Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmstädtischen. §. 20. Die Bergleute arbeiten nur acht Stunde. Jhr Lohn, nach denen man die Gedinge ein- §. 21. Damit die Schichten, welche nur 8 Stunde dauren, ordnungsmäsig verfahren §. 22. Das Holz- und das Kohlenmaas ist eben so gros, wie das godelsheimer, das ich in §. 23. Die Schmelzarbeiten verrichten der Hüttenmeister, und die Vorläufer. Dem §. 24. Alle vier Wochen, und zwar auf den Sonnabend wird ausgelohnet, den ersten Frei- §. 25. F
von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmſtaͤdtiſchen. §. 20. Die Bergleute arbeiten nur acht Stunde. Jhr Lohn, nach denen man die Gedinge ein- §. 21. Damit die Schichten, welche nur 8 Stunde dauren, ordnungsmaͤſig verfahren §. 22. Das Holz- und das Kohlenmaas iſt eben ſo gros, wie das godelsheimer, das ich in §. 23. Die Schmelzarbeiten verrichten der Huͤttenmeiſter, und die Vorlaͤufer. Dem §. 24. Alle vier Wochen, und zwar auf den Sonnabend wird ausgelohnet, den erſten Frei- §. 25. F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0061" n="41"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmſtaͤdtiſchen.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 20.</head><lb/> <p>Die Bergleute arbeiten nur acht Stunde. Jhr Lohn, nach denen man die Gedinge ein-<lb/> richtet, iſt folgender. Ein Haͤuer bekomt die Schicht 16 bis 18-, ein Karnlaͤufer aber woͤ-<lb/> chentlich 30 bis 40 Kreuzzer, und 1 Gulden 10 Kreuzzer. Man hat bei dieſem Werk keine<lb/> Haspelknechte: Denn die Haͤuer muͤſſen den Haspel ſelbſt ziehen, und die Berge und Schie-<lb/> fern zu Tag foͤrdern. Es wird ihnen bei dieſem Lohn, wie ich §. 13. gezeigt habe, weiter nichts,<lb/> als nur noch das Gezaͤhe und das Geleucht zugeſtanden. Es bekomt aber der Haͤuer woͤchent-<lb/> lich in dem Winter 4-, und der Karnlaͤufer 5-, in dem Sommer hingegen, weil in<lb/> dieſer Zeit die mehreſte Schiefern an dem Tage geſchieden werden, iener nur 3-, und<lb/> dieſer 4 Maͤsger Oehl, derer 20 ein gewoͤhnliches Maas ausmachen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 21.</head><lb/> <p>Damit die Schichten, welche nur 8 Stunde dauren, ordnungsmaͤſig verfahren<lb/> werden moͤgen: So wird des Morgens um 4-, und des Mittags um 12 Uhr zur Ar-<lb/> beit gelaͤutet, da dann die Bergleute in dem Zechenhaus erſcheinen, und ihr Gebaͤt ver-<lb/> richten muͤſſen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 22.</head><lb/> <p>Das Holz- und das Kohlenmaas iſt eben ſo gros, wie das godelsheimer, das ich in<lb/> dem 3ten Stuͤk §. 16 beſchrieben habe. Jn einen Haufen werden 60 und auch 90 Mal-<lb/> ter, oder 1 und auch 1½ Schok eingeſchoben. Die Haufen werden entweder mit Ra-<lb/> ſen oder mit Laub gedekket, wobei dann im leztern Fall uͤber das Laub noch eine Dekke<lb/> von Kohlloͤſche gemacht wird. Sie muͤſſen ſehr dicht geſezzet werden, damit nicht zu<lb/> viele Luft in ihnen bleibet, die ſich von der Waͤrme zu ſehr ausdehnet, und den Hau-<lb/> fen ſchuͤttet, und in Flamme ſezzet. Die Koͤhler pflegen, wann das Holz zu lukker ge-<lb/> ſezt iſt, den ſchwefelichten Duͤnſten, die ſich unter den Haufen in der Erde befinden, die<lb/> Schuld zu geben, wann ſich ein Haufen ſchuͤttet. Vor eine Reiſe Kohlen wird ein<lb/> Gulden Koͤhlerlohn bezahlet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 23.</head><lb/> <p>Die Schmelzarbeiten verrichten der Huͤttenmeiſter, und die Vorlaͤufer. Dem<lb/> erſtern werden woͤchentlich, nebſt dem freien Brand und der Wohnung, 3 bis 4-, ei-<lb/> nem Vorlaͤufer aber nur 2 Gulden gereichet. Ehedeſſen wurden vor einen Centner<lb/> Kupfer gaarzumachen, 10 Kreuzzer bezahlet, izzo aber muß der Huͤttenmeiſter das Gaar-<lb/> machen in dem Wochenlohn verrichten, dem Zuhalter werden inzwiſchen von einem ie-<lb/> den Centner noch 3 Kreuzzer bezahlet.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 24.</head><lb/> <p>Alle vier Wochen, und zwar auf den Sonnabend wird ausgelohnet, den erſten Frei-<lb/> tag zuvor aber das Verleſen gehalten. Es muß in dieſem ein ieder Arbeiter die von<lb/> ihm verfahrne Schichten, und alle ſonſtige gethane Arbeiten eingeben.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 25.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [41/0061]
von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmſtaͤdtiſchen.
