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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das eilfte Stük
wann sich das Dach auf die Sohle leget. Man glaubt aber deswegen noch lang nicht,
daß die Welt hier zu sei: Denn man weis es aus der Erfahrung, daß auf einen Buk-
kel eine Mulde folget, in welcher die Schiefern wieder um desto höher sind. So viel
erfährt man aber auch ferner, daß auf den Sohlen der Mulden schwarze pechige
Schiefern liegen, die entweder einen sehr geringen, oder gar keinen Gehalt haben.

§. 9.

An dem Ausgehenden wird man gewahr, daß die Schiefern grün- und blauflekkig,
und durchaus streng sind, weil sie mehr thonartig sind, und keinen Schwefel und Kies
halten. Jn der Mitte des Feldes sind dieselbe in einer Länge von etlichen und öfters
fünf hundert Lachter entweder taub, oder doch wenigstens unedel, und nicht schmelz-
würdig. Jn dem Tiefsten und in den Wassern sind dieselbe hingegen erst recht edel und
gut. Wie leicht kan es also nicht geschehen, daß man sich von dergleichen Werken klei-
ne und übele Begriffe macht, und vor der Thür umwendet, ehe man sie noch recht ken-
nen gelernt hat.

Die zwote Abhandlung
von der Kentnis der Mineralien bei diesem Werk.
§. 10.

Man kan diese dem äusern Ansehen nach in folgende Classen verteilen, nämlich:

I. Jn metallhaltige Mineralien: Hierzu kan man zählen:
A. Schwarzgraue Schiefern, deren Gehalt man daher zu beurteilen pfleget,
wann sie entweder schon in dem Bruch nach der Quere, oder auf ihren
platten Seiten glänzende gelbe, grüne, und blauliche Farben haben, die
man Blumen zu nennen gewohnt ist;
B. Schwarze pechige Schiefern, die sehr viele Speise haben;
C. Grauliche Schiefern, welche grüne und blaue Flekken haben, die nicht
glänzen;
D. Sanderze, die mit derben, weisen, blauen, gelben und grünen Erzfunken,
und mit rothem derben glänzenden Kupferglas eingesprengt sind:
II. Jn Kalksteine: Diese sind:
A. Leder- und
B. Gibskalkstein:
III. Jn

Das eilfte Stuͤk
wann ſich das Dach auf die Sohle leget. Man glaubt aber deswegen noch lang nicht,
daß die Welt hier zu ſei: Denn man weis es aus der Erfahrung, daß auf einen Buk-
kel eine Mulde folget, in welcher die Schiefern wieder um deſto hoͤher ſind. So viel
erfaͤhrt man aber auch ferner, daß auf den Sohlen der Mulden ſchwarze pechige
Schiefern liegen, die entweder einen ſehr geringen, oder gar keinen Gehalt haben.

§. 9.

An dem Ausgehenden wird man gewahr, daß die Schiefern gruͤn- und blauflekkig,
und durchaus ſtreng ſind, weil ſie mehr thonartig ſind, und keinen Schwefel und Kies
halten. Jn der Mitte des Feldes ſind dieſelbe in einer Laͤnge von etlichen und oͤfters
fuͤnf hundert Lachter entweder taub, oder doch wenigſtens unedel, und nicht ſchmelz-
wuͤrdig. Jn dem Tiefſten und in den Waſſern ſind dieſelbe hingegen erſt recht edel und
gut. Wie leicht kan es alſo nicht geſchehen, daß man ſich von dergleichen Werken klei-
ne und uͤbele Begriffe macht, und vor der Thuͤr umwendet, ehe man ſie noch recht ken-
nen gelernt hat.

Die zwote Abhandlung
von der Kentnis der Mineralien bei dieſem Werk.
§. 10.

Man kan dieſe dem aͤuſern Anſehen nach in folgende Claſſen verteilen, naͤmlich:

I. Jn metallhaltige Mineralien: Hierzu kan man zaͤhlen:
A. Schwarzgraue Schiefern, deren Gehalt man daher zu beurteilen pfleget,
wann ſie entweder ſchon in dem Bruch nach der Quere, oder auf ihren
platten Seiten glaͤnzende gelbe, gruͤne, und blauliche Farben haben, die
man Blumen zu nennen gewohnt iſt;
B. Schwarze pechige Schiefern, die ſehr viele Speiſe haben;
C. Grauliche Schiefern, welche gruͤne und blaue Flekken haben, die nicht
glaͤnzen;
D. Sanderze, die mit derben, weiſen, blauen, gelben und gruͤnen Erzfunken,
und mit rothem derben glaͤnzenden Kupferglas eingeſprengt ſind:
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A. Leder- und
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[238/0258] Das eilfte Stuͤk wann ſich das Dach auf die Sohle leget. Man glaubt aber deswegen noch lang nicht, daß die Welt hier zu ſei: Denn man weis es aus der Erfahrung, daß auf einen Buk- kel eine Mulde folget, in welcher die Schiefern wieder um deſto hoͤher ſind. So viel erfaͤhrt man aber auch ferner, daß auf den Sohlen der Mulden ſchwarze pechige Schiefern liegen, die entweder einen ſehr geringen, oder gar keinen Gehalt haben. §. 9. An dem Ausgehenden wird man gewahr, daß die Schiefern gruͤn- und blauflekkig, und durchaus ſtreng ſind, weil ſie mehr thonartig ſind, und keinen Schwefel und Kies halten. Jn der Mitte des Feldes ſind dieſelbe in einer Laͤnge von etlichen und oͤfters fuͤnf hundert Lachter entweder taub, oder doch wenigſtens unedel, und nicht ſchmelz- wuͤrdig. Jn dem Tiefſten und in den Waſſern ſind dieſelbe hingegen erſt recht edel und gut. Wie leicht kan es alſo nicht geſchehen, daß man ſich von dergleichen Werken klei- ne und uͤbele Begriffe macht, und vor der Thuͤr umwendet, ehe man ſie noch recht ken- nen gelernt hat. Die zwote Abhandlung von der Kentnis der Mineralien bei dieſem Werk. §. 10. Man kan dieſe dem aͤuſern Anſehen nach in folgende Claſſen verteilen, naͤmlich: I. Jn metallhaltige Mineralien: Hierzu kan man zaͤhlen: A. Schwarzgraue Schiefern, deren Gehalt man daher zu beurteilen pfleget, wann ſie entweder ſchon in dem Bruch nach der Quere, oder auf ihren platten Seiten glaͤnzende gelbe, gruͤne, und blauliche Farben haben, die man Blumen zu nennen gewohnt iſt; B. Schwarze pechige Schiefern, die ſehr viele Speiſe haben; C. Grauliche Schiefern, welche gruͤne und blaue Flekken haben, die nicht glaͤnzen; D. Sanderze, die mit derben, weiſen, blauen, gelben und gruͤnen Erzfunken, und mit rothem derben glaͤnzenden Kupferglas eingeſprengt ſind: II. Jn Kalkſteine: Dieſe ſind: A. Leder- und B. Gibskalkſtein: III. Jn

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/258>, abgerufen am 24.11.2024.