Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

19. Muhämmed der IIII
gegenwärtige Weßir merkte, daß er demselben nicht offenbar Schaden zufügen
konnte: so fassete er den Entschluß, ihn durch heimliche Wege zu Grunde
zu richten, und ihn den deutschen Völkern bloßzustellen; durch deren Tapferkeit,
wie er hoffte, derselbe seinen Ruhm, den er in dem polnischen Kriege erworben
hatte, verlieren würde. Als nun nach dem Tode Schejtan Ibrahim Paschas
eine Berathschlagung wegen des Krieges in Ungarn gehalten wurde: so über-
redete er den Sultan, Ajnadschi Sülejman Pascha zum Feldherrn des Heeres
gegen die Deutschen zu ernennen; und brachte als Gründe vor: es sey derselbe
bey den Soldaten beliebt, und stehe wegen seines letztern Sieges bey ihnen in
großem Ansehen; so sey auch kein Mann in dem osmanischen Reiche zu finden,
der ihm an Klugheit und Tapferkeit beykomme, viel weniger ihn darinnen
übertreffe.

131.

Der Sultan lässet sich auch durch des Weßirs Vorstellung bereden,Der Weßir stel-
let dem Seräs-
kjer eine Falle;
fänget sich aber
selbst darinnen.

daß er den Vorschlag desselben billiget, und befiehlet, man solle Sülejman Pa-
scha unverzüglich aus Moldau zurück berufen, und die Befehlhabung über das
dasige Heer vorläufig Bijiklü Mustäfa 73 Pascha auftragen. Mittlerweile
[Spaltenumbruch]

wollen, von dem ich ungewiß war, ob er mir
oder einem andern zugehörete. Der Sultan
saget darauf: Die schädlichen Dünste des Ge-
fängnisses haben dir vielleicht das Gehirn ver-
rücket, daß du dir einbildest, eines andern
Menschen Kopf stünde auf deinen Schultern.
Im geringsten nicht, versetzet derselbe; son-
dern weil ich merkte, daß ihr, als mein ehe-
maliger Freund und Wohlthäter, so unwillig
über mich wurdet: so gedachte ich an nichts
weiter, als an das Paradies, und vergaß
darüber, daß ich einen Kopf hatte. Wenn
ihr aber belieben werdet, mir mein Verbrechen
zu verzeihen, und mich wieder in eure Gnade
aufzunehmen: so werde ich alsdann versichert
seyn, daß der Kopf, der auf meinen Schul-
tern stehet, mein eigen sey; und werde den-
selben scheren und pflegen, wie es die Ge-
wohnheit mit sich bringet.
73 Bijiklü Mustäfa] das ist, Mustäfa
[Spaltenumbruch]
mit dem langen Knebelbarte; welchen Bey-
namen Mustäfa Pascha bekam, weil der sei-
nige sehr lang war. Er war unter dem Sul-
tane Muhämmed dem IIII Silahtar gewesen;
von diesem Amte wurde er erstlich zum Ka-
pudan Pascha befördert, weiter zum Seräs-
kjer von Silistria gemacht, und endlich, we-
gen seines Sieges über die Polen, zu der Würde
des Weßirs erhoben. Bey diesem Amte aber
verrichtete er nichts, das der von ihm gefaß-
ten Hoffnung beygekommen wäre. Von
Sultan Aehmed dem II wurde er dieses Dien-
stes entsetzet, iedoch ohne Verlust seiner Ehre,
und in die Statthalterschaft nach Damaskus
geschickt. Sultan Mustäfa der II berief ihn
von hier wieder zurück, und machte ihn zum
Kaimmäkam; welches Amt derselbe in der
Schlacht bey Senta verwaltete. Nach dieser
Niederlage bot ihm Mustäfa die Würde des
Weßirs von neuem an; er weigerte sich aber,
ein so gefährliches Amt wieder anzunehmen,

