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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.

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bei der Entwicklung der Wissenschaften überhaupt das Wich-
tigere zu erwähnen, zugleich aber auf die einzelnen Männer
und ihre Werke hinzuweisen, welchen diese Disciplinen ins-
besondre eine weitere Bildung und Bereicherung verdanken;
allein die Masse hierhergehöriger Nachrichten und Angaben ist
groß und weitläuftig; eine ausführliche Bearbeitung derselben
kann daher in einem Werke dessen Bestimmung es ist die
geprüftesten und möglichst ersprießlichen Grund-
sätze der Wissenschaft selbst
aufzustellen, keinen Platz
finden, und einen flüchtigen Abriß davon zu geben (wie es
in einigen Handbüchern geschehen ist) verschmähen wir um so
mehr, da durch eine halbe Kenntniß überall wenig gewonnen
ist, und besondere, das Ganze umfassende Schriften hierüber
nicht fehlen *). Indem wir sonach auf diese sowohl, als

*) Unter den Werken welche die Geschichte der Gynäkologie von den
ältesten bis auf die neuesten Zeiten darlegen, verdient unstreitig ne-
ben der auch diesen Zweig berücksichtigenden Geschichte der Medicin
von C. Sprengel,
Fr. B. Osiander's Lehrbuch der Entbindungskunst. 1r Thl.
Literarische und pragmatische Geschichte dieser Kunst. Göttingen,
1799. 8.

den ersten Platz, denn obwohl hierin eigentlich nur ein Theil der
Gynäkologie ins Auge gefaßt wird, sind doch auch die Fortschritte
der Wissenschaft in den übrigen Theilen keineswegs unbeachtet ge-
blieben. Ferner gehören hierher: theils eine Literarhistorie der Ent-
bindungskunst von Le Roi, übers. 1779, theils die noch bessere
Schrift:
Le Sue gelehrte und kritische Versuche einer Geschichte der Ge-
burtshülfe a. d. Fr. Altenburg 1786. 2 Thle. 8. (das Original
erschien 1779.)

Ferner geben eine tabellarische Geschichtsübersicht der Gynäkologie:
J. F. Schweighäuser tablettes chronologiques de l'histoire
de la medecine puerperale. Strasb.
1806. 8. --

so wie die (obwohl zunächst für Entbindungskunst berechneten)
Zeittafeln im theoretischpraktischen Handbuche der Geburtshülfe von
Lud. Friedr. v. Froriep. 6te Aufl. Weimar 1818.

Und endlich sind auch noch einigen andern Lehrbüchern der Geburts-
hülfe Geschichtserzählungen angehangen: so unter den ältern den
Werken von Smellie und Astruc, unter den neuern außer dem von
Froriep auch dem Versuche eines vollständigen Systems d. Geburts-
hülfe von Fr. Heinr. Martens. (Leipzig 1802.)

bei der Entwicklung der Wiſſenſchaften uͤberhaupt das Wich-
tigere zu erwaͤhnen, zugleich aber auf die einzelnen Maͤnner
und ihre Werke hinzuweiſen, welchen dieſe Disciplinen ins-
beſondre eine weitere Bildung und Bereicherung verdanken;
allein die Maſſe hierhergehoͤriger Nachrichten und Angaben iſt
groß und weitlaͤuftig; eine ausfuͤhrliche Bearbeitung derſelben
kann daher in einem Werke deſſen Beſtimmung es iſt die
gepruͤfteſten und moͤglichſt erſprießlichen Grund-
ſaͤtze der Wiſſenſchaft ſelbſt
aufzuſtellen, keinen Platz
finden, und einen fluͤchtigen Abriß davon zu geben (wie es
in einigen Handbuͤchern geſchehen iſt) verſchmaͤhen wir um ſo
mehr, da durch eine halbe Kenntniß uͤberall wenig gewonnen
iſt, und beſondere, das Ganze umfaſſende Schriften hieruͤber
nicht fehlen *). Indem wir ſonach auf dieſe ſowohl, als

*) Unter den Werken welche die Geſchichte der Gynaͤkologie von den
aͤlteſten bis auf die neueſten Zeiten darlegen, verdient unſtreitig ne-
ben der auch dieſen Zweig beruͤckſichtigenden Geſchichte der Medicin
von C. Sprengel,
Fr. B. Oſiander’s Lehrbuch der Entbindungskunſt. 1r Thl.
Literariſche und pragmatiſche Geſchichte dieſer Kunſt. Goͤttingen,
1799. 8.

den erſten Platz, denn obwohl hierin eigentlich nur ein Theil der
Gynaͤkologie ins Auge gefaßt wird, ſind doch auch die Fortſchritte
der Wiſſenſchaft in den uͤbrigen Theilen keineswegs unbeachtet ge-
blieben. Ferner gehoͤren hierher: theils eine Literarhiſtorie der Ent-
bindungskunſt von Le Roi, uͤberſ. 1779, theils die noch beſſere
Schrift:
Le Sue gelehrte und kritiſche Verſuche einer Geſchichte der Ge-
burtshuͤlfe a. d. Fr. Altenburg 1786. 2 Thle. 8. (das Original
erſchien 1779.)

