wandtes Mittel, und daher von den älteren Aerzten als Specificum Helvetii*), in Verbindung mit jenem, häufig angewendet und empfohlen. g) Das Kinogummi, eben- falls als Pulvis stypticus mit dem Alaun verbunden, und die Japanische Erde, zwey dem Drachenblute ähnliche, indeß jetzt nicht eben häufig mehr angewendete Mittel.
§. 371.
h) Ferner wird von Reil**) nach Bishoprik ein Mittel aus gebranntem Kupfervitriol, Drachen- blut und Weingeist empfohlen, dessen Wirkungen sehr günstig in ähnlichen Fällen gewesen seyn sollen. i) Auch den Bleyzucker hat man bey Metrorrhagien empfohlen, nur ist doch nicht zu übersehen, daß die anderweitige Wirkung dieses Mittels oft sehr nachtheilig werden könne und man daher es zweckmäßig mit andern, gewiß nicht minder wirk- samen, vertauscht. Was k) das Kochsalz und den Sal- peter betrifft, so können sie wohl nicht füglich anders, als durch Revulsion wirken, daher sie mehr bey heftigen aktiven Blutflüssen aus gesteigerter Reizbarkeit Anwendung finden, wo denn auch die, freilich wieder auf andere Weise, wirkende Digitalis purpurea mit Recht empfohlen werden könnte. -- Endlich ist nicht ganz mit Stillschweigen zu übergehen, daß man früher oft Mittel gegen den Blutfluß empfohlen hat, denen man nicht füglich anders, als durch den Abscheu der Kranken gegen dieselben, eine hier vortheilhaft werdende Er- regung des Nervensystems zuschreiben kann. Dahin gehört es, die Kranken etwas von ihrem eigenen Blute getrocknet nehmen zu lassen, die Anwendung der kalcinirten Menschen- knochen, das Tragen einer getrockneten Kröte auf der Herz- grube, das Anrühren eines Todten und andere abergläubische
*) Es besteht aus zwey Theilen Alaun und einem Theile Drachen- blute; s. Jahn prakt. Materia medica. Thl. I. S. 85.
**) Fieberlehre. Bd. III. S. 329.
wandtes Mittel, und daher von den aͤlteren Aerzten als Specificum Helvetii*), in Verbindung mit jenem, haͤufig angewendet und empfohlen. g) Das Kinogummi, eben- falls als Pulvis stypticus mit dem Alaun verbunden, und die Japaniſche Erde, zwey dem Drachenblute aͤhnliche, indeß jetzt nicht eben haͤufig mehr angewendete Mittel.
§. 371.
h) Ferner wird von Reil**) nach Bishoprik ein Mittel aus gebranntem Kupfervitriol, Drachen- blut und Weingeiſt empfohlen, deſſen Wirkungen ſehr guͤnſtig in aͤhnlichen Faͤllen geweſen ſeyn ſollen. i) Auch den Bleyzucker hat man bey Metrorrhagien empfohlen, nur iſt doch nicht zu uͤberſehen, daß die anderweitige Wirkung dieſes Mittels oft ſehr nachtheilig werden koͤnne und man daher es zweckmaͤßig mit andern, gewiß nicht minder wirk- ſamen, vertauſcht. Was k) das Kochſalz und den Sal- peter betrifft, ſo koͤnnen ſie wohl nicht fuͤglich anders, als durch Revulſion wirken, daher ſie mehr bey heftigen aktiven Blutfluͤſſen aus geſteigerter Reizbarkeit Anwendung finden, wo denn auch die, freilich wieder auf andere Weiſe, wirkende Digitalis purpurea mit Recht empfohlen werden koͤnnte. — Endlich iſt nicht ganz mit Stillſchweigen zu uͤbergehen, daß man fruͤher oft Mittel gegen den Blutfluß empfohlen hat, denen man nicht fuͤglich anders, als durch den Abſcheu der Kranken gegen dieſelben, eine hier vortheilhaft werdende Er- regung des Nervenſyſtems zuſchreiben kann. Dahin gehoͤrt es, die Kranken etwas von ihrem eigenen Blute getrocknet nehmen zu laſſen, die Anwendung der kalcinirten Menſchen- knochen, das Tragen einer getrockneten Kroͤte auf der Herz- grube, das Anruͤhren eines Todten und andere aberglaͤubiſche
*) Es beſteht aus zwey Theilen Alaun und einem Theile Drachen- blute; ſ. Jahn prakt. Materia medica. Thl. I. S. 85.
**) Fieberlehre. Bd. III. S. 329.
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wandtes Mittel, und daher von den aͤlteren Aerzten als
Specificum Helvetii *), in Verbindung mit jenem, haͤufig
angewendet und empfohlen. g) Das Kinogummi, eben-
falls als Pulvis stypticus mit dem Alaun verbunden, und
die Japaniſche Erde, zwey dem Drachenblute aͤhnliche,
indeß jetzt nicht eben haͤufig mehr angewendete Mittel.
§. 371.
h) Ferner wird von Reil **) nach Bishoprik ein
Mittel aus gebranntem Kupfervitriol, Drachen-
blut und Weingeiſt empfohlen, deſſen Wirkungen ſehr
guͤnſtig in aͤhnlichen Faͤllen geweſen ſeyn ſollen. i) Auch den
Bleyzucker hat man bey Metrorrhagien empfohlen, nur
iſt doch nicht zu uͤberſehen, daß die anderweitige Wirkung
dieſes Mittels oft ſehr nachtheilig werden koͤnne und man
daher es zweckmaͤßig mit andern, gewiß nicht minder wirk-
ſamen, vertauſcht. Was k) das Kochſalz und den Sal-
peter betrifft, ſo koͤnnen ſie wohl nicht fuͤglich anders, als
durch Revulſion wirken, daher ſie mehr bey heftigen aktiven
Blutfluͤſſen aus geſteigerter Reizbarkeit Anwendung finden, wo
denn auch die, freilich wieder auf andere Weiſe, wirkende
Digitalis purpurea mit Recht empfohlen werden koͤnnte. —
Endlich iſt nicht ganz mit Stillſchweigen zu uͤbergehen, daß
man fruͤher oft Mittel gegen den Blutfluß empfohlen hat,
denen man nicht fuͤglich anders, als durch den Abſcheu der
Kranken gegen dieſelben, eine hier vortheilhaft werdende Er-
regung des Nervenſyſtems zuſchreiben kann. Dahin gehoͤrt
es, die Kranken etwas von ihrem eigenen Blute getrocknet
nehmen zu laſſen, die Anwendung der kalcinirten Menſchen-
knochen, das Tragen einer getrockneten Kroͤte auf der Herz-
grube, das Anruͤhren eines Todten und andere aberglaͤubiſche
*) Es beſteht aus zwey Theilen Alaun und einem Theile Drachen-
blute; ſ. Jahn prakt. Materia medica. Thl. I. S. 85.
**) Fieberlehre. Bd. III. S. 329.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/308>, abgerufen am 22.11.2024.
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