kommt
3 T 3

19. Muhaͤmmed der IIII
gegenwaͤrtige Weßir merkte, daß er demſelben nicht offenbar Schaden zufuͤgen
konnte: ſo faſſete er den Entſchluß, ihn durch heimliche Wege zu Grunde
zu richten, und ihn den deutſchen Voͤlkern bloßzuſtellen; durch deren Tapferkeit,
wie er hoffte, derſelbe ſeinen Ruhm, den er in dem polniſchen Kriege erworben
hatte, verlieren wuͤrde. Als nun nach dem Tode Schejtan Ibrahim Paſchas
eine Berathſchlagung wegen des Krieges in Ungarn gehalten wurde: ſo uͤber-
redete er den Sultan, Ajnadſchi Suͤlejman Paſcha zum Feldherrn des Heeres
gegen die Deutſchen zu ernennen; und brachte als Gruͤnde vor: es ſey derſelbe
bey den Soldaten beliebt, und ſtehe wegen ſeines letztern Sieges bey ihnen in
großem Anſehen; ſo ſey auch kein Mann in dem osmaniſchen Reiche zu finden,
der ihm an Klugheit und Tapferkeit beykomme, viel weniger ihn darinnen
uͤbertreffe.

131.

Der Sultan laͤſſet ſich auch durch des Weßirs Vorſtellung bereden,Der Weßir ſtel-
let dem Seraͤs-
kjer eine Falle;
faͤnget ſich aber
ſelbſt darinnen.

daß er den Vorſchlag deſſelben billiget, und befiehlet, man ſolle Suͤlejman Pa-
ſcha unverzuͤglich aus Moldau zuruͤck berufen, und die Befehlhabung uͤber das
daſige Heer vorlaͤufig Bijikluͤ Muſtaͤfa 73 Paſcha auftragen. Mittlerweile
[Spaltenumbruch]

wollen, von dem ich ungewiß war, ob er mir
oder einem andern zugehoͤrete. Der Sultan
ſaget darauf: Die ſchaͤdlichen Duͤnſte des Ge-
faͤngniſſes haben dir vielleicht das Gehirn ver-
ruͤcket, daß du dir einbildeſt, eines andern
Menſchen Kopf ſtuͤnde auf deinen Schultern.
Im geringſten nicht, verſetzet derſelbe; ſon-
dern weil ich merkte, daß ihr, als mein ehe-
maliger Freund und Wohlthaͤter, ſo unwillig
uͤber mich wurdet: ſo gedachte ich an nichts
weiter, als an das Paradies, und vergaß
daruͤber, daß ich einen Kopf hatte. Wenn
ihr aber belieben werdet, mir mein Verbrechen
zu verzeihen, und mich wieder in eure Gnade
aufzunehmen: ſo werde ich alsdann verſichert
ſeyn, daß der Kopf, der auf meinen Schul-
tern ſtehet, mein eigen ſey; und werde den-
ſelben ſcheren und pflegen, wie es die Ge-
wohnheit mit ſich bringet.
73 Bijikluͤ Muſtaͤfa] das iſt, Muſtaͤfa
[Spaltenumbruch]
mit dem langen Knebelbarte; welchen Bey-
namen Muſtaͤfa Paſcha bekam, weil der ſei-
nige ſehr lang war. Er war unter dem Sul-
tane Muhaͤmmed dem IIII Silahtar geweſen;
von dieſem Amte wurde er erſtlich zum Ka-
pudan Paſcha befoͤrdert, weiter zum Seraͤs-
kjer von Siliſtria gemacht, und endlich, we-
gen ſeines Sieges uͤber die Polen, zu der Wuͤrde
des Weßirs erhoben. Bey dieſem Amte aber
verrichtete er nichts, das der von ihm gefaß-
ten Hoffnung beygekommen waͤre. Von
Sultan Aehmed dem II wurde er dieſes Dien-
ſtes entſetzet, iedoch ohne Verluſt ſeiner Ehre,
und in die Statthalterſchaft nach Damaskus
geſchickt. Sultan Muſtaͤfa der II berief ihn
von hier wieder zuruͤck, und machte ihn zum
Kaimmaͤkam; welches Amt derſelbe in der
Schlacht bey Senta verwaltete. Nach dieſer
Niederlage bot ihm Muſtaͤfa die Wuͤrde des
Weßirs von neuem an; er weigerte ſich aber,
ein ſo gefaͤhrliches Amt wieder anzunehmen,

kommt
3 T 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0625" n="517"/><fw place="top" type="header">19. Muha&#x0364;mmed der <hi rendition="#aq">IIII</hi></fw><lb/>
gegenwa&#x0364;rtige Weßir merkte, daß er dem&#x017F;elben nicht offenbar Schaden zufu&#x0364;gen<lb/>
konnte: &#x017F;o fa&#x017F;&#x017F;ete er den Ent&#x017F;chluß, ihn durch heimliche Wege zu Grunde<lb/>
zu richten, und ihn den deut&#x017F;chen Vo&#x0364;lkern bloßzu&#x017F;tellen; durch deren Tapferkeit,<lb/>
wie er hoffte, der&#x017F;elbe &#x017F;einen Ruhm, den er in dem polni&#x017F;chen Kriege erworben<lb/>
hatte, verlieren wu&#x0364;rde. Als nun nach dem Tode Schejtan Ibrahim Pa&#x017F;chas<lb/>
eine Berath&#x017F;chlagung wegen des Krieges in Ungarn gehalten wurde: &#x017F;o u&#x0364;ber-<lb/>
redete er den Sultan, Ajnad&#x017F;chi Su&#x0364;lejman Pa&#x017F;cha zum Feldherrn des Heeres<lb/>
gegen die Deut&#x017F;chen zu ernennen; und brachte als Gru&#x0364;nde vor: es &#x017F;ey der&#x017F;elbe<lb/>
bey den Soldaten beliebt, und &#x017F;tehe wegen &#x017F;eines letztern Sieges bey ihnen in<lb/>
großem An&#x017F;ehen; &#x017F;o &#x017F;ey auch kein Mann in dem osmani&#x017F;chen Reiche zu finden,<lb/>
der ihm an Klugheit und Tapferkeit beykomme, viel weniger ihn darinnen<lb/>
u&#x0364;bertreffe.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>131.</head>
            <p>Der Sultan la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich auch durch des Weßirs Vor&#x017F;tellung bereden,<note place="right">Der Weßir &#x017F;tel-<lb/>
let dem Sera&#x0364;s-<lb/>
kjer eine Falle;<lb/>
fa&#x0364;nget &#x017F;ich aber<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t darinnen.</note><lb/>
daß er den Vor&#x017F;chlag de&#x017F;&#x017F;elben billiget, und befiehlet, man &#x017F;olle Su&#x0364;lejman Pa-<lb/>
&#x017F;cha unverzu&#x0364;glich aus Moldau zuru&#x0364;ck berufen, und die Befehlhabung u&#x0364;ber das<lb/>
da&#x017F;ige Heer vorla&#x0364;ufig Bijiklu&#x0364; Mu&#x017F;ta&#x0364;fa <note place="end" n="73"/> Pa&#x017F;cha auftragen. Mittlerweile<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kommt</fw><lb/><cb n="1"/><lb/><note xml:id="S625" prev="#S624" place="end">wollen, von dem ich ungewiß war, ob er mir<lb/>
oder einem andern zugeho&#x0364;rete. Der Sultan<lb/>
&#x017F;aget darauf: Die &#x017F;cha&#x0364;dlichen Du&#x0364;n&#x017F;te des Ge-<lb/>
fa&#x0364;ngni&#x017F;&#x017F;es haben dir vielleicht das Gehirn ver-<lb/>
ru&#x0364;cket, daß du dir einbilde&#x017F;t, eines andern<lb/>
Men&#x017F;chen Kopf &#x017F;tu&#x0364;nde auf deinen Schultern.<lb/>
Im gering&#x017F;ten nicht, ver&#x017F;etzet der&#x017F;elbe; &#x017F;on-<lb/>
dern weil ich merkte, daß ihr, als mein ehe-<lb/>