Ferner geben eine tabellariſche Geſchichtsuͤberſicht der Gynaͤkologie:
J. F. Schweighäuser tablettes chronologiques de l’histoire
de la médecine puerpérale. Strasb.
1806. 8. —

ſo wie die (obwohl zunaͤchſt fuͤr Entbindungskunſt berechneten)
Zeittafeln im theoretiſchpraktiſchen Handbuche der Geburtshuͤlfe von
Lud. Friedr. v. Froriep. 6te Aufl. Weimar 1818.

Und endlich ſind auch noch einigen andern Lehrbuͤchern der Geburts-
huͤlfe Geſchichtserzaͤhlungen angehangen: ſo unter den aͤltern den
Werken von Smellie und Aſtruc, unter den neuern außer dem von
Froriep auch dem Verſuche eines vollſtaͤndigen Syſtems d. Geburts-
huͤlfe von Fr. Heinr. Martens. (Leipzig 1802.)
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[12/0032] bei der Entwicklung der Wiſſenſchaften uͤberhaupt das Wich- tigere zu erwaͤhnen, zugleich aber auf die einzelnen Maͤnner und ihre Werke hinzuweiſen, welchen dieſe Disciplinen ins- beſondre eine weitere Bildung und Bereicherung verdanken; allein die Maſſe hierhergehoͤriger Nachrichten und Angaben iſt groß und weitlaͤuftig; eine ausfuͤhrliche Bearbeitung derſelben kann daher in einem Werke deſſen Beſtimmung es iſt die gepruͤfteſten und moͤglichſt erſprießlichen Grund- ſaͤtze der Wiſſenſchaft ſelbſt aufzuſtellen, keinen Platz finden, und einen fluͤchtigen Abriß davon zu geben (wie es in einigen Handbuͤchern geſchehen iſt) verſchmaͤhen wir um ſo mehr, da durch eine halbe Kenntniß uͤberall wenig gewonnen iſt, und beſondere, das Ganze umfaſſende Schriften hieruͤber nicht fehlen *). Indem wir ſonach auf dieſe ſowohl, als *) Unter den Werken welche die Geſchichte der Gynaͤkologie von den aͤlteſten bis auf die neueſten Zeiten darlegen, verdient unſtreitig ne- ben der auch dieſen Zweig beruͤckſichtigenden Geſchichte der Medicin von C. Sprengel, Fr. B. Oſiander’s Lehrbuch der Entbindungskunſt. 1r Thl. Literariſche und pragmatiſche Geſchichte dieſer Kunſt. Goͤttingen, 1799. 8. den erſten Platz, denn obwohl hierin eigentlich nur ein Theil der Gynaͤkologie ins Auge gefaßt wird, ſind doch auch die Fortſchritte der Wiſſenſchaft in den uͤbrigen Theilen keineswegs unbeachtet ge- blieben. Ferner gehoͤren hierher: theils eine Literarhiſtorie der Ent- bindungskunſt von Le Roi, uͤberſ. 1779, theils die noch beſſere Schrift: Le Sue gelehrte und kritiſche Verſuche einer Geſchichte der Ge- burtshuͤlfe a. d. Fr. Altenburg 1786. 2 Thle. 8. (das Original erſchien 1779.) Ferner geben eine tabellariſche Geſchichtsuͤberſicht der Gynaͤkologie: J. F. Schweighäuser tablettes chronologiques de l’histoire de la médecine puerpérale. Strasb. 1806. 8. — ſo wie die (obwohl zunaͤchſt fuͤr Entbindungskunſt berechneten) Zeittafeln im theoretiſchpraktiſchen Handbuche der Geburtshuͤlfe von Lud. Friedr. v. Froriep. 6te Aufl. Weimar 1818. Und endlich ſind auch noch einigen andern Lehrbuͤchern der Geburts- huͤlfe Geſchichtserzaͤhlungen angehangen: ſo unter den aͤltern den Werken von Smellie und Aſtruc, unter den neuern außer dem von Froriep auch dem Verſuche eines vollſtaͤndigen Syſtems d. Geburts- huͤlfe von Fr. Heinr. Martens. (Leipzig 1802.)

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/32>, abgerufen am 21.11.2024.