hat demnach zuvörderst sein Augenmerk auf den Zustand der Verdauungswerkzeuge, von welchen alle Reproduktion aus- gehen muß, zu richten; denn es ist bekannt, wie schnell ein Säfteverlust dieser Art ersetzt wird, sobald die im weiblichen Körper überhaupt kräftigere Assimilation regelmäßig von Stat- ten geht, und daß es thörigt sey, zu erwarten, daß ohne diese Rücksicht, durch bloße sogenannte roborirende Mittel eine größere Lebensthätigkeit erzwungen werden könne. Sind daher gastrische Zustände beseitigt, so ordnet man eine leicht verdauliche, nahrhafte Diät aus Eyern, Bouillon, Sago, Gries u. s. w. an, und empfiehlt den Gebrauch eines guten alten Weins; zugleich giebt man die China, welcher in die- sen Fällen wohl kaum ein anderes Mittel von gleicher aus- gezeichneter Wirksamkeit an die Seite gesetzt werden kann, läßt die eisenhaltigen Mineralwässer trinken, ähnliche Mine- ralbäder besuchen, empfiehlt überhaupt Landluft, mäßige Be- wegung, Aufheiterung des Gemüths, und rücksichtlich der örtlichen, oft durch unordentliche Menstruation u. s. w. be- zeichneten Schwäche der Geschlechtstheile bedient man sich der Einreibung, des Tragens der §. 374. erwähnten Gürtel, oder des Emplastr. aromatici, der Elektricität, der wollenen Be- kleidung der Schenkel u. s. w. -- Wahre allgemeine oder ört- liche Folgekrankheiten (z. B. Wassersuchten, weißer Fluß) müssen ihrer besondern Natur nach behandelt werden. -- End- lich ist vorzüglich nach passiven, oder überhaupt von örtlichen Krankheitszuständen des Uterus bedingten Blutflüssen darauf zu denken, daß die organischen Veranlassungen, als polypöse Auswüchse, Vorfälle, Schieflagen u. s. w. gründlich gehoben, erhitzende Bewegung, spirituöse Getränke, heftige Gemüths- bewegungen und vorzüglich Geschlechtsreize vermieden werden.
hat demnach zuvoͤrderſt ſein Augenmerk auf den Zuſtand der Verdauungswerkzeuge, von welchen alle Reproduktion aus- gehen muß, zu richten; denn es iſt bekannt, wie ſchnell ein Saͤfteverluſt dieſer Art erſetzt wird, ſobald die im weiblichen Koͤrper uͤberhaupt kraͤftigere Aſſimilation regelmaͤßig von Stat- ten geht, und daß es thoͤrigt ſey, zu erwarten, daß ohne dieſe Ruͤckſicht, durch bloße ſogenannte roborirende Mittel eine groͤßere Lebensthaͤtigkeit erzwungen werden koͤnne. Sind daher gaſtriſche Zuſtaͤnde beſeitigt, ſo ordnet man eine leicht verdauliche, nahrhafte Diaͤt aus Eyern, Bouillon, Sago, Gries u. ſ. w. an, und empfiehlt den Gebrauch eines guten alten Weins; zugleich giebt man die China, welcher in die- ſen Faͤllen wohl kaum ein anderes Mittel von gleicher aus- gezeichneter Wirkſamkeit an die Seite geſetzt werden kann, laͤßt die eiſenhaltigen Mineralwaͤſſer trinken, aͤhnliche Mine- ralbaͤder beſuchen, empfiehlt uͤberhaupt Landluft, maͤßige Be- wegung, Aufheiterung des Gemuͤths, und ruͤckſichtlich der oͤrtlichen, oft durch unordentliche Menſtruation u. ſ. w. be- zeichneten Schwaͤche der Geſchlechtstheile bedient man ſich der Einreibung, des Tragens der §. 374. erwaͤhnten Guͤrtel, oder des Emplastr. aromatici, der Elektricitaͤt, der wollenen Be- kleidung der Schenkel u. ſ. w. — Wahre allgemeine oder oͤrt- liche Folgekrankheiten (z. B. Waſſerſuchten, weißer Fluß) muͤſſen ihrer beſondern Natur nach behandelt werden. — End- lich iſt vorzuͤglich nach paſſiven, oder uͤberhaupt von oͤrtlichen Krankheitszuſtaͤnden des Uterus bedingten Blutfluͤſſen darauf zu denken, daß die organiſchen Veranlaſſungen, als polypoͤſe Auswuͤchſe, Vorfaͤlle, Schieflagen u. ſ. w. gruͤndlich gehoben, erhitzende Bewegung, ſpirituoͤſe Getraͤnke, heftige Gemuͤths- bewegungen und vorzuͤglich Geſchlechtsreize vermieden werden.
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hat demnach zuvoͤrderſt ſein Augenmerk auf den Zuſtand der
Verdauungswerkzeuge, von welchen alle Reproduktion aus-
gehen muß, zu richten; denn es iſt bekannt, wie ſchnell ein
Saͤfteverluſt dieſer Art erſetzt wird, ſobald die im weiblichen
Koͤrper uͤberhaupt kraͤftigere Aſſimilation regelmaͤßig von Stat-
ten geht, und daß es thoͤrigt ſey, zu erwarten, daß ohne
dieſe Ruͤckſicht, durch bloße ſogenannte roborirende Mittel
eine groͤßere Lebensthaͤtigkeit erzwungen werden koͤnne. Sind
daher gaſtriſche Zuſtaͤnde beſeitigt, ſo ordnet man eine leicht
verdauliche, nahrhafte Diaͤt aus Eyern, Bouillon, Sago,
Gries u. ſ. w. an, und empfiehlt den Gebrauch eines guten
alten Weins; zugleich giebt man die China, welcher in die-
ſen Faͤllen wohl kaum ein anderes Mittel von gleicher aus-
gezeichneter Wirkſamkeit an die Seite geſetzt werden kann,
laͤßt die eiſenhaltigen Mineralwaͤſſer trinken, aͤhnliche Mine-
ralbaͤder beſuchen, empfiehlt uͤberhaupt Landluft, maͤßige Be-
wegung, Aufheiterung des Gemuͤths, und ruͤckſichtlich der
oͤrtlichen, oft durch unordentliche Menſtruation u. ſ. w. be-
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des Emplastr. aromatici, der Elektricitaͤt, der wollenen Be-
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liche Folgekrankheiten (z. B. Waſſerſuchten, weißer Fluß)
muͤſſen ihrer beſondern Natur nach behandelt werden. — End-
lich iſt vorzuͤglich nach paſſiven, oder uͤberhaupt von oͤrtlichen
Krankheitszuſtaͤnden des Uterus bedingten Blutfluͤſſen darauf
zu denken, daß die organiſchen Veranlaſſungen, als polypoͤſe
Auswuͤchſe, Vorfaͤlle, Schieflagen u. ſ. w. gruͤndlich gehoben,
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/313>, abgerufen am 22.11.2024.
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