maliger Freund und Wohltha&#x0364;ter, &#x017F;o unwillig<lb/>
u&#x0364;ber mich wurdet: &#x017F;o gedachte ich an nichts<lb/>
weiter, als an das Paradies, und vergaß<lb/>
daru&#x0364;ber, daß ich einen Kopf hatte. Wenn<lb/>
ihr aber belieben werdet, mir mein Verbrechen<lb/>
zu verzeihen, und mich wieder in eure Gnade<lb/>
aufzunehmen: &#x017F;o werde ich alsdann ver&#x017F;ichert<lb/>
&#x017F;eyn, daß der Kopf, der auf meinen Schul-<lb/>
tern &#x017F;tehet, mein eigen &#x017F;ey; und werde den-<lb/>
&#x017F;elben &#x017F;cheren und pflegen, wie es die Ge-<lb/>
wohnheit mit &#x017F;ich bringet.</note><lb/><note xml:id="T625" next="#T626" place="end" n="73">Bijiklu&#x0364; Mu&#x017F;ta&#x0364;fa] das i&#x017F;t, Mu&#x017F;ta&#x0364;fa<lb/><cb n="2"/><lb/>
mit dem langen Knebelbarte; welchen Bey-<lb/>
namen Mu&#x017F;ta&#x0364;fa Pa&#x017F;cha bekam, weil der &#x017F;ei-<lb/>
nige &#x017F;ehr lang war. Er war unter dem Sul-<lb/>
tane Muha&#x0364;mmed dem <hi rendition="#aq">IIII</hi> Silahtar gewe&#x017F;en;<lb/>
von die&#x017F;em Amte wurde er er&#x017F;tlich zum Ka-<lb/>
pudan Pa&#x017F;cha befo&#x0364;rdert, weiter zum Sera&#x0364;s-<lb/>
kjer von Sili&#x017F;tria gemacht, und endlich, we-<lb/>
gen &#x017F;eines Sieges u&#x0364;ber die Polen, zu der Wu&#x0364;rde<lb/>
des Weßirs erhoben. Bey die&#x017F;em Amte aber<lb/>
verrichtete er nichts, das der von ihm gefaß-<lb/>
ten Hoffnung beygekommen wa&#x0364;re. Von<lb/>
Sultan Aehmed dem <hi rendition="#aq">II</hi> wurde er die&#x017F;es Dien-<lb/>
&#x017F;tes ent&#x017F;etzet, iedoch ohne Verlu&#x017F;t &#x017F;einer Ehre,<lb/>
und in die Statthalter&#x017F;chaft nach Damaskus<lb/>
ge&#x017F;chickt. Sultan Mu&#x017F;ta&#x0364;fa der <hi rendition="#aq">II</hi> berief ihn<lb/>
von hier wieder zuru&#x0364;ck, und machte ihn zum<lb/>
Kaimma&#x0364;kam; welches Amt der&#x017F;elbe in der<lb/>
Schlacht bey Senta verwaltete. Nach die&#x017F;er<lb/>
Niederlage bot ihm Mu&#x017F;ta&#x0364;fa die Wu&#x0364;rde des<lb/>
Weßirs von neuem an; er weigerte &#x017F;ich aber,<lb/>
ein &#x017F;o gefa&#x0364;hrliches Amt wieder anzunehmen,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">3 T 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">und</fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[517/0625] 19. Muhaͤmmed der IIII gegenwaͤrtige Weßir merkte, daß er demſelben nicht offenbar Schaden zufuͤgen konnte: ſo faſſete er den Entſchluß, ihn durch heimliche Wege zu Grunde zu richten, und ihn den deutſchen Voͤlkern bloßzuſtellen; durch deren Tapferkeit, wie er hoffte, derſelbe ſeinen Ruhm, den er in dem polniſchen Kriege erworben hatte, verlieren wuͤrde. Als nun nach dem Tode Schejtan Ibrahim Paſchas eine Berathſchlagung wegen des Krieges in