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Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.

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Im Menschen Jesus dann zertratst der Schlange
Den Kopf du und sie stach dich in die Ferse,
Und purpurn quoll, derweil die Knechte flohen,
Des Sämanns Blut in's Feld bei Pflug und Herse.
O eine Nacht der Hölle, eine bange
Nacht des Verrats erfaßte meinen Hohen
Und gab ihn preis der rohen
Gottlosigkeit des Pöbels aller Stände!
Wer kann den Qualkelch singen den du trankest,
O Herr, und wie du trankest!
Das Kreuz war deiner Marter nur das Ende.
Erhabner! dein gedenk' ich voller Demut
Wie du gewünscht in menschlich schöner Wehmut.
Du wardst, du wardst getauft mit jener Taufe
Die du voraussahst, wähltest und ersehntest.
Und auch das Schwert, gewürgt hat's bis es trunken,
Das wilde Schwert womit du uns belehntest.
Wer sagt wie groß des Feuers Aschenhaufe
Das angezündet deine Himmelsfunken?
Und Alle die gesunken
Als Opfer ihres Glaubens, dir sich schenken
Ja wollten sie, ihr Lieben war das deine.
Drum bei dem Altarweine
Will ich auch dieses deines Bluts gedenken,
Vor Allen dein, o Huß! du Reigenführer
Der Zeugen deren Staub noch glimmt dem Spürer.
Im Menſchen Jeſus dann zertratſt der Schlange
Den Kopf du und ſie ſtach dich in die Ferſe,
Und purpurn quoll, derweil die Knechte flohen,
Des Sämanns Blut in's Feld bei Pflug und Herſe.
O eine Nacht der Hölle, eine bange
Nacht des Verrats erfaßte meinen Hohen
Und gab ihn preis der rohen
Gottloſigkeit des Pöbels aller Stände!
Wer kann den Qualkelch ſingen den du trankeſt,
O Herr, und wie du trankeſt!
Das Kreuz war deiner Marter nur das Ende.
Erhabner! dein gedenk' ich voller Demut
Wie du gewünſcht in menſchlich ſchöner Wehmut.
Du wardſt, du wardſt getauft mit jener Taufe
Die du vorausſahſt, wählteſt und erſehnteſt.
Und auch das Schwert, gewürgt hat's bis es trunken,
Das wilde Schwert womit du uns belehnteſt.
Wer ſagt wie groß des Feuers Aſchenhaufe
Das angezündet deine Himmelsfunken?
Und Alle die geſunken
Als Opfer ihres Glaubens, dir ſich ſchenken
Ja wollten ſie, ihr Lieben war das deine.
Drum bei dem Altarweine
Will ich auch dieſes deines Bluts gedenken,
Vor Allen dein, o Huß! du Reigenführer
Der Zeugen deren Staub noch glimmt dem Spürer.
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[64/0078] Im Menſchen Jeſus dann zertratſt der Schlange Den Kopf du und ſie ſtach dich in die Ferſe, Und purpurn quoll, derweil die Knechte flohen, Des Sämanns Blut in's Feld bei Pflug und Herſe. O eine Nacht der Hölle, eine bange Nacht des Verrats erfaßte meinen Hohen Und gab ihn preis der rohen Gottloſigkeit des Pöbels aller Stände! Wer kann den Qualkelch ſingen den du trankeſt, O Herr, und wie du trankeſt! Das Kreuz war deiner Marter nur das Ende. Erhabner! dein gedenk' ich voller Demut Wie du gewünſcht in menſchlich ſchöner Wehmut. Du wardſt, du wardſt getauft mit jener Taufe Die du vorausſahſt, wählteſt und erſehnteſt. Und auch das Schwert, gewürgt hat's bis es trunken, Das wilde Schwert womit du uns belehnteſt. Wer ſagt wie groß des Feuers Aſchenhaufe Das angezündet deine Himmelsfunken? Und Alle die geſunken Als Opfer ihres Glaubens, dir ſich ſchenken Ja wollten ſie, ihr Lieben war das deine. Drum bei dem Altarweine Will ich auch dieſes deines Bluts gedenken, Vor Allen dein, o Huß! du Reigenführer Der Zeugen deren Staub noch glimmt dem Spürer.

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Zitationshilfe: Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/78>, abgerufen am 24.11.2024.