insbesondere, weil man die Gelegenheit zu ihrer Anwendung überall vorfindet, ein bedeutendes Mittel mit Recht genannt zu werden. -- Erhöht kann übrigens die Wirkung der Kälte noch werden, wenn man statt des reinen Wassers eine Mi- schung aus Essig oder Branntwein und Wasser gebraucht.
§. 375.
Nachdem wir nun diese Mittel, auf welche wir auch bey den Blutungen der Schwangern und Wöchnerinnen zu- rückweisen werden, hier ausführlicher durchgegangen haben, kann nur über die Behandlung der verschiedenen Formen, so wie über die Nachkur des Gebärmutterblutflusses Einiges hin- zugefügt werden. Die Formen betreffend, so ist rücksichtlich des plötzlichen heftigen Blutflusses und der langwierigen schwä- chern Blutungen schon im Vorhergehenden auf die entweder dem erstern oder den letztern angemessenen Mittel Rücksicht genommen worden. Was den äußern und innern Gebärmut- terblutfluß hingegen betrifft, so kann ihre Behandlung nur in sofern verschieden seyn, als bey dem letztern erstens die Ur- sachen, welche gerade diese Form veranlassen, z. B. Blut- klumpen im Muttermunde, Nachgeburtsreste u. s. w. beseitigt und dann vorzüglich (wegen der hier immer Statt findenden Vergrößerung der Gebärmutterhöhle) die genannten, auf Con- traktion des gesammten Uterus abzweckenden Mittel angewen- det werden müssen.
§. 376.
Die Nachkur der Metrorrhagien hat insbesondre zwey Indicationen, erstens, den Folgen des Blutflusses selbst zu begegnen; zweytens, die Ursachen, welche erneuerte Ergießun- gen veranlassen könnten, zu beseitigen. Die Folgen, welche namentlich bey den aktiven Blutungen durch örtliche Erre- gung, und noch mehr bey den passiven Blutungen sich zei- gen, bestehen theils in örtlicher und allgemeiner Erschöpfung, theils in besondern Folgekrankheiten. Dem erstern Zustande ist durch ein zweckmäßig eingeleitetes, auf Hebung der Re- produktion abzweckendes Heilverfahren zu begegnen. Der Arzt
insbeſondere, weil man die Gelegenheit zu ihrer Anwendung uͤberall vorfindet, ein bedeutendes Mittel mit Recht genannt zu werden. — Erhoͤht kann uͤbrigens die Wirkung der Kaͤlte noch werden, wenn man ſtatt des reinen Waſſers eine Mi- ſchung aus Eſſig oder Branntwein und Waſſer gebraucht.
§. 375.
Nachdem wir nun dieſe Mittel, auf welche wir auch bey den Blutungen der Schwangern und Woͤchnerinnen zu- ruͤckweiſen werden, hier ausfuͤhrlicher durchgegangen haben, kann nur uͤber die Behandlung der verſchiedenen Formen, ſo wie uͤber die Nachkur des Gebaͤrmutterblutfluſſes Einiges hin- zugefuͤgt werden. Die Formen betreffend, ſo iſt ruͤckſichtlich des ploͤtzlichen heftigen Blutfluſſes und der langwierigen ſchwaͤ- chern Blutungen ſchon im Vorhergehenden auf die entweder dem erſtern oder den letztern angemeſſenen Mittel Ruͤckſicht genommen worden. Was den aͤußern und innern Gebaͤrmut- terblutfluß hingegen betrifft, ſo kann ihre Behandlung nur in ſofern verſchieden ſeyn, als bey dem letztern erſtens die Ur- ſachen, welche gerade dieſe Form veranlaſſen, z. B. Blut- klumpen im Muttermunde, Nachgeburtsreſte u. ſ. w. beſeitigt und dann vorzuͤglich (wegen der hier immer Statt findenden Vergroͤßerung der Gebaͤrmutterhoͤhle) die genannten, auf Con- traktion des geſammten Uterus abzweckenden Mittel angewen- det werden muͤſſen.
§. 376.
Die Nachkur der Metrorrhagien hat insbeſondre zwey Indicationen, erſtens, den Folgen des Blutfluſſes ſelbſt zu begegnen; zweytens, die Urſachen, welche erneuerte Ergießun- gen veranlaſſen koͤnnten, zu beſeitigen. Die Folgen, welche namentlich bey den aktiven Blutungen durch oͤrtliche Erre- gung, und noch mehr bey den paſſiven Blutungen ſich zei- gen, beſtehen theils in oͤrtlicher und allgemeiner Erſchoͤpfung, theils in beſondern Folgekrankheiten. Dem erſtern Zuſtande iſt durch ein zweckmaͤßig eingeleitetes, auf Hebung der Re- produktion abzweckendes Heilverfahren zu begegnen. Der Arzt
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insbeſondere, weil man die Gelegenheit zu ihrer Anwendung
uͤberall vorfindet, ein bedeutendes Mittel mit Recht genannt
zu werden. — Erhoͤht kann uͤbrigens die Wirkung der Kaͤlte
noch werden, wenn man ſtatt des reinen Waſſers eine Mi-
ſchung aus Eſſig oder Branntwein und Waſſer gebraucht.
§. 375.
Nachdem wir nun dieſe Mittel, auf welche wir auch
bey den Blutungen der Schwangern und Woͤchnerinnen zu-
ruͤckweiſen werden, hier ausfuͤhrlicher durchgegangen haben,
kann nur uͤber die Behandlung der verſchiedenen Formen, ſo
wie uͤber die Nachkur des Gebaͤrmutterblutfluſſes Einiges hin-
zugefuͤgt werden. Die Formen betreffend, ſo iſt ruͤckſichtlich
des ploͤtzlichen heftigen Blutfluſſes und der langwierigen ſchwaͤ-
chern Blutungen ſchon im Vorhergehenden auf die entweder
dem erſtern oder den letztern angemeſſenen Mittel Ruͤckſicht
genommen worden. Was den aͤußern und innern Gebaͤrmut-
terblutfluß hingegen betrifft, ſo kann ihre Behandlung nur
in ſofern verſchieden ſeyn, als bey dem letztern erſtens die Ur-
ſachen, welche gerade dieſe Form veranlaſſen, z. B. Blut-
klumpen im Muttermunde, Nachgeburtsreſte u. ſ. w. beſeitigt
und dann vorzuͤglich (wegen der hier immer Statt findenden
Vergroͤßerung der Gebaͤrmutterhoͤhle) die genannten, auf Con-
traktion des geſammten Uterus abzweckenden Mittel angewen-
det werden muͤſſen.
§. 376.
Die Nachkur der Metrorrhagien hat insbeſondre zwey
Indicationen, erſtens, den Folgen des Blutfluſſes ſelbſt zu
begegnen; zweytens, die Urſachen, welche erneuerte Ergießun-
gen veranlaſſen koͤnnten, zu beſeitigen. Die Folgen, welche
namentlich bey den aktiven Blutungen durch oͤrtliche Erre-
gung, und noch mehr bey den paſſiven Blutungen ſich zei-
gen, beſtehen theils in oͤrtlicher und allgemeiner Erſchoͤpfung,
theils in beſondern Folgekrankheiten. Dem erſtern Zuſtande
iſt durch ein zweckmaͤßig eingeleitetes, auf Hebung der Re-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/312>, abgerufen am 22.11.2024.
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