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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

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Geschichte
der Regierung Murads des IIII,
mit dem Zunamen Gaßi,
siebenzehenten Kaisers der Türken.


Des dritten Buches zehentes Hauptstück.
1.

Sultan Murad, der durch seine heldenmüthigen Thaten sichMurad gelan-
get zur Regie-
rung:

den Zunamen Gaßi oder des Tapfern erworben hat, war
geboren im Jahre 1018, und gelangte nach Absetzung
Mustäfas zu der Regierung des osmanischen Reiches,
am vierten des Monats Ssülkäde, im Jahre der Hid-H. 1032.



J. C. 1622.
schret 1032.

2.

Gleich im Anfange seiner Regierung zeigte derselbe, wie weit besserüberwindet den
Aufrührer
Abaßa:

es für die Osmanen sey, einem muntern jungen Herrn zu gehorchen, als einem
schläfrigen. Der Pascha von Erßirum zu Mustäfas Zeiten, Abaßa, hatte sich
unterstanden, die asiatischen Länder zu verwüsten, und sich seinem Oberherrn
öffentlich zu widersetzen: und itzo hoffete er, daß sein Verfahren, so lange Mu-
rad, als ein junger Herr, die Regierung führete, ihm ungestraft hingehen würde.
Allein der Kaiser fassete den Vorsatz, die Frechheit dieses Mannes zu bezähmen,
und zu verhindern, daß diese Flamme sich nicht weiter ausbreitete. Er schickte
daher im andern Jahre seiner Gelangung zum Throne den obersten Weßir,H. 1033.



J. C. 1623.
Tscherkjes 1 Mehemmed Pascha, mit einem Kriegesheere gegen die Aufrührer
[Spaltenumbruch]
1 Tscherkjes] Dieses ist der einzige
oberste Weßir von tscherkassischer Abkunft;
[Spaltenumbruch]
wiewol verschiedene von diesem Volke, außer
dieser, die höchsten Ehrenstellen an dem tür-

nach
Geſchichte
der Regierung Murads des IIII,
mit dem Zunamen Gaßi,
ſiebenzehenten Kaiſers der Tuͤrken.


Des dritten Buches zehentes Hauptſtuͤck.
1.

Sultan Murad, der durch ſeine heldenmuͤthigen Thaten ſichMurad gelan-
get zur Regie-
rung:

den Zunamen Gaßi oder des Tapfern erworben hat, war
geboren im Jahre 1018, und gelangte nach Abſetzung
Muſtaͤfas zu der Regierung des osmaniſchen Reiches,
am vierten des Monats Sſuͤlkaͤde, im Jahre der Hid-H. 1032.



J. C. 1622.
ſchret 1032.

2.

Gleich im Anfange ſeiner Regierung zeigte derſelbe, wie weit beſſeruͤberwindet den
Aufruͤhrer
Abaßa:

es fuͤr die Osmanen ſey, einem muntern jungen Herrn zu gehorchen, als einem
ſchlaͤfrigen. Der Paſcha von Erßirum zu Muſtaͤfas Zeiten, Abaßa, hatte ſich
unterſtanden, die aſiatiſchen Laͤnder zu verwuͤſten, und ſich ſeinem Oberherrn
oͤffentlich zu widerſetzen: und itzo hoffete er, daß ſein Verfahren, ſo lange Mu-
rad, als ein junger Herr, die Regierung fuͤhrete, ihm ungeſtraft hingehen wuͤrde.
Allein der Kaiſer faſſete den Vorſatz, die Frechheit dieſes Mannes zu bezaͤhmen,
und zu verhindern, daß dieſe Flamme ſich nicht weiter ausbreitete. Er ſchickte
daher im andern Jahre ſeiner Gelangung zum Throne den oberſten Weßir,H. 1033.



J. C. 1623.
Tſcherkjes 1 Mehemmed Paſcha, mit einem Kriegesheere gegen die Aufruͤhrer
[Spaltenumbruch]
1 Tſcherkjes] Dieſes iſt der einzige
oberſte Weßir von tſcherkaſſiſcher Abkunft;
[Spaltenumbruch]
wiewol verſchiedene von dieſem Volke, außer
dieſer, die hoͤchſten Ehrenſtellen an dem tuͤr-

nach
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[367/0471] Geſchichte der Regierung Murads des IIII, mit dem Zunamen Gaßi, ſiebenzehenten Kaiſers der Tuͤrken. Des dritten Buches zehentes Hauptſtuͤck. 1. Sultan Murad, der durch ſeine heldenmuͤthigen Thaten ſich den Zunamen Gaßi oder des Tapfern erworben hat, war geboren im Jahre 1018, und gelangte nach Abſetzung Muſtaͤfas zu der Regierung des osmaniſchen Reiches, am vierten des Monats Sſuͤlkaͤde, im Jahre der Hid- ſchret 1032. Murad gelan- get zur Regie- rung: H. 1032. J. C. 1622. 2. Gleich im Anfange ſeiner Regierung zeigte derſelbe, wie weit beſſer es fuͤr die Osmanen ſey, einem muntern jungen Herrn zu gehorchen, als einem ſchlaͤfrigen. Der Paſcha von Erßirum zu Muſtaͤfas Zeiten, Abaßa, hatte ſich unterſtanden, die aſiatiſchen Laͤnder zu verwuͤſten, und ſich ſeinem Oberherrn oͤffentlich zu widerſetzen: und itzo hoffete er, daß ſein Verfahren, ſo lange Mu- rad, als ein junger Herr, die Regierung fuͤhrete, ihm ungeſtraft hingehen wuͤrde. Allein der Kaiſer faſſete den Vorſatz, die Frechheit dieſes Mannes zu bezaͤhmen, und zu verhindern, daß dieſe Flamme ſich nicht weiter ausbreitete. Er ſchickte daher im andern Jahre ſeiner Gelangung zum Throne den oberſten Weßir, Tſcherkjes ¹ Mehemmed Paſcha, mit einem Kriegesheere gegen die Aufruͤhrer nach ¹ Tſcherkjes] Dieſes iſt der einzige oberſte Weßir von tſcherkaſſiſcher Abkunft; wiewol verſchiedene von dieſem Volke, außer dieſer, die hoͤchſten Ehrenſtellen an dem tuͤr- kiſchen uͤberwindet den Aufruͤhrer Abaßa: H. 1033. J. C. 1623.

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Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/471>, abgerufen am 22.11.2024.