein-
falsroͤhre nach Gefallen ablaſſen kan, wann man den in dieſer kleinen Roͤhre befindli-
chen Kolben in die Hoͤhe ziehet.
Weil alſo bei alle dieſem, die eine Oefnung in dem Boden eines Hahnens mit der
Oefnung der ihm zugeordneten Communicationsroͤhre uͤbereinkomt, wann der andere Hah-
nen verſchloſſen iſt: So muß die Bewegung dieſer Maſchine auf die folgende Art ge-
ſchehen. Wann naͤmlich die Einfalsroͤhre bis auf 25 Lachter voll Waſſer ſtehet: So tritt
das Waſſer, wann wir in den Gedanken von den Hahnenſtuͤkkern b. und c. anfangen, und
wann der Hahnen s. offen iſt, und mit den Oefnungen dieſer Hahnenſtuͤkker uͤbereinkomt,
durch eben dieſen Hahnen, und durch das in dem Boden deſſelben befindliche Loch, in die
darunter liegende Communicationsroͤhre, und unter den Kolben, welcher in dem daran
ſtehenden Treibſtiefel befindlich iſt: Es drukket in dieſem Augenblik, vermoͤge der Kraft
der Waſſerſaͤule, dieſen Kolben, und den damit verknuͤpften Balancirer h, mit dem
daran gehengten Schachtgeſtaͤnge in die Hoͤhe, und bringt ſolcher Geſtalt die Abſicht
einmal zur Witklichkeit, indem es waͤhrend dieſer Bewegung die Grubenwaſſer auf den
Stollen hebet: Jndem aber auch dieſes geſchiehet, und das andere Zeug, vermoͤge der
Waage, mit dem Balancirer i. niedergehet; So drukt dieſer die Steurungsſchwinge
g. auf dieſer Seite nieder: Weil ſie nun, indem dieſes geſchiehet, auf der einen Seite
dei g. in die Hoͤhe gehet; So wird der eine Steurungskolben, mittelſt der Zuſammen-
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Kolben bei m. gehet aber zuruͤk, und oͤfnet den Eingang in die Roͤhre n: Der gewalt-
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