Ungarn gehalten wurde: ſo uͤber- redete er den Sultan, Ajnadſchi Suͤlejman Paſcha zum Feldherrn des Heeres gegen die Deutſchen zu ernennen; und brachte als Gruͤnde vor: es ſey derſelbe bey den Soldaten beliebt, und ſtehe wegen ſeines letztern Sieges bey ihnen in großem Anſehen; ſo ſey auch kein Mann in dem osmaniſchen Reiche zu finden, der ihm an Klugheit und Tapferkeit beykomme, viel weniger ihn darinnen uͤbertreffe. 131. Der Sultan laͤſſet ſich auch durch des Weßirs Vorſtellung bereden, daß er den Vorſchlag deſſelben billiget, und befiehlet, man ſolle Suͤlejman Pa- ſcha unverzuͤglich aus Moldau zuruͤck berufen, und die Befehlhabung uͤber das daſige Heer vorlaͤufig Bijikluͤ Muſtaͤfa ⁷³ Paſcha auftragen. Mittlerweile kommt wollen, von dem ich ungewiß war, ob er mir oder einem andern zugehoͤrete. Der Sultan ſaget darauf: Die ſchaͤdlichen Duͤnſte des Ge- faͤngniſſes haben dir vielleicht das Gehirn ver- ruͤcket, daß du dir einbildeſt, eines andern Menſchen Kopf ſtuͤnde auf deinen Schultern. Im geringſten nicht, verſetzet derſelbe; ſon- dern weil ich merkte, daß ihr, als mein ehe- maliger Freund und Wohlthaͤter, ſo unwillig uͤber mich wurdet: ſo gedachte ich an nichts weiter, als an das Paradies, und vergaß daruͤber, daß ich einen Kopf hatte. Wenn ihr aber belieben werdet, mir mein Verbrechen zu verzeihen, und mich wieder in eure Gnade aufzunehmen: ſo werde ich alsdann verſichert ſeyn, daß der Kopf, der auf meinen Schul- tern ſtehet, mein eigen ſey; und werde den- ſelben ſcheren und pflegen, wie es die Ge- wohnheit mit ſich bringet. ⁷³ Bijikluͤ Muſtaͤfa] das iſt, Muſtaͤfa mit dem langen Knebelbarte; welchen Bey- namen Muſtaͤfa Paſcha bekam, weil der ſei- nige ſehr lang war. Er war unter dem Sul- tane Muhaͤmmed dem IIII Silahtar geweſen; von dieſem Amte wurde er erſtlich zum Ka- pudan Paſcha befoͤrdert, weiter zum Seraͤs- kjer von Siliſtria gemacht, und endlich, we- gen ſeines Sieges uͤber die Polen, zu der Wuͤrde des Weßirs erhoben. Bey dieſem Amte aber verrichtete er nichts, das der von ihm gefaß- ten Hoffnung beygekommen waͤre. Von Sultan Aehmed dem II wurde er dieſes Dien- ſtes entſetzet, iedoch ohne Verluſt ſeiner Ehre, und in die Statthalterſchaft nach Damaskus geſchickt. Sultan Muſtaͤfa der II berief ihn von hier wieder zuruͤck, und machte ihn zum Kaimmaͤkam; welches Amt derſelbe in der Schlacht bey Senta verwaltete. Nach dieſer Niederlage bot ihm Muſtaͤfa die Wuͤrde des Weßirs von neuem an; er weigerte ſich aber, ein ſo gefaͤhrliches Amt wieder anzunehmen, und Der Weßir ſtel- let dem Seraͤs- kjer eine Falle; faͤnget ſich aber ſelbſt darinnen. 3 T 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/625
Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/625>, abgerufen am 22.11.2024.