§. 20.
Die Bergleute arbeiten nur acht Stunde. Jhr Lohn, nach denen man die Gedinge ein-
richtet, iſt folgender. Ein Haͤuer bekomt die Schicht 16 bis 18-, ein Karnlaͤufer aber woͤ-
chentlich 30 bis 40 Kreuzzer, und 1 Gulden 10 Kreuzzer. Man hat bei dieſem Werk keine
Haspelknechte: Denn die Haͤuer muͤſſen den Haspel ſelbſt ziehen, und die Berge und Schie-
fern zu Tag foͤrdern. Es wird ihnen bei dieſem Lohn, wie ich §. 13. gezeigt habe, weiter nichts,
als nur noch das Gezaͤhe und das Geleucht zugeſtanden. Es bekomt aber der Haͤuer woͤchent-
lich in dem Winter 4-, und der Karnlaͤufer 5-, in dem Sommer hingegen, weil in
dieſer Zeit die mehreſte Schiefern an dem Tage geſchieden werden, iener nur 3-, und
dieſer 4 Maͤsger Oehl, derer 20 ein gewoͤhnliches Maas ausmachen.
§. 21.
Damit die Schichten, welche nur 8 Stunde dauren, ordnungsmaͤſig verfahren
werden moͤgen: So wird des Morgens um 4-, und des Mittags um 12 Uhr zur Ar-
beit gelaͤutet, da dann die Bergleute in dem Zechenhaus erſcheinen, und ihr Gebaͤt ver-
richten muͤſſen.
§. 22.
Das Holz- und das Kohlenmaas iſt eben ſo gros, wie das godelsheimer, das ich in
dem 3ten Stuͤk §. 16 beſchrieben habe. Jn einen Haufen werden 60 und auch 90 Mal-
ter, oder 1 und auch 1½ Schok eingeſchoben. Die Haufen werden entweder mit Ra-
ſen oder mit Laub gedekket, wobei dann im leztern Fall uͤber das Laub noch eine Dekke
von Kohlloͤſche gemacht wird. Sie muͤſſen ſehr dicht geſezzet werden, damit nicht zu
viele Luft in ihnen bleibet, die ſich von der Waͤrme zu ſehr ausdehnet, und den Hau-
fen ſchuͤttet, und in Flamme ſezzet. Die Koͤhler pflegen, wann das Holz zu lukker ge-
ſezt iſt, den ſchwefelichten Duͤnſten, die ſich unter den Haufen in der Erde befinden, die
Schuld zu geben, wann ſich ein Haufen ſchuͤttet. Vor eine Reiſe Kohlen wird ein
Gulden Koͤhlerlohn bezahlet.
§. 23.
Die Schmelzarbeiten verrichten der Huͤttenmeiſter, und die Vorlaͤufer. Dem
erſtern werden woͤchentlich, nebſt dem freien Brand und der Wohnung, 3 bis 4-, ei-
nem Vorlaͤufer aber nur 2 Gulden gereichet. Ehedeſſen wurden vor einen Centner
Kupfer gaarzumachen, 10 Kreuzzer bezahlet, izzo aber muß der Huͤttenmeiſter das Gaar-
machen in dem Wochenlohn verrichten, dem Zuhalter werden inzwiſchen von einem ie-
den Centner noch 3 Kreuzzer bezahlet.
§. 24.
Alle vier Wochen, und zwar auf den Sonnabend wird ausgelohnet, den erſten Frei-
tag zuvor aber das Verleſen gehalten. Es muß in dieſem ein ieder Arbeiter die von
ihm verfahrne Schichten, und alle ſonſtige gethane Arbeiten eingeben.
§. 25.
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |