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[Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700.

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Die Seyne mit der Theems zusamt der Norden Cronen/
Die sahen so entzückt dich edlen Märcker an/
Als der so erst gesehn/ daß Moskau die Melonen
So gut und besser noch als Welschland zeugen kan.
Bald wurdest du entdeckt von Fridrich Wilhelms Blicke/
Du hörtest sein Geheiß/ das eine Prüfung war/
Wie du zu seinem Dienst dich künfftig würdest schicken/
Und legtst ein Meister-Stück an statt der Probe dar.
Sarmatien zürnt noch/ weil jenen Haupt-Rebellen
Dein Arm aus seinem Schutz und seinem Schoosse riß/
Nachdem du ihm gewust so künstlich nachzustellen/
Daß er als wie ein Hecht an deine Darge biß.
Es würde sich mein Kiel auf halbem Weg ermüden/
Wann er mit gleichem Schritt verfolgte deinen Lauf/
Wie du ihn fortgesetzt in Waffen und im Frieden/
Das alles zeichnet schon das Zeit-Register auf.
Uns ist ja deine Müh und Wachen unverborgen/
Als du ein Krieges-Heer genehrt mit Uberfluß/
Und wie du für die Pracht des Fürsten kontest sorgen/
Bezeigt dein Marschallstab bey jenemFrieden-Schluß.
Zuletzt hast du den Staat zwo theurer Princeßinnen
Von vielen Jahren her zu deinem Ruhm geführt/
Davon die erste schon der Sternen hohe Zinnen/
Die ander noch die Welt als wie ein Wunder ziert.
Dein Churfürst/ welchem sie der Himmel auserlesen/
Der stellet dich zum Haupt bey ihrem Hofe vor/
Der einem Helicon so lange gleich gewesen/
Als du Apollo warst in unserm Musen-Chor.
Weil auch die holde Schaar war deiner Huht vertrauet/
Dazu so viel Gedult als auch Verstand gehört/
So hast du sie mit Lehr und Leben so erbauet/
Daß auch dein Regiment kein Fehltrit hat entehrt.
Der Argus konte dort nicht eine Kuh bewachen/
Als ihm des Kupplers Lied die hundert Augen schloß/
Hier aber konte nichts dein Aufsehn irre machen/
Dir war auch eine Zahl von zwölffen nicht zu groß.
(Ihr
Die Seyne mit der Theems zuſamt der Norden Cronen/
Die ſahen ſo entzuͤckt dich edlen Maͤrcker an/
Als der ſo erſt geſehn/ daß Moskau die Melonen
So gut und beſſer noch als Welſchland zeugen kan.
Bald wurdeſt du entdeckt von Fridrich Wilhelms Blickē/
Du hoͤrteſt ſein Geheiß/ das eine Pruͤfung war/
Wie du zu ſeinem Dienſt dich kuͤnfftig wuͤrdeſt ſchicken/
Und legtſt ein Meiſter-Stuͤck an ſtatt der Probe dar.
Sarmatien zuͤrnt noch/ weil jenen Haupt-Rebellen
Dein Arm aus ſeinem Schutz und ſeinem Schooſſe riß/
Nachdem du ihm gewuſt ſo kuͤnſtlich nachzuſtellen/
Daß er als wie ein Hecht an deine Darge biß.
Es wuͤrde ſich mein Kiel auf halbem Weg ermuͤden/
Wann er mit gleichem Schritt verfolgte deinen Lauf/
Wie du ihn fortgeſetzt in Waffen und im Frieden/
Das alles zeichnet ſchon das Zeit-Regiſter auf.
Uns iſt ja deine Muͤh und Wachen unverborgen/
Als du ein Krieges-Heer genehrt mit Uberfluß/
Und wie du fuͤr die Pracht des Fuͤrſten konteſt ſorgen/
Bezeigt dein Marſchallſtab bey jenemFrieden-Schluß.
Zuletzt haſt du den Staat zwo theurer Princeßinnen
Von vielen Jahren her zu deinem Ruhm gefuͤhrt/
Davon die erſte ſchon der Sternen hohe Zinnen/
Die ander noch die Welt als wie ein Wunder ziert.
Dein Churfuͤrſt/ welchem ſie der Himmel auserleſen/
Der ſtellet dich zum Haupt bey ihrem Hofe vor/
Der einem Helicon ſo lange gleich geweſen/
Als du Apollo warſt in unſerm Muſen-Chor.
Weil auch die holde Schaar war deiner Huht vertrauet/
Dazu ſo viel Gedult als auch Verſtand gehoͤrt/
So haſt du ſie mit Lehr und Leben ſo erbauet/
Daß auch dein Regiment kein Fehltrit hat entehrt.
Der Argus konte dort nicht eine Kuh bewachen/
Als ihm des Kupplers Lied die hundert Augen ſchloß/
Hier aber konte nichts dein Aufſehn irre machen/
Dir war auch eine Zahl von zwoͤlffen nicht zu groß.
(Ihr
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[34/0047] Die Seyne mit der Theems zuſamt der Norden Cronen/ Die ſahen ſo entzuͤckt dich edlen Maͤrcker an/ Als der ſo erſt geſehn/ daß Moskau die Melonen So gut und beſſer noch als Welſchland zeugen kan. Bald wurdeſt du entdeckt von Fridrich Wilhelms Blickē/ Du hoͤrteſt ſein Geheiß/ das eine Pruͤfung war/ Wie du zu ſeinem Dienſt dich kuͤnfftig wuͤrdeſt ſchicken/ Und legtſt ein Meiſter-Stuͤck an ſtatt der Probe dar. Sarmatien zuͤrnt noch/ weil jenen Haupt-Rebellen Dein Arm aus ſeinem Schutz und ſeinem Schooſſe riß/ Nachdem du ihm gewuſt ſo kuͤnſtlich nachzuſtellen/ Daß er als wie ein Hecht an deine Darge biß. Es wuͤrde ſich mein Kiel auf halbem Weg ermuͤden/ Wann er mit gleichem Schritt verfolgte deinen Lauf/ Wie du ihn fortgeſetzt in Waffen und im Frieden/ Das alles zeichnet ſchon das Zeit-Regiſter auf. Uns iſt ja deine Muͤh und Wachen unverborgen/ Als du ein Krieges-Heer genehrt mit Uberfluß/ Und wie du fuͤr die Pracht des Fuͤrſten konteſt ſorgen/ Bezeigt dein Marſchallſtab bey jenemFrieden-Schluß. Zuletzt haſt du den Staat zwo theurer Princeßinnen Von vielen Jahren her zu deinem Ruhm gefuͤhrt/ Davon die erſte ſchon der Sternen hohe Zinnen/ Die ander noch die Welt als wie ein Wunder ziert. Dein Churfuͤrſt/ welchem ſie der Himmel auserleſen/ Der ſtellet dich zum Haupt bey ihrem Hofe vor/ Der einem Helicon ſo lange gleich geweſen/ Als du Apollo warſt in unſerm Muſen-Chor. Weil auch die holde Schaar war deiner Huht vertrauet/ Dazu ſo viel Gedult als auch Verſtand gehoͤrt/ So haſt du ſie mit Lehr und Leben ſo erbauet/ Daß auch dein Regiment kein Fehltrit hat entehrt. Der Argus konte dort nicht eine Kuh bewachen/ Als ihm des Kupplers Lied die hundert Augen ſchloß/ Hier aber konte nichts dein Aufſehn irre machen/ Dir war auch eine Zahl von zwoͤlffen nicht zu groß. (Ihr

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Zitationshilfe: [Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/canitz_gedichte_1700/47>, abgerufen am 23.11.2024.