Die Aufrichtung zahlreicher Kriegsheere, die Schlie- ßung mächtiger Bündnisse, die Fassung wichtiger Rathschläge und die glückliche Ausführung derselben, gaben gleich anfangs zu erkennen, daß eine Prinzessinn von hoher Weisheit das Zepter führe, und brachten Denselben die Hochachtung von ganz Europa zuwege. Die heldenmäßige Unerschrockenheit in Gefahren, die unwandelbare Beharrung auf Dero Entschließungen, und die nachdrückliche Vertheidigung Dero Länder, sind offenbare Merkmale von Dero unbeweglicher Standhaftigkeit, dadurch Dero Feinde in Verwirrung gesetzet, Dero Bundsgenossen hingegen zur unver- rückten Treue gegen Dieselben verpflichtet werden. Eine rühmliche Mäßigung bey einer Menge Siege, ein mitleidiges Schonen gegen die Ueberwundenen, und selbst überhäufte Wohlthaten gegen dieselben, zeugen von Dero edler Großmuth, und erregen bey allen Wohlgesinnten die lebhaftesten Empfindungen der Ehrerbietigkeit. Die ungeheuchelte Gottseligkeit,
diese
Die Aufrichtung zahlreicher Kriegsheere, die Schlie- ßung maͤchtiger Buͤndniſſe, die Faſſung wichtiger Rathſchlaͤge und die gluͤckliche Ausfuͤhrung derſelben, gaben gleich anfangs zu erkennen, daß eine Prinzeſſinn von hoher Weisheit das Zepter fuͤhre, und brachten Denſelben die Hochachtung von ganz Europa zuwege. Die heldenmaͤßige Unerſchrockenheit in Gefahren, die unwandelbare Beharrung auf Dero Entſchließungen, und die nachdruͤckliche Vertheidigung Dero Laͤnder, ſind offenbare Merkmale von Dero unbeweglicher Standhaftigkeit, dadurch Dero Feinde in Verwirrung geſetzet, Dero Bundsgenoſſen hingegen zur unver- ruͤckten Treue gegen Dieſelben verpflichtet werden. Eine ruͤhmliche Maͤßigung bey einer Menge Siege, ein mitleidiges Schonen gegen die Ueberwundenen, und ſelbſt uͤberhaͤufte Wohlthaten gegen dieſelben, zeugen von Dero edler Großmuth, und erregen bey allen Wohlgeſinnten die lebhafteſten Empfindungen der Ehrerbietigkeit. Die ungeheuchelte Gottſeligkeit,
dieſe
<TEI><text><front><divtype="dedication"><p><pbfacs="#f0012"n="[6]"/>
Die Aufrichtung zahlreicher Kriegsheere, die Schlie-<lb/>
ßung maͤchtiger Buͤndniſſe, die Faſſung wichtiger<lb/>
Rathſchlaͤge und die gluͤckliche Ausfuͤhrung derſelben,<lb/>
gaben gleich anfangs zu erkennen, daß eine Prinzeſſinn<lb/>
von hoher Weisheit das Zepter fuͤhre, und brachten<lb/>
Denſelben die Hochachtung von ganz Europa zuwege.<lb/>
Die heldenmaͤßige Unerſchrockenheit in Gefahren, die<lb/>
unwandelbare Beharrung auf Dero Entſchließungen,<lb/>
und die nachdruͤckliche Vertheidigung Dero Laͤnder,<lb/>ſind offenbare Merkmale von Dero unbeweglicher<lb/>
Standhaftigkeit, dadurch Dero Feinde in Verwirrung<lb/>
geſetzet, Dero Bundsgenoſſen hingegen zur unver-<lb/>
ruͤckten Treue gegen Dieſelben verpflichtet werden.<lb/>
Eine ruͤhmliche Maͤßigung bey einer Menge Siege,<lb/>
ein mitleidiges Schonen gegen die Ueberwundenen,<lb/>
und ſelbſt uͤberhaͤufte Wohlthaten gegen dieſelben,<lb/>
zeugen von Dero edler Großmuth, und erregen bey<lb/>
allen Wohlgeſinnten die lebhafteſten Empfindungen<lb/>
der Ehrerbietigkeit. Die ungeheuchelte Gottſeligkeit,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dieſe</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[[6]/0012]
Die Aufrichtung zahlreicher Kriegsheere, die Schlie-
ßung maͤchtiger Buͤndniſſe, die Faſſung wichtiger
Rathſchlaͤge und die gluͤckliche Ausfuͤhrung derſelben,
gaben gleich anfangs zu erkennen, daß eine Prinzeſſinn
von hoher Weisheit das Zepter fuͤhre, und brachten
Denſelben die Hochachtung von ganz Europa zuwege.
Die heldenmaͤßige Unerſchrockenheit in Gefahren, die
unwandelbare Beharrung auf Dero Entſchließungen,
und die nachdruͤckliche Vertheidigung Dero Laͤnder,
ſind offenbare Merkmale von Dero unbeweglicher
Standhaftigkeit, dadurch Dero Feinde in Verwirrung
geſetzet, Dero Bundsgenoſſen hingegen zur unver-
ruͤckten Treue gegen Dieſelben verpflichtet werden.
Eine ruͤhmliche Maͤßigung bey einer Menge Siege,
ein mitleidiges Schonen gegen die Ueberwundenen,
und ſelbſt uͤberhaͤufte Wohlthaten gegen dieſelben,
zeugen von Dero edler Großmuth, und erregen bey
allen Wohlgeſinnten die lebhafteſten Empfindungen
der Ehrerbietigkeit. Die ungeheuchelte Gottſeligkeit,
dieſe
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/